🌹1. Kapitel🌹

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-P.o.V. Jaemin-

"I'm gonna try flying a little further." - NCT Dream, We Go Up

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Ich war am Strand spazieren. Allein. Es war Herbst und windig. Die Sonne schien, trotzdem war es relativ kalt. Ich zog meine Jacke enger um mich.

Von der Düne, über die ich lief, hatte man einen schönen Ausblick: Über den Sandstrand, auf dem nur eine überschaubare Menge Menschen waren, hinaus auf das schier endlose Blau.

Die Wellen rollten in regelmäßigen Abständen auf den Strand und ließen jedes Mal ein paar mehr Muschelschalen auf dem Trockenen. Der Strandhafer, das grüne "Gras", das auf den Dünen wuchs, kitzelte an meinen Waden. Ungeschickter weise hatte ich nur eine kurze Hose angezogen.

Ich beobachtete die Schiffe, die am Horizont entlang tuckerten. Ein Containerschiff fuhr genau auf der Höhe des Horizonts und sah aus, als würde es jeden Moment hinunterkippen. Ich beobachtete es ein paar Minuten lang, bis es langsam verschwand.

Auch einem Dreimaster sah ich einige Zeit lang zu. Er sah dem, den ich zu Hause, in einer Flasche auf meinem Schreibtisch stehen hatte, verblüffend ähnlich. Man musste sich so frei fühlen, wenn man auf solch einem Schiff das Meer besegelte.

Der Wind fuhr durch meine rosafarbenen Haare. Ich streckte meine Arme aus, schloss die Augen und lächelte. Wenn ich am Strand war, fühlte ich mich frei.

Irgendwann öffnete ich meine Augen wieder. Ich ließ ich meinen Blick über die Menschen gleiten, die am Strand saßen, lagen oder spielten. Niemand war im Wasser, dafür war es zu kalt.

Ein junger Mann, fast noch ein Junge, der im Sand saß, weckte meine Aufmerksamkeit da er in meine Richtung sah. Als sich unsere Blicke trafen lächellte er, wobei er niedlich seine Augen zusammenkniff.

Ich lächelte zurück.

Er winkte mich zu sich hinunter. Ich überlegte kurz, weil ich es eigentlich angenehm fand, ein wenig von den ganzen Menschen entfernt zu sein, und gleichzeitig alle im Blick zu haben, aber dann kletterte ich doch den kleinen Hang hinunter, und lief auf ihn zu.

Ich ließ mich neben ihn sinken.

"Hey, Rose", begrüßte er mich. Verständnislos blickte ich ihn an.

"Titanic? Nie gesehen? Du sahst aus wie Rose als sie da am Bug steht und ihre Arme ausstreckt", versuchte er zu erklären. Ich musste über den vergleich lachen. "Achso", sagte ich schließlich. "Die Rose".

"Eigentlich mag ich den Film gar nicht so gerne. Er besteht irgendwie zu achtzig Prozent aus sinken, und Drama. Und das Ende ist so traurig...", begann er zu reden.

"Ich bin Jaemin", unterbrach ich ihn. "Nicht Rose", fügte ich noch hinzu, und musste dabei wieder grinsen. Was war heute nur mit mir los?

"Oh stimmt, sorry. Ich heiße Jeno." Dann lächelte er mich an. "Ganz allein unterwegs?"

"Das gleiche könnte ich dich fragen."

"Ich bin gerne allein hier. Man ist einsam, aber nicht allein. Ich beobachte die Menschen, wie sie vor sich hin leben. Und du bist mir aufgefallen, als du auf das Meer hinaus geschaut hast. Irgendwie sahst du sehnsüchtig aus", antwortete er. "Jetzt du."

"Ich bin auch gerne allein hier. Es ist schön hier, und ich fühle mich frei. Als könnte ich machen was ich will und hingehen wo ich will. Manchmal stelle ich mir vor, über den Ozean zu fliegen, nicht mit dem Flugzeug, sondern wie die Möwen. Das muss sich so schön anfühlen", schwärmte ich.

Eine kurze Zeit sahen wir nur schweigend auf das blaue Meer.

"Wie alt bist du?", fragte Jeno mich nach einiger Zeit.

"Achtzehn", antwortete ich ihm. "Echt? Ich dachte, du wärst jünger als ich", sagte er überrascht.

"Du bist auch achtzehn?"

"Jup."

Wieder schwiegen wir. Es war aber kein unangenehmes Schweigen.

"Heut' noch was vor?", fragte Jeno plötzlich.

Überrascht sah ich ihn an. So etwas hatte ich jetzt garnicht erwartet.

"Oh, klar", sagte er. "Tut mir Leid. Ich... wir kennen uns gar nicht und..."

"Nein, nein, das war gar nicht das Problem, ich hab's nur einfach nicht erwartet", unterbrach ich ihn. "Eigentlich gerne, aber heute gehe ich mit Donghyuck ins Kino.

"Dein Freund?", fragte er überrascht und sah kurz schon fast enttäuscht aus, fing sich aber schnell wieder.

Ich musste lachen. Vielleicht ein bisschen zu sehr. Denn als ich wieder aufschaute, sah Jeno mich verstört an. "Donghyuck? Niemals. Nicht der. Das wäre der Horror", sagte ich, immer noch halb lachend. "Ein Freund. Er ist nur ein Freund von mir. Außerdem ist er hetero."

"Du nicht?", fragte Jeno und schaute mich herausfordernd an. Ich wurde rot. Jeno grinste, fragte aber nich weiter nach.

"Naja. Schade, dass du keine Zeit hast. Irgendwie mag ich dich", sagte er.

"Wir können uns ja morgen treffen", schlug ich vor. "Vielleicht in der Strandbar dort hinten." Ich deutete auf ein weiß angestrichenens Holzgebäude, etwa einhundert Meter den Strand hinunter.

"Cool. Klingt gut", lächelte er. Ich stand auf.

"Okay, dann um 15:00 Uhr in der Strandbar!", rief ich, während ich wieder in Richtung Düne lief. "Ich muss jetzt gehen!"

Und so ließ ich ihn allein.

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Heeeeey...

Hoffe es hat euch gefallen, hab mir Mühe gegeben

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🌹fly away🌹 || ⁿᵒᵐᶦⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt