Kylo Ren stand neben einem Bett auf der Krankenstation. Nicht irgendeinem Bett. Es war das Bett auf dem Vanessa in Ruhe...ja was tat sie da eigentlich. Sie war weder tot noch lebendig. Was war nur passiert? Was hatte sie nur so lange in diesem Zwischenzustand gehalten? Sie müsste doch eigentlich...er wollte es nicht wahrhaben, dass sie eigentlich nicht mehr da sein sollte. Er wollte antworten, doch da war niemand, den er fragen konnte, niemand der ihm eine Antwort geben konnte. Das Einzige, was er wusste, war was er geträumt hatte. Eines jedoch ging ihm nicht aus dem Kopf. Seit sie wieder bei ihm war kehrte auch das Weiß ihrer Haare nach und nach zurück. Zu diesem Zeitpunkt war zwar nur ein Achtel wieder wie zuvor, doch alleine das sie ihre ursprüngliche Farbe wieder annahmen war sehr seltsam. Aber eines war gewiss für ihn. Sie war noch genauso schön wie an dem Tag, an dem er sie das letzte Mal gesehen hatte.
Sofort lief sie hinaus um über die Wiesen des Planeten Erde rennen zu können, einer ihrer größten Wünsche, seit sie das erste Mal von diesem Planeten gehört hatte. Das wusste er nur zu gut, hatte sie ihn schon oft zugemüllt mit ihrer Faszination. Auf einer gewissen Art und Weise fand er diese Neugierde in ihren Augen süß. Schweigend folgte er ihr auf die grüne Fläche. Er mochte es sie glücklich zu sehen, etwas, was viel zu selten vorgekommen war. Sie drehte sich und ließ sich rückwärts auf den Boden fallen. Er ging auf sie zu und stellte sich vor sie, sodass keine Sonne mehr auf sie schien. Ihre Lider öffneten sich, sodass er einen perfekten Blick auf ihre dunkel blau-grauen Augen hatte, welche ihn verträumt ansah. Sofort sprang sie wieder auf und umarmte ihn. Überrumpelt von dieser Geste machte er erst ein paar Schritte rückwärts. "Danke", flüsterte sie und schluchzte leise. "Wieso weinst du?", fragte er und drückte sie ein Stück von sich weg. "Ich werde dich vermissen. Wen soll ich denn jetzt jeden Tag ärgern und auf die Palme bringen?", fragte sie und lächelte ein wenig. "Sh", meinte er und drückte sie wieder an sich. Er würde genau das noch stärker vermissen als sie. "Ich danke dir. Danke für so vieles", flüsterte sie und drückte ihn noch fester an sich. "Ich habe dir nichts beigebracht, dich nicht zu uns geholt. Ich habe nichts gemacht. Wofür dankst du mir?", fragte er verwundet. "Dafür, dass du mich hierhergebracht hast, dass du einfach da warst. Du kanntest mich nicht vor dem Ganzen mit der ersten Ordnung. Hättest du es getan würdest du es verstehen." Er zog eine Augenbraue hoch woraufhin Vanessa nur lächelte. "Du wirst es mal verstehen." Sie entfernte sich ein wenig von ihm und zog ihre Handschuhe aus. Daraufhin drehte sie sich um, ging einige Schritte und warf ihren Umhang ab. Er sah auf ihre Hände. Sie hatte ihre Handschuhe noch nie in seiner Gegenwart abgelegt. Ihr Ärmel war ein wenig verlängert, sodass sie einen Teil mit einem Ring an ihrem Mittelfinger verbunden hatte. Es sah gut aus. Er ging ihr nach und nahm ihre Hand, was sie zu ihm blicken ließ.
Er strich ihr eine einzelne Strähne aus dem Gesicht. Ren wusste nicht, wie sie immer und immer wieder ihren Weg dorthin fand, strich er sie doch gefühlt jeden Tag aufs neuer hinter ihr Ohr um mehr von ihrem Gesicht betrachten zu können. Deswegen zuckte er auch leicht zusammen, als General Hux an der Scheibe klopfte und in den Raum trat. "Oberster Anführer. Es gibt da etwas, das solltet Ihr Euch ansehen", sprach er. Ren nickte und ging schweren Herzens mit ihm in Richtung Kontrollraum. Doch seine Gedanken galten nur der fast Schwarzhaarigen, besonders dem Tag, an dem er sie wiederfand.
Er strich durch das Feld auf das Hochhaus zu. Die Erde war schon seit Jahrhunderten unbewohnt. Die Menschen hatten zwar sehr viel Technik und waren sehr schlau, jedoch auch getrieben von Gier und Blindheit, was ihnen letztendlich den Tod gebracht hatte. Seitdem wurden ihre Bildnisse von der Natur befallen und sich zu eigen gemacht. Überall wucherten Unkraut, Blumen, Sträucher und alle möglichen anderen Pflanzen vor sich hin. Doch das interessierte ihn nicht im Geringsten. Er musste sie finden. Während er durch die Gassen der ehemaligen Stadt streifte, spürte er eine ihm familiäre Präsenz. Sie musste irgendwo hier sein. Er stieß die Tür des Hauses neben ihm auf und sah sich um. Nicht weit entfernt von ihm lag sie auf dem Boden. Unberührt und genauso schön, wie an dem Tag an dem er sie verlies. Er rannte auf sie zu, kniete sich hin und legte seine Hand an ihre Wange. Durch seinen Handschuh fühlte er eine eigenartige Wärme. Das konnte nicht sein. Sie konnte nicht gerade erst gestorben sein, war es doch schon zwei Jahre her, dass er sie hierhegebracht hatte.
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Gefühlsmädchen
Фанфик„Dein Volk lebt von seinen Gefühlen. Ihr redet jeden Tag darüber. Ihr fühlt euch gegenseitig in euren Gefühlen und versteht aug Anhieb was los ist. Würdet ihr das bei anderen Spezien auch können wäre es um einiges leichter für mich dir das zu sagen...