Part 1
Ein schrilles Piepsen riss mich aus meinem Schlaf. Gerade jetzt wo ich all den Stress für wenige Stunden vergessen hatte.
Seufzend öffnete ich meine Augen, zog die Decke von meinem Körper und folgte dem Piepsen bis in die Küche. Muss ich gestern wohl in der Küche vergessen haben. Als ich den Namen >Jesy< las, blieb mir meine Spucke regelrecht weg. Fuck. Das bedeutet Ärger. Als ich sah, wie oft sie angerufen hatte, musste es wohl ziemlich wichtig sein.
Mit einem mulmigen Gefühl im Magen, nahm ich nach einer langen Zerreißprobe ab.
„Scarlett?! Wo zum Teufel steckst du?“, schrie Jesy in den Hörer
„Ähm. I- Ich bin-“ Wenn ich jetzt sagen würde, dass ich gerade erst vor 5 Minuten aufgestanden bin, würde sie mir mit 100 prozentiger Sicherheit, meinen Kopf abreißen.
„Sag bloß nicht, dass du noch zu Hause bist.“ An der anderen Leitung vernahm ich ein langes Einatmen
„Doch“ Ohoh
„SAG MAL SPINNST DU SCARLETT?! WIR HABEN IN 45 MINUTEN EIN WICHTIGES INTERVIEW, WEGEN UNSRER NEUEN SINGLE UND DU?! DU BLEIBST ZU HAUSE UND PENNST ODER WAS?! VERDAMMT, SCHAU DASS DU IN 10 MINUTEN BEIM MANAGEMENT BIST!“
Und schon war die Leitung tot, scheiße.
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So schnell ich konnte, zog ich mich um, um so schnellst wie möglich beim Management anzulangen.
Hastig stürmte ich in Richtung unserer Umkleiden.
“Little Mix“ stand in Fettbuchstaben an der Tür. Als ich die Klinke runterdrückte, erwarteten mich bereits die vier Mädels plus Zayn. Zayn war echt ein netter Junge, und Perrie und er passen echt gut zusammen.
„Ach, auch schon da“, empfang mich Leigh. Ich ließ mich erst gar nicht drauf ein, sondern steuerte direkt zu unserer Stylistin Kathy. Ich hab‘ sie in diesen wenigen Jahren echt lieb gewonnen.
„Dann mal ran an die Arbeit“, grinste sie und begann mich in Höchstgeschwindigkeit zu schminken. Wenigstens neben Zayn die einzige Person, welche mich nicht anmacht sondern normal mit mir redet. Wow.
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„Ladies und Gentleman, Little Mix“, rief der lächelnde Moderator ins Mikrofon während er in die Kamera schaute.
„3.2.1. Geht“, kommandierte uns ein Mitarbeiter und schubste uns Richtung Bühne.
„Hallo, meine Damen“, begrüßte er uns „Hallo“, grinsten wir alle im Chor.
„Wie geht’s euch allen?“ „Sehr Gut“, beantwortete Jade.
Ja, haha. Sehr gut. Genau. Wenn die bloß wüssten.
„Das freut mich zu hören. Nun sagt schon wie fühlt man sich in der erfolgreichsten Girlband zu sein, Jesy?“ „Es ist echt unglaublich, wie viele Fans uns unterstützen und für uns da sind. Und uns das jeden Tag aufs neue zeigen. Unglaublich, wir können es immer noch nicht richtig fassen“
Es kamen immer diese typischen Interview-Fragen, wobei ich irgendwann mit meinen Kopf ganz wo anders war.
„Nun zu dir Scarlett, was genau läuft da mit Josh Hutcherson?“, fragte er mich neugierig. Huuuurgh. Ernsthaft?!
Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, dennoch nervte mich diese Frage gerade extrem. Ja, wir haben uns getroffen und ja wir verstehen uns, dennoch ist nichts zwischen uns gelaufen und außerdem sind wir einfach gut befreundet. Ich schielte etwas zu den anderen rüber und konnte ihre genervten Gesichtszüge sehen. Ja, jetzt geht es mal wieder um mich. Sorry, dass ich auch ein Teil dieser Band bin. Das geht jetzt schon eine Zeit lang so, jedes Mal müssen sie anfangen zu zicken und behaupten dass ich doch immer im Mittelpunkt stehen würde. Obwohl es gar nicht meine Absicht war, ich wollte eigentlich auch mehr Privatsphäre.