Sie war jetzt groß genug.
Ihre Vorräte aufgebraucht.
Es war Zeit, das Draußen zu erblicken.Sie hob eine Klaue, schlug sie vorsichtig gegen die Wand, die sie drei Jahre lang warm gehalten hatte, und als sie merkte, dass sie recht morsch war, rollte sie sich zusammen und schlug dann so stark wie möglich alle Glieder gegen die Wand, die zersplitterte.
Stolz auf sich selbst schüttelte sie die Schalenreste von sich, rollte auf die Füße und legte den Kopf in den Nacken.
Da waren viele wie sie, größer und kleiner, alle starrten sie an.
Recht unbeholfen ließ sie sich auf den Hintern plumpsen, ließ sich anstarren und starrte selbst zurück.
Am meisten beäugte sie den größten Drachen, dreimal so groß wie die durchschnittlichen Giganten, in seinen Augen las sie Kälte und etwas Befehlhaberisches. Wie bei allen anderen Drachen waren seine Schuppen schwarz und seine Augen rot, ihre Schuppen hatten jedoch noch den Ton eines Karamellbonbons, von dem sie erst Jahre später erfuhr."Man sieht es ihr an.", sagte er dann mit einer recht wohlklingenden Stimme. "Ich will sie hier nicht."
Verwirrt und unschuldig mit dem Schwanz wedelnd saß sie da und sah zu, wie ein weiterer Gigant sich aus den Reihen löste und eine seiner riesigen Klauen für sie öffnete.
Freudig hoppste sie in diese, musste dafür ihre Flügel nutzen und rieb ihren winzigen Kopf an den großen Schuppen.Kommentiert wurde dies nicht, auch als der riesige Drache mit ihr aus der warmen Kammer flog nicht, und begeistert von der Schnelligkeit des Fluges genoss sie den Flugwind.
Doch dann landete der Drache auch schon wieder.
Allerdings wurde er kleiner, nahm eine interessante Gestalt an, eine, die gerade mal so groß wie eine sechs Fuß hohe Tanne war, und welche sich stark in ihr Gedächnis brannte.
Diese Gestalt hatte sanfte Proportionen, dennoch eindeutig männliche, sogar mit drachischen Merkmalen.
Seine Augen waren reptilisch und rot, seine Haare samtig und schwarz."Es tut mir leid, Kleine...", sagte er leise. "Nur wenige von uns akzeptieren dich. Aber ich weiß, wer dich nehmen wird."
Er zeigte nach Norden und sie folgte der Zeigerichtung. "Dort lebt der rote Drachenschwarm in einem wunderschönen Berg. Sie werden dich aufnehmen. Und sei freundlich zu ihnen."
Sie nickte eifrig und flatterte aus seinen Armen."Warte!"
Sie hielt inne und sah zurück.
"Ich möchte dir noch einen Namen geben."
Fragend legte sie den Kopf schief.
"Ein Name zeichnet dich aus. Er ist meist einzigartig und bei Drachen gibt es diesen Namen auch nur einmal." Er ging zu einem Baum, umfasste einen Zweig, seufzte und brach ihn mit einem "Möge die Lebensbinderin mir das verzeihen..." ab. Dann kniete er sich vor sie und bohrte das Holz in die Erde.
Er schrieb etwas.Neugierig wuselte sie um sein auf dem Boden abgelegtes Knie herum, bis sie eine gute Sicht auf die Buchstaben hatte.
Dóragon.
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Dóragon
Fantasy~ Rewritten "Hunter VS Demonhunter"! ~ Dóragon wird sechzehn Jahre vor dem Krieg der Ahnen im Hort der Schwarzdrachen "geboren". Als Halbdrachin schlüpft sie aus einem Ei und niemand weiß, wer die Eltern sind. Die Halbsterbliche wird ausgesetzt, auf...