One

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Mit verschränkten Beinen saß ich auf der Terrasse, mummelte mich in die warme Decke und beobachtete die Sterne. Wie jedes Mal versuchte ich Sternbilder zu erkennen, suchte aber vergebens.

Warum konnte er das so gut und ich nicht?! Wie mich das aufregte!

Ich nahm Frauengekicher wahr und das dazugehörige Klacken der Stöckelschuhe.

Gab Yoongi schon wieder eine Party?

Ich beugte mich etwas nach vorne und schaute die Gabionen-Treppe, die das Grundstück meiner Familie erhöhte, herunter und erblickte drei auffällig geschminkte Mädchen. Allesamt in eng anliegenden Mini-Kleidern. Nicht zu vergessen eine tussiger als die andere.

Ich wusste nicht was andere Jungs an solchen Mädchen fanden. Obwohl! Manche freuten sich bestimmt solche Mädchen zu treffen und ihre Liste an One-Night-Stands zu erweitern.

Aber dies konnte ich wiederum auch nicht verstehen.

Die Haustür öffnete sich und Yoongi erschien hinter dieser.

Mist!

Hastig lehnte ich mich wieder zurück und hielt mir die Hand vor den Mund.

Ich hoffte, er hatte mich nicht gesehen.

"Hallo Mädels! Toll seht ihr aus! Kommt rein. Der Alkohol steht auf der Theke und Tae sitzt auf dem Sofa im Keller, wenn er noch nicht beschäftigt ist", er verstellte seine Stimme zu einer noch tieferen, die mich erschaudern ließ.

Diese Sprüche, die er immer abzog, echt zum Kotzen. Doch den Mädchen schien es zu gefallen, denn sie gingen kichernd in das Haus und die laute Musik, die eben noch hemmungslos durch die offene Tür dröhnte, wurde gedämmt.

Erleichtert seufzte ich aus. Endlich meine gewünschte Ruhe.

Ich setzte mich wieder aufrecht hin und versuchte erneut mein Glück. Dieses Mal schaute ich zum Mond. "Was hat er noch mal gesagt? Irgendwas mit einer Klammer...". "Klammer auf, der Mond nimmt ab. Klammer zu, der Mond nimmt zu."

Wie auf Kommando zuckte ich stark zusammen, rollte etwas von meinem Sitzplatz weg und versteckte mich unter der Decke.

Ein tiefes Lachen erklang. "Ich seh dich trotzdem, Pumuckl!", machte er eine Anspielung auf meine Haarfarbe. "Du sollst mich nicht so nennen", nuschelte ich in die flauschige Decke.

"Was hast du gesagt, Pumuckl?", provozierte er mich.

Ich schmiss die Decke von meinem Körper und richtete mich auf. "ICH HAB gesagt...,dass...", zum Ende hin wurde ich immer leiser, bis ich vollkommen verstummte, da mich seine tief schwarzen Augen in ihren Bann zogen.

Wie ist er mir unbemerkt so verflucht nahe gekommen?

Er schaute ebenfalls in meine Augen, fing an zu grinsen und flüsterte verführerisch, "Was hast du gesagt?~ Ich hab dich nicht verstanden~"

Gebannt schaute ich weiter in seine Augen, die in ihrer Schwärze mit der Nacht konkurrierten und gleichzeitig auch mit ihrem Leuchten den Sternen in nichts nachstanden.

"Was ist los Pumuckl?~ Hat es dir die Sprache verschlagen?~", flüsterte er weiter und ließ mich stark schlucken. Unsere Gesichter waren sich so unglaublich nahe, dass schon die kleinste Bewegung unsere Lippen miteinander vereinen hätte können.

Gebannt schaute ich auf seine Lippen.

"Ich...ich habe...", hauchte ich gegen seine Lippen und merkte, wie sie sich manchmal streiften. "Ich...ich habe es vergessen..."

Er grinste wieder. "Jetzt auch noch eine vergesslicher Pumuckl~". "Halt die Klappe, Minzblatt!". "Aber ein gut aussehendes Minzblatt~", flüsterten wir weiter.

Ich antwortete ihm nicht, sondern starrte eben diese Schönheit an.

"Ah! Du hast mir nicht widersprochen!" Er grinste. "Das heißt du stimmst mir zu". "Wer weiß?"

Plötzlich verschwand sein Lächeln und er starrte auf meine Lippen. "Dann lass mich was ausprobieren", er kam mir näher.

"Was wird das?", fragte ich leicht panisch. "Schließ einfach nur deine Augen~"

Er schloss seine Augen und kam mir immer näher. Erst lehnte ich mich etwas zurück, konnte ihm dann aber nicht mehr widerstehen und schloss ebenfalls meine Augen.

Ich zuckte leicht zusammen und riss meine Augen auf, als sich unsere Lippen das erste Mal trafen.

Er fiel kurz aus seiner Rolle und lachte tief. Setzte dann aber wieder diesen verführerischen, anziehenden und verlangenden Blick auf. "Das war viel zu kurz", er kam mir wieder näher.

Dieses Mal bewegte ich mich sogar etwas vor. Man konnte meinen, ich hätte nicht länger auf seine Lippen warten können.

Es blieb nicht nur bei diesem einen Kuss, sonders auf diesen folgte noch einer und noch einer und schließlich sogar verlangende, bei denen wir uns beide ein wohliges Stöhnen nicht verkneifen konnten und in unserer eigenen Welt verschwanden.

"Was machst du nur mit mir?", fragte ich ihn außer Atem. "Sag du es mir, Pumuckl?" "Dein Pumuckl!", korrigierte ich ihn.

"Du bist mein Pumuckl und ich dein Minzblatt."


Veröffentlicht am 18.11.2018

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 09, 2019 ⏰

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