Ich träume.
Ich träume, ich stehe auf unserem Hausdach. Auf dem Dachfirst. Einfach so. Fast schwerelos. Es ist Nacht. Ich denke, es wäre besser, wenn mich keiner sieht. Nachts ist die Chance geringer, gesehen zu werden. Ich stehe auf dem Dach und schaue über den Ort. Temperatur oder Witterung sind belanglos. Ich schaue über den Ort und beobachte die Geschehnisse. Mein Herz klopft. Ich warte auf den einen Augenblick. Den einen Augenblick, in dem ich die Gelegenheit ergreife und mich mit den Beinen abstoße kann und hinauffliege. Hinauffliege in den Himmel, zu den Sternen, und alles andere unter mir lasse. Ich bin frei, frei von Gedanken, von Ballast, einfach frei und schlage mit den Armen wie mit Flügeln.
Ich fliege wieder hinunter und fliege über einen Ort, der mir bekannt vorkommt. Mich fasziniert seine Wärme. Und es fällt mir auf, es ist ein Ort ohne Menschen. Ich sehe nur Tiere. Ich fliege näher heran. Seltsam, dieser Ort hat eine Anziehungskraft auf mich. Ich bin neugierig. Ich lande auf dem Dach einer Scheune. Kein Mensch, nur Tiere. Sie schauen plötzlich zu mir auf und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, sie lächeln. Das erschreckt mich und macht mich noch neugieriger zur gleichen Zeit.
Ich überlege, ob ich zu ihnen hinunter soll. Aber dann wäre ich wieder unten, unten auf der Erde. Wäre ich dann noch frei ? Ich überlege es mir anders, stoße mich ab und entferne mich. Fliege wieder in den Himmel und mir wird klar, dass ich nur bei den Sternen frei sein kann.
Ich wache auf.
Diesen Traum träume ich schon lange. Nur beim Fliegen und bei den Sternen bin ich frei......
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