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Akuma POV:

Nervös blickte ich zu dem Anwesen und strich mir kurz das Kleid glatt. 3 Jahre waren vergangen, seit dem ich sie und sie mich das letzte Mal gesehen hatten. Ich seufzte und drückte das große Eisentor einen Spalt breit auf, durch welchen ich hindurch schlüpfte. Mein äußeres Auftreten ließ zu wünschen übrig, mein Kleid war zerrissen und übersät mit allen möglichen Flecken. Mein Gesicht war ungewaschen und zerkratzt und meine Haare zerzaust und fettig, aber ich war zu Hause. Ich drückte Miruku etwas mehr an meine Brust und ging langsam auf die Eingangstür zu. Meine Schritte schallten von den Wänden des Hauses zurück, ich trug keine Schuhe. Auf meiner Reise hatte ich sie gegen Miruku eingetauscht, welchen ich in einem Spielzeugladen gefunden hatte. Als ich nach einiger Zeit endlich vor der hölzernen Eingangstür ankam, zögerte ich. Was, wenn sie mich nicht mehr bei sich haben wollten? Was, wenn sie mich zurück zu ihm schicken würden? Trotz meiner Zweifel hob ich meine Hand und klopfte ein paar Mal kräftig gegen die Tür. Sie blieb geschlossen, weshalb ich leicht gegen trat und wartete.

Mit einem Knarzen öffnete sich die Tür einen Spalt und ich erkannte ein paar pinke Augen, die mich kalt ansahen. ,,Wer bist du und was willst du?" Seine Stimme war rau und klang abgenutzt. ,,Reiji..." flüsterte ich und Tränen stiegen mir in die Augen. ,,Woher...?" Sein Blick fiel auf Miruku. ,,Akuma?" ,,Ja" Er kniete sich hin und zog mich in eine feste Umarmung, die ich nur zu gerne erwiderte. ,,Was ist mir dir passiert? Wie du aussiehst...Deine Haare, deine Augen, die Verletzungen. Akuma, was ist passiert?" fragte er komplett aufgelöst und ich schüttelte den Kopf. ,,Später, wenn alle zusammen sind. Dann muss ich es nicht mehrmals erzählen." kam es von mir und er nickte. ,,Komm mit auf mein Zimmer, wir versorgen deine Wunden, du bekommst etwas richtiges zum Anziehen und kannst dir die Haare waschen." Ich nickte und wir teleportierten uns in sein Zimmer.

Die plötzliche Sicherheit, die mich umgab ließ mich lächeln. Alles war so vertraut. Ich wusste noch, wie ich nach dem Vorfall mit den Mukamis in diesem Bett gelegen und einen Pullover von Shu getragen hatte. ,,Setz dich." murmelte der Schwarzhaarige und holte Verbandszeug. Dann setzte er sich mir gegenüber und nahm meinen Arm in seine Hand. ,,Du bist viel zu dünn. Hat er dir nichts zu Essen gegeben?" Ich schaute ihn an. ,,Ab und zu, wenn er mal dran gedacht hatte. Sonst bin ich auch mal ausgebrochen und habe ein paar der Dienstmädchen überrascht. Dadurch, dass ich oft ausgehungert war, haben sie meistens nicht überlebt..." ,,Verstehe." Die restliche Zeit, in der er meine Wunden verband, verbrachten wir schweigend. Ich traute mich nicht zu fragen, was in der Zeit passiert war, in der ich abwesend war. Als Reiji fertig war, ging er mit mir ins Badezimmer und ließ mir ein Bad ein. ,,Die Verbände sind wasserabweisend, sie sollten nicht abgehen und das Wasser von deinen Wunden fernhalten." Er drehte sich um, damit ich mich ausziehen und mich in die Wanne setzen konnte. Nachdem das Plätschern des Wassers zu hören war, setzte er sich auf einen Hocker hinter mich und fing an mir die Haare zu waschen. Es fühlte sich ungewohnt und trotzdem angenehm an. Ich entspannte mich augenblicklich und beobachtete den Wasserhahn, welcher noch etwas tropfte. Es war so ruhig.

Nachdem meine Haare gewaschen waren, brachte Reiji mir etwas zum Anziehen und ließ mich dann im Badezimmer allein. Die Verbände hatte gehalten und als ich aus der Wanne stieg, spürte ich, wie das Wasser von ihnen abtropfte. Ich griff nach einem der weißen Handtücher und legte es um meinen Körper. Er hatte recht, ich war ziemlich dünn. Vorsichtig trocknete ich mich ab und zog mir dann die rausgelegten Sachen an. Sie waren etwas zu weit, aber passten. Ein Klopfen ertönte an der Tür. ,,Bist du fertig?" Bevor ich antworten konnte, sprach eine andere Stimme aus dem Zimmer. ,,Mit wem redest du Reiji?" Ich stockte und lauschte. Es wurde still. ,,Es ist unhöflich einfach die Zimmer von Leuten zu betreten, ohne seine Anwesenheit vorher anzukündigen oder zu klopfen...Subaru." Mein Herz blieb kurz stehen und schlug dann doppelt so schnell weiter. ,,Mit wem hast du geredet?" fragte der Rotäugige etwas gereizt und ich hörte Schritte. Sie kamen zur Badezimmertür. ,,Subaru, warte..." Doch es war zu spät. Die Tür wurde geöffnet und gab den Blick auf mich frei. Erschrocken und leicht eingeschüchtert sah ich den Weißhaarigen an. Es war still zwischen uns dreien, bis es bei ihm 'Klick' zu machen schien. ,,Akuma?" Wieder sammelten sich Tränen in meinen Augen und ich nickte leicht. Ohne Vorwarnung stolperte er nach vorne und schloss mich in seine Arme. Ich schluchzte leise und erwiderte die Umarmung. ,,Was ist mit dir passiert? Wie siehst du aus? Was hat er mit dir gemacht?" Ich hob meinen Kopf und sah ihn an. ,,Ich erzähl es später, wenn alle zusammen sind." ,,Dann kannst du es ja gleich erzählen. Es gibt in ein paar