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Das Ende ist immer schwierig für alle Beteiligten. Trauer und Leid. Kummer und Tränen.

'Bedauer nicht die Toten. Bedauer die Lebenden und besonders all diejenigen, die ohne Liebe leben.' - Albus Dumbledore.

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Mein Herz klopft zu schnell. Mein Blick wandert nach unten in die Tiefe.

Sebastian nimmt ab.

"Hey", flüster ich.

"Hallo Liv", antwortet er.

Was soll ich sagen? Ich weiß es nicht. Es war eine spontane Aktion ihn anzurufen.

"Mir geht es nicht gut", sage ich der Wahrheit getreu und schaue wieder herab. Wie viele Meter das wohl sind?

"Mir auch nicht", Sebastians Stimme bricht am Ende.

"Was ist los?", frage ich sofort.

"Ich...mein", stottert er und mir zerbricht es mein Herz. So habe ich ihn noch nie gehört. "Meine Mutter liegt im Sterben"

Mein Blick hebt sich und fast falle ich in mein Zimmer rein.

Wieder weiß ich nicht, was ich sagen soll. Das einzige Wort ist: Warum.

"Könntest du vielleicht her kommen? Ich... wir sind im evangelischen Klinikum"

Ohne zu überlegen bejahe ich das und springe von der Fensterbank und schnappe mir die nächstbeste Hose und Oberteil.

Obwohl ich seine Mutter nicht kenne, belagert mich sofort ein schreckliches Gefühl von Trauer und Fassungslosigkeit. Als wäre das nicht real, als könnte das nicht wahr sein.

"Ich bin unterwegs", sage ich und just im Moment schließe ich die Tür ab.

Das einzige was ich gerade kann, ist handeln wie ein Roboter. Schnell stöpsel ich Kopfhörer ein, um gleichzeitig mit ihm zu telefonieren und auf Google Maps mir die Route anzeigen zu lassen.

"Ich bin unterwegs", wiederhole ich, damit die Stille zwischen uns nicht zu lang wird.

"Ist dein Vater auch da?", rede ich weiter.

"Ja, das ist er."

Statt zur nächsten Haltestelle zu laufen, was schneller wäre, werde ich zu Fuß gehen. Die nächste Bahn kommt mir zu spät, als dass ich warten will. Muss ich die vier Kilometer halt laufen. Ich setze mich in Bewegung, so schnell meine Beine mich tragen können.

"Kannst du mir erzählen, was passiert ist?", frage ich zwischen zwei Schnaufern.

Blindlings laufe ich über die Straße und ignoriere die hupenden Autos.

"Ich weiß nicht so recht, was passiert ist. Meine Mutter hat gekocht und mein Vater und ich waren im Wohnzimmer und haben Wiederholungen von einem Fußballspiel angesehen. Plötzlich haben wir es scheppern gehört und sind sofort zur Küche. Mum lag da und hat sich nicht mehr gerührt. Der Krankenwagen hat so lange gebraucht, ich weiß nicht. Es ist alles ganz komisch. Sie ist bewusstlos und eine Untersuchung nach der anderen wird gemacht. Wir sitzen nur hier und warten auf gute Neuigkeiten. In einem Moment war noch alles gut und dann nicht mehr."

Ihn so zu hören zerstört mein Herz. Eigentlich bin ich diejenige von uns, die so spricht. Niederschlagen und fertig mit dem Leben. Nicht, dass er nicht so sein darf, aber es überfordert mich.

"Ich bin für dich da und gleich bei euch, aber es dauert noch ein bisschen. Alles wird gut, alles wird gut."

"Danke. Ein Arzt kommt gerade auf mich zu, mit dem ich reden möchte. Wir sind im Wartebereich der Notaufnahme. Danke, ich bin dir unendlich dankbar."

Balsam für meine SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt