Es war eine halbe Stunde vor Mitternacht als er die letzten Zeilen seines Abschiedsbriefes schrieb. Seine roten Augen schimmerten im Mondlicht wegen der Tränen die er in ihnen hatte, denn er wusste es würde das letzte sein was er schreiben würde. Er unterschrieb noch schnell mit seinem Namen, steckte den Brief in einen Umschlag schrieb einen Namen drauf und legte ihn im Wohnzimmer auf den Tisch. Er zog sich noch den Anzug an den er zuvor gebügelt hatte, denn er wollte den Anzug für die Beerdigung schon tragen bevor er sich das Leben nimmt. Er ging zu seinem Tresor, öffnete diesen und nahm seine Waffe heraus. Er suchte dann noch seine eigens hergestellten vergifteten Bleikugeln, denn er wollte sicher sein, dass er es ja nicht überleben wird. Er bestückte die Munition Trommel des Revolvers mit 6 Kugeln, obwohl er nur eine einzige braucht. Um Punkt Mitternacht mit dem ersten der zwölf Glockenschläge der Turmuhr von der Dorfkirche fängt er an seinen Arm zu heben und setzt an seinen Schläfen an. Mit dem letzten Glockenschlag drückt er ab. Er starb innerhalb weniger Sekunden an den Folgen des Schusses und der vergifteten Kugel, die zu dem noch aus toxischem Metall bestand.
Vier Tage später meldete eine junge Frau, den Mann als vermisst. Die Polizei durchsuchte zuerst die Wohnung des vermissten, wo sie seine Leiche fanden. Auf dem Wohnzimmertisch wurde der Brief gefunden der Name darauf war der Name der jungen Frau. Die junge Dame war weder mit ihm verwandt, noch verheiratet und auch nicht in einer Beziehung mit diesem. Es war seine beste Freundin, und sie hatte keine Ahnung warum der Brief ausgerechnet für sie sein sollte.
Sie nahm sich den Brief, öffnete diesen vorsichtig und begann zu lesen:
Liebste Charlott,
du warst mir all die Jahre die beste Freundin die man sich wünschen konnte. Immer wenn es mir schlecht ging warst du für mich da, hast immer an mich geglaubt egal wie verzweifelt ich war. Wir haben so viele schöne Dinge erlebt und dafür möchte ich dir danke sagen. Ich weiß, wenn du diesen Brief liest werde ich bereits tot sein und du wirst dich fragen warum ich mir das Leben genommen habe, obwohl es mir in den vergangenen Monaten scheinbar besser ging.
Die Wahrheit ist es ging mir jeden einzelnen Tag schlechter ich habe mich nur verstellt damit du dir nicht weiter Sorgen machen musst. Der Grund weshalb es mir schlechter ging war der, dass ich mit mir selber nicht mehr wirklich klar gekommen bin. Ich habe in all den Jahren so viele Fehler gemacht, Fehler auf die ich nicht stolz bin, Fehler die mich viel gekostet haben, Fehler die mich von innen heraus zerstört haben.
Jeder dieser Fehler hat eine Narbe hinterlassen. Jedes Mal, wenn ich einen Fehler begangen habe oder verletzt wurde. Ich hoffe ich war dir in all den Jahren ein genauso guter Freund, wie du für mich eine Freundin warst. Auch wenn ich diesen Brief schreibe während ich noch lebendig bin, weiß ich jetzt schon, dass mein letzter Gedanke du sein wirst. Ich wünsche dir noch alles Glück dieser Welt auf deinem weiteren Weg.
In diesem Moment setzte sich eine Krähe auf die Fensterbank des geöffneten Wohnzimmer Fensters und krähte zwei Mal. Sie schreckte kurz auf sah zu dem Vogel rüber, direkt in die roten Augen der Krähe. Danach las sie weiter:
Ich werde leider nicht mehr für dich da sein können aber ich möchte von dir, dass du weiterhin so stark bleibst wie bisher. Du hast noch ein langes glückliches Leben vor dir, auch ohne mich.
Normal würde man dann schreiben was man demjenigen hinterlässt, aber das wertvollste was ich habe gehört schon dir. Mein Herz habe ich dir nämlich schon vor Jahren geschenkt, auch wenn ich dich nie wirklich geliebt habe im Sinne von, dass ich eine Beziehung will, aber dennoch gehörte dir immer mein Herz.
Ich weiß das habe ich dir schon oft gesagt aber du bist die schönste Frau die ich je kennengelernt habe. Zudem bist du talentiert, mutig, leicht verrückt und hast einen wundervollen Charakter.
Ich möchte, dass du nach meinem Tod den Tresor in meinem Schlafzimmer öffnest und alles was darin ist raus nimmst. Was du damit machst ist dir überlassen.
Hiermit möchte ich mich von dir verabschieden
Ich wünsche dir noch ein schönes Leben
Dein Juzo"
Nach dem sie fertig war mit lesen brach sie in Tränen aus. Sie schluchzte und weinte die ganze Nacht lang. Sie war einfach vollständig fertig mit den Nerven. Ihr bester Freund, die wichtigste Person für sie, ist gestorben. Und dann auch noch dieser Abschiedsbrief. Charlott fand ihn einfach so süß was sie nur noch trauriger machte.
Es ist inzwischen eine Woche vergangen und sie hatte das Haus nicht mehr verlassen seitdem das passiert ist. Sie aß und trank nur wenig in der Zeit. Zudem hatte sie einfach extrem Schlafprobleme, weil sie vor Trauer kaum schlafen kann. In der Nacht erinnerte sie sich an den Moment in der die Krähe auf der Fensterbank saß, als sie den Brief gelesen hatte. „Diese Krähe hatte ja genauso rote Augen wie er", sagte sie mit Tränen in den Augen zu sich selbst. „Krähen haben doch für gewöhnlich schwarze Augen. Ich muss diesen Vogel finden er hat bestimmt irgendwas mit ihm zu tun. Er sagte doch mal, dass er nach seinem Tod zurückkommen würde und mir ein Zeichen hinterlassen würde." Sie zog sich an wischte sich die Tränen aus den Augen nahm ihr Handy und ihren Schlüssel und ging los um diese Krähe zu finden.
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Dead man tells no tales
ParanormalEin Suizid Fall mit übernatürlichen Folgen. Ein Geheimnis das vieles verändert. Konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge sind erwünscht