Gedanken

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»Was würdest du tun, wenn du nicht nachdenken würdest?«

Die Worte flüsterte Layla mir ins Ohr, während wir uns zur Verabschiedung umarmten. Ihr Lavendelduft hüllte mich ein und benebelte meine Sinne. Sie roch nach Frühling, nein, sie war der Frühling. Vielleicht war meine Lieblingsjahreszeit der Grund dafür, dass ich sie liebte. Und vielleicht schaffte ich erst jetzt, mir genau das einzugestehen.

»Das hier«, flüsterte ich zurück und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Wange.

Damit brachte ich sie zum Schmunzeln, und plötzlich wusste ich, dass sie der Grund war, weshalb ich den Frühling so gern hatte.

Sie gab mir einen Kuss zurück, auf die Lippen, und plötzlich bemerkte ich noch mehr: Es war meine Angst, die mich die ganze Zeit über daran gehindert hatte, die Dinge zu tun, die ich gerne getan hätte.

Ich hatte Angst, nach einer langen Übernachtung zu verschlafen und zu verpassen, in die Schule zu gehen, und dann Ärger zu bekommen.

Ich hatte Angst, im Tonstudio mitgeteilt zu bekommen, dass meine Songs zu schlecht waren, um aufgenommen zu werden.

Ich hatte Angst, dass mir ein Stipendium ermöglichen würde, auf die Privatmusikschule in Österreich zu gehen, wodurch ich mehrere hundert Kilometer von Layla entfernt wäre.

Ich hatte Angst, von den Schülern und Lehrern nicht akzeptiert zu werden.

Ich hatte Angst, dass meine Gefühle für meine jahrelange beste Freundin unerwidert wären.

Es waren nicht die Pflichten, Selbstzweifel, Faulheit, Scham, Lügen und Gedanken, es war nur eines: meine Angst.

Doch dank Layla hatte ich plötzlich keine mehr.

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Das war »Keine Angst.« Danke an alle Leser, Sternchenverteiler und Kommentareschreiber.

Keine AngstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt