A/N: Ich hoffe, dass ihr wundervolle Weihnachtstage mit euren Liebsten genießen durftet. 🎄💫
Morgen geht es wie gewohnt bei „Mein Herz schlägt und deins schlägt auch" weiter. 😊
🐒„In der Weihnachtsbäckerei" von Rolf Zuckowski hallte durch das vollmersche Haus, als Stefan mit einem schlafenden Jakob im Kinderwagen nach Hause kam. Zwischen den Stimmen der CD hörte er die Klänge seiner beiden Mädels, die ausgelassen in der Küche mitsangen, was ihm ein breites Lächeln auf das Gesicht zauberte.
Er hob den kleinen Körper vorsichtig aus dem Wagen und öffnete schnell den Reißverschluss des weißen Schneeanzugs mit den Bärenohren, sodass sein Sohn auf Grund der Wärme in ihrem Haus nicht von seinem Nickerchen aufwachte, den der kleine Körper nach der unruhigen Nacht und dem anstrengenden Morgen so sehr brauchte.
Er huschte an der Küchentür vorbei, bewegte sich behutsam mit seinem Sohn im Arm die Treppe nach oben und legte ihn in sein Bettchen zum Schlafen, nachdem er ihm mit bedacht den dunkelgrünen Schlafanzug mit dem kleinen Elch auf der Brust angezogen hatte.Als Stefan wieder in die Küche kam, summten sie immer noch fröhlich mit, während Frida mit ihrer kleinen Kinderschürze auf ihrem Stuhl am Tisch kniete und fleißig mit den unzähligen Förmchen die Figuren aus dem Teig ausstach, den ihre Mama immer wieder für sie neu ausrollte.
Stefan umschloss Karin von hinten mit seinen Armen und drückte kleine Küsse in ihren vom Messy Bun freigelegten Nacken.
„Wer stört die Weihnachtsbäckerei?", neckte sie ihn.
„Der Babyflüsterer, der dafür gesorgt hat, dass unser Eisbärbaby beim Spaziergang endlich eingeschlafen ist, nachdem er den ganzen Morgen gequengelt hat", erwiderte er selbstsicher, aber ebenso schmunzelnd.
Karin drehte sich in seiner Umarmung und schlang ihre Arme verliebt um seine Nacken, während sie ihn anlächelte. „Dann hat sich mein Held definitiv einen Kuss verdient", küsste sie ihn liebevoll.
Stefan bewegte sich dabei mit ihr in seinen Armen leicht tanzend zum Takt der besinnlichen Weihnachtsmelodie, was vom sanften Summen ihrer Tochter im Hintergrund eingerahmt wurde, die weiter fleißig Plätzchen ausstach.
Ihre Nasen rieben sanft gegeneinander, während ihre Lippen wiederholt zärtlich aufeinander trafen und er von diesem Gefühl des Prickelns in seinem ganzen Körper nie genug bekommen konnte, wenn er ihre zarten Berührungen spürte.
„Was ist mit Keksen?", lachte er in die liebevollen Küsse hinein.
„Dafür musst du die zuerst noch selbst verzieren. Die erste Ladung ist schon abgekühlt", deutete sie immer noch mit ihren Händen in seinem Nacken auf das Backblech auf dem Herd.
„Dann gib mir mal die Schokoladensoße, den Zuckerguss und die bunten Streusel, damit wir direkt loslegen und bald wieder Kekse essen können", löste er die Umarmung nach einem letzten, behutsamen Kuss und rieb sich die Hände.
„Papi, ich möchte auch verzieren."„Jetzt ist unser Weihnachtsbaum fertig", verkündete Stefan, nachdem Frida ihn mit einem Knopfdruck zum Leuchten gebracht hatte. Das kleine Mädchen stand in ihrem blauen Kleidchen, unter dem sie eine weiße Strumpfhose und ein Langarmshirt trug, neben ihrem Papa. Wie immer war sie stolz, dass sie die Lichter am Baum anschalten durfte und ihre Augen schimmerten freudvoll. Doch dann hob sie ihren Zeigefinger.
„Wartet, da fehlt noch etwas", verkündete sie ihren Eltern, drehte sich flott um und lief nach oben.
„Also ich finde unseren Baum wirklich wunderschön", bemerkte Karin, als sie sich mit Jakob neben ihren Mann stellte.
Stefan legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie enger an seinen Körper. „Das finde ich auch", bestätigte er ihr und gab ihr einen Kuss.„Und dir gefällt er auch", strich er seinem Sohn über die wenigen Haare, der seinen Blick gar nicht vom leuchtenden Baum lösen konnte, während er auf seiner Rassel kaute und sich dabei der Speichel auf seinem weißen Shirt mit der aufgedruckten schwarzen Fliege verteilte.
Die Nordmanntanne stand wie jedes Jahr, seitdem sie in ihr Haus eingezogen waren, vor der Terrassentür ihrer großen Fensterfront. Von Frosti war nach den wärmeren Temperaturen der letzten Tage nur noch ein kleiner Schneehaufen übrig, auf dem die Steinchen, seine Karottennase und der Topf lagen.
