Celeris

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Celeris rieb sichüber seinen noch immer schmerzenden Bauch und ließ seinen Blicküber das blutige Massaker schweifen, in dem Mary ihn zurückgelassen hatte. Er war wieder allein. Das war wirklich interessant.Es war das erste Mal gewesen, dass er die Gasmaskmaid im Kampf erlebthatte. Besonders stark erschien sie ihm nicht, aber ihr Stil wartrotzdem ganz nett. Sie hatte niemanden am Leben gelassen. So einPech aber auch, die Typen waren doch bemitleidenswert. Vorsichtigwand Celeris sich einen Weg an den verunstalteten Leichen in ihrengrünen Uniformen vorbei und versuchte dabei in keine der Blutlachenzu treten. Er kickte mit dem Fuß eine dieser Masken mit aufgemaltemLächeln zur Seite und stapfte gelangweilt die Treppe hinunter.


Als er dasGebäude gerade verlassen wollte trat ihm plötzlich eine junge Frauin den Weg. Über ihrem Shirt trug sie eine Art Kittel, dazu Legginsund Stiefel und auf ihrem Kopf zierten ein Paar schwarze Katzenohrenihr dunkelviolettes Haar. Aber am Auffallensten waren ihre Augen. Siewaren unnatürlich weit aufgerissen und hatten durch die hellgraueFärbung der Iris etwas sehr stechendes. Sie war wirklich nichtbesonders hübsch.

„Guten Tag, dieDame", wünschte Celeris, nickte ihr zu und wollte sich an ihrvorbeischieben, doch sie machte keine Anstalten den Weg frei zugeben. Ihr Blick verfinsterte sich.

„Mörder..."

„Was ich?" Erhob unschuldig die Hände. „Ich habe die Jungs nicht angerührt,ehrlich!"

„Blödsinn",fauchte sie. „Glaubst du, das kauf ich dir ab? Du bist einer vondenen. Es ist meine Pflicht, dich zu töten, bevor du noch mehrZivilisten verletzt."

Die Frau drängteihn wieder zurück ins Gebäude. Celeris versuchte nicht zuentkommen. Sie wollte also spielen? Na schön.

„Ohh verstehe!Du gehörst also auch zu den kleinen grünen Männchen! Das finde ichwirklich klasse von dir, sehr heroisch. Aber wo hast du denn deineUniform gelassen? Würde dir bestimmt gut stehen. Vor allem dieMaske, so entsteht wenigstens die Illusion, dass du ein freundlichesGesicht machst."

„Ach halt dieKlappe." Diesen Satz hörte er nicht selten. Es war aber in der Tatinteressant, dass sie sich nicht an den üblichen Dresscode ihrerOrganisation hielt. Offensichtlich war sie niemand, der sich einfachunterordnete. War sie vielleicht stärker als sie sich anmerken ließ?Aber zu den Top 5 gehörte sie wohl kaum. Oder etwa doch? Celerisspürte einen Anflug von Neugierde.

Plötzlich zogsie eine Pistole unter ihrem Kittel hervor und richtete sie auf ihn.

„Hey hey hey,was machst du denn da?" Wieder hob Celeris schnell die Hände um zusignalisieren, dass er unbewaffnet war. „Ich bin ein Mensch, genauwie du!"

„Du bist einCreepy!" Mit gespieltem Schock legte er sich eine Hand auf dieBrust.

„Das hat michjetzt getroffen. Ist es die Frisur? Ist die etwa schon out? Das musseinem doch gesagt werden." Sie entsicherte die Waffe.

„Nein nein neinwarte, ich bin wirklich ein Mensch, ich kann es beweisen. Hier, fühlmeinen Puls!" Die Soldatin verzog erst ungehalten das Gesicht, nahmdann aber doch Celeris Handgelenk ohne die Waffe zu senken oder denBlick von ihm zu bewegen. Auch wenn sie versuchte es zu verbergen,war die Überraschung in ihren Augen deutlich zu erkennen.

„Hm... okay",murmelte sie und ließ die Waffe sinken. „Aber was..." Ihre Fragewurde durch schrille Rufe unterbrochen.

„Cogitare!!"Die Frau schloss genervt die Augen und atmete tief durch.

„Cogitare, wosteckst du?? Komm sofort her!" Celeris war amüsiert. Die Stimmeerkannte er sofort wieder.

„Ich schätzemal, sie suchen nach dir?" Zornig sah sie ihn an.

CelerisWhere stories live. Discover now