Prolog

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Die Straßen Londons waren von Nebel bedeckt. Der Regen trommelte noch immer auf den dunklen Pflasterstein und hinterließ große Pfützen. Die Dunkelheit der Nacht verschluckte die kleine Lichtquelle der Straßenlaternen und wiegte eine unberuihende Gefahr in sich.

Die hohen Schuhe der jungen Frau klapperten über die Pflastersteine, während sie immer Mal wieder über die Schulter schielte, ob wohl ihre Verfolger noch hinter ihr herjagten.
Das kleine Bündel, das sie an ihre Brust drückte, quängelte und weinte. Es war ja noch so klein.

Die Frau eilte hinter die nächste Abbiegung und drückte sich in eine Ecke. Sie flüsterte dem kleinen Kind beruhigende Worte zu und küsste das kleine Näschen.
Als die dunklen Gestalten um die Ecke bogen, entdeckten sie nur eine Lache aus Blut, die auf dem Boden sickerte. Sie fluchten und rannten weiter.

Die junge Frau verband ihre blutende Wunde am Unterarm, während sie nach der richtigen Hausnummer suchte. 9, 10...da, die Nummer 11.
Sie blickte zu dem hohem Stadthaus hinauf. Im obersten Stock brannte Licht. Ein Glück...
Sie schaute nochmal zur Überprüfung auf das Klingelschild, legte das kleine Neugeborene auf die Schwelle, legte den Brief dazu, und klingelte.

Als die Tür sich öffnete und ein verschlafener junger Mann die Tür öffnete, verschlug es ihm die Sprache.
Er entdeckte niemanden, sondern ein kleines Bündel das... weinte!
Er hob es auf und streichelte beruhigend über die blasse Haut seiner Wange. Er nahm den Brief und erkannte sofort die Handschrift. Er schaute die Straße hinauf und hinunter und konnte niemanden entdecken. Er eilte schnell zurück ins Haus und lehnte sich an die Haustür.
Er atmete zitternd aus und schaute das kleine Ding an. Ihm blickten große graue Augen an, so schöne Augen...

Er eilte ins Wohnzimmer und legte das Baby auf ein Kissen. Er setzte sich neben das Baby auf die Couch und öffnete den durchnässten Brief. Schon die ersten Zeilen versetzten ihm einen Stich ins Herz.

Lieber Ben,
mein Abschied an dich, den ich liebte und einen Auftrag den ich dir als Mutter gebe...

Er wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und laß weiter. Um so mehr er laß, umso mehr Tränen flossen über seine Wangen.

Deine Cassara

Cassara... Seine Cassara, seine Liebe...
Er faltete den Brief zusammen, steckte ihn zurück in den Umschlag und legte ihn in die unterste Schublade seines Schreibtisches.
Ben nahm das kleine Kind in die Arme und wiegte es in den Schlaf.
"Schlaf Maddi, Schlaf. Es wird alles gut.."
Er weinte sich in den Schlaf, das Kind in den Armen, die Last auf den Schultern.

Bloodsisters • Herzen aus PechWo Geschichten leben. Entdecke jetzt