Nachdem Stefan nach einer gefühlten Ewigkeit die Lichterkette auseinander getüddelt und am Baum befestigt hatte, erstrahlte das Wohnzimmer nun in einem magischen, weihnachtlichen Glanz. Rote und goldene Kugeln baumelten an den tannengrünen Zweigen, die Frida sorgsam aufgehangen hatte, wobei trotz großer Sorgfalt leider zwei Kugeln durch Herunterfallen zerbrochen waren.
Vor den Wohnzimmerfenstern pendelten in gleichmäßigen Abständen kleine, weiße Adventssterne von der Decke. Karin hatte sie beim Bummeln über einen der zahlreichen Kölner Weihnachtsmärkte entdeckt und sich sofort verliebt. Also hatte Stefan sie in einer heimlichen Aktion ein paar Tage später für sie gekauft und ihr jeden Adventssonntag als Überraschung einen Stern auf ihren Platz am Frühstückstisch gelegt.
Fridas langsames Getrappel von der Treppe, holte sie aus ihrer Bewunderung und sie staunten nicht schlecht, als sie vorsichtig eine kleine Kiste in ihren Händchen balancierte. Behutsam stellte sie die Schachtel auf den Holzboden und schaute ihre Eltern begeisternd an: „Seid ihr bereit?"
Beide nickten synchron, setzten sich zu ihr auf den Boden und Karin achtete darauf, dass die neugierigen Babyhändchen von Jakob nichts packten und möglicherweise zerstörten, während der kleine Mann auf ihrem Schoß saß. Langsam zog Frida den Deckel ab und offenbarte ihnen eine Vielzahl wunderschöner Sterne in den unterschiedlichsten Weihnachtsfarben.
„Die hast du gebastelt?", fragte Karin fasziniert.
„Ja, für unseren Tannenbaum", nickte sie stolz. „Nur Mareike hat mir bei meinem ersten Stern ein bisschen geholfen."
„Die sind wunderschön, Mäuschen", lobte Karin sie, während sie entzückt einen roten Stern aus Transparentpapier in ihren Händen drehte.
„Mama hat recht. Die sollten wir sofort zu unseren Kugeln an den Baum hängen", bestätigte ihr Papa und strich ihr über das Köpfchen bevor sie wieder aufstanden.
Stefan schob sich die Ärmel seines weißen Hemdes, das in seiner schwarzen Hose steckte, hoch und hob seine Tochter an ihrer Hüfte nach oben, sodass sie die Sterne auch noch an die grünen Zweige hängen konnte.
Gerade baumelte das letzte Sternchen am Baum und Frida hatte wieder festen Boden unter ihren Füßchen, als sie plötzlich ein tiefes „Ho ho ho" hinter sich hörten. Sie erschrak und drehte sich ganz langsam um die eigene Achse, wobei sie sich mit ihrem Händchen an den Stoff von Stefans Hose klammerte. Ihre blauen Äuglein wurden riesig, als sie den großen Mann mit dem kugelrunden Bauch, der von einem roten Mantel bedeckt war, die rote Mütze und den weißen Bart entdeckte. Sie flüsterte eingeschüchtert: „Der Weihnachtsmann steht in unserem Wohnzimmer."
Beruhigend strich Stefan ihr den Rücken, während ihre Eltern aufmerksam jede ihrer Regungen beobachteten. Jakob konnte die Aufregung seiner Schwester gar nicht verstehen und kuschelte sich entspannt mit Paula in der Hand gegen die Brust seiner Mama.
„Du hast recht, ich bin der Weihnachtsmann", bestätigte er ihr nickend mit seiner brummenden Stimme und kniete sich neben den beachtlichen, braunen Geschenksack. „Und du musst Frida sein."
„Ja", nickte sie plötzlich begeistert und gar nicht mehr ängstlich. „Und das ist mein kleiner Bruder Jakob, der war auch ganz lieb und weint nur, wenn er Hunger hat oder seine Windel voll ist, weil er noch nicht reden kann", wusste das blonde Mädchen mit dem Bauernzopf direkt worauf es beim Weihnachtsmann ankam und legte ein gutes Wort für ihn ein.
„Dann kann der kleine Mann ja gar kein Gedicht aufsagen. Hast du denn eins gelernt, das du aufsagen kannst, Frida?"
„Ja, das habe ich im Kindergarten ganz viel geübt und das heißt „Weihnachtstraum"."
„Du meinst das Gedicht von Diana Denk?"
„Ja, woher weißt du denn das?"
„Ich bin der Weihnachtsmann, ich kenne alle Weihnachtsgedichte, die es gibt. Willst du loslegen?"
Stefan schob seine Tochter mit seiner Hand auf ihrem Schulterblatt einige Schritte nach vorne, sodass sie in der Mitte des Raumes stand und nur kurz darauf Fridas liebliche Stimme erklang.
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Alle Jahre wieder
FanfictionEin Wiedersehen mit Stefan, Karin, Frida und Jakob Vollmer aus meiner Geschichte „Ein perfekter Moment, den möchte man am liebsten einfrieren" in einer winterlich, weihnachtlichen Kurzgeschichte in zwei Teilen. Um diese Geschichte zu verstehen, muss...