Kapitel 2 ~ Die Ehre normal zu sprechen

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„Grace, bist du das...?“

„Ja, ich bin es! Und ich bereue es dich angerufen zu haben! Sofort denkst du dir irgendwelche alberen Ausreden ein!“

Ich legte wütend auf, ohne auf eine Antwort von ihm zu warten. Auch wenn ich wütend auf ihn war, fühlte es sich irgendwie falsch an... Eigentlich ist das nie so, bei mir jedenfalls. Ich habe eigentlich nie Schuldgefühle. Was? Hatte ich Schuldgefühle...? Wegen meinem Bruder? Ich schüttelte den Kopf, als wollte ich diese Gedanken aus meinem Kopf verschwinden lassen. Wenn er sich blöde Ausreden ausdenkt, kann ich ja nichts dafür! Er hat es sich selbst ausgesucht, ich bin nicht Schuld!

Da es schon relativ spät war, und diese ganze Aufregung mich müde gemacht hat, entschied ich mich schlafen zu gehen. Ich ging also ins Bad, schminkte mich ab und putze meine Zähne. Ich ging zurück in mein Zimmer und zog mir meine Schlafsachen an und legte mich in mein Bett.

Ich schaute auf mein Handy. 02:33 Uhr. Es kann doch nicht sein, dass ich immer noch nicht einschlafen konnte. Bei dieser Hitze kann das sowieso kein Mensch. Aber es waren auch die Gedanken wegen meinem Zwillingsbruder. Ja, wir waren Zwillinge. Wir sehen uns auch relativ ähnlich, ich habe wie er braune Haare, blaue Augen, doch ich war immer kleiner als er. Viel kleiner, Ich weiß nicht wie groß er jetzt ist, auf jeden Fall war er um die 1,85 m groß als er ausgezogen ist. Und ich bin jetzt grade mal 1,79 m groß!

Er nannte mich immer 'Kleine', was ich immer total gehasst habe. Er ärgerte mich ständig damit!

Also schlief ich doch irgendwie ein.

Es war Nacht. Ich befand mich in einer Stadt, wo ich noch nie zuvor war. Es waren viele dunkle Gassen dort. Ich wusste nicht warum, aber ich bekam plötzlich das Gefühl beobachtet zu werden und rannte die Gassen weiter entlang. Ich rannte und rannte, und es gab anscheinend kein Ende. Alles wurde langsam um mich herum komplett schwarz. Ich sah wirklich gar nichts. Alles war schwarz. Ich drehte mich ein paar mal um mich herum, in der Hoffnung einen Ausweg zu finden. Und da war es! Ein Licht! Da war die Hoffnung wieder. Ich rannte wie vom Affen Gebissen los zum Licht. Und dann sah ich noch etwas. Dort stand eine Person im Licht. Aber ich konnte nicht erkennen wer es war. Ich rannte aber immer weiter. Als ich nur noch ein paar Meter vor dem Licht, und sah die Person nun ganz genau...

Plötzlich riss mich das klingeln des Telefons aus meinem Traum. Ich weiß nicht ob ich froh sein sollte darüber. Immerhin war der Traum nun vorbei, aber jemand rufte mich um 5 Uhr morgens an.

Ich blieb liegen und versuchte es zu ignorieren. Doch der Anrufer bleib hartnäckig und legte nicht auf. Also bleib mir natürlich nichts anderes übrig als aufzustehen und ran zu gehen.

„ ... Hallo?“

Gab ich verschlafen von mir.

„Hey, Grace...“

Das war jetzt nicht sein Ernst... Ich seufzte einmal laut und gab ihm auch mal die Ehre mit ihm vernünftig zu sprechen, da ich immer noch Schuldgefühle hatte.

„Hey, Felix...“

Geschwisterhass ~ (Dner FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt