Tunnelblick

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Wie eingefroren starrte ich stets auf ein und denselben Punkt, ein dunkler Schleier verdeckte alles, was sich außerhalb meines Fokusses befand.

Das monotone Ticken der Uhr machte mich fast wahnsinnig.

Fern von mir hörte ich eine Stimme.

Eine laute, aufgebrachte und wütende Stimme.


Tick Tock,

Tick Tock...


Das Zentrum meiner Gedanken, war nur noch das Brotmesser, welches ich in meiner Linken hielt.


Tick Tock,

Tick Tock...


Als wäre ich in einem Film, sah ich auf das Geschehen nieder, sah mich dort an dem Hölzernen Tisch sitzen, nicht wissend, was als nächstes passieren würde.

Keine der wütenden Rufe erreichten mich. Sie waren weit, weit weg, drangen nicht zu meinen Hörorganen durch.


Nur das laute, störende Ticken der Uhr war da. Es hallte in meinen Ohren, immer und immer wieder, ließ mich nicht in Ruhe, es störte!


Leere lag in meinem Blick, den ich nun zu meinem Peiniger gewendet hatte.

Ununterbrochen wurde mir jegliche Schuld zugeschoben, die in diesem Hause auch nur entstand. Jede Stunde, jede Sekunde, jeder Tag der Woche, war erfüllt von dem Geschrei, dem Klagen, dem Krächzen, den schrillen Rufen.


Irgendwie, in der Ferne, spürte ich, wie meine Beine ihr eigen taten und aufstanden. Ihr ins Gesicht sehend, war mein Kopf bereit seine Meinung zu äußern, etwas zu sagen, meinen Geist damit zurück in die Realität zu holen.

Doch blieb ich still.

Gedankenverloren sah ich sie an, dann, ganz verzögert, viel zu spät, erst nach einiger Zeit, erreichte mich ein stechender Schmerz in der linken Wange.

Den Schlag abbekommen, sie ansehend, nichts sagend, steckte ich ihn weg.

Gewohnt war ich diese Qual.


Nun, jetzt ist sie sprachlos. Sie blickt mich an. Schockiert, entgeistert, fassungslos, wütend, perplex.

Baff, bestürzt, betreten, betroffen, gafft sie mich mit großen Augen an.


Sie hält sich den Bauch.

Ein Messer steckt in diesem, vorher noch in meiner Hand, war es auf einmal in sie gewandert. Wie das passiert ist, das war mir entfallen.

Sie sank langsam zu Boden, ihr Blick wurde zuerst glasig, erstarrte dann gänzlich.

Rote, dicke Flüssigkeit, verteilte sich über die blitzeblank polierten Dielen und beschmutzte sie. Gleich würde sie mich wieder beschuldigen, etwas falsch gemacht zu haben, dabei war ich es doch gar nicht!


Mein Magen grummelte. Meine Beine bewegten sich wieder zu dem Stuhl und setzten sich. Ich aß weiter. Wie Hunger ich doch hatte.



Huhu! Da bin ich wieder.~ Heute mal mit einer ganz kurzen Geschichte, die mir spontan am Esstisch eingefallen ist. Ich hoffe, man liest einige Passagen so energisch, wie ich es gerne hätte. Ich hab dieses Mal ein wenig anders geschrieben als sonst, ich hoffe dennoch, dass es euch gefällt.~

Wie immer freue ich mich enorm über konstruktive Kritik! <3

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⏰ Last updated: Dec 24, 2018 ⏰

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Das Buch des schwarzen SchafesWhere stories live. Discover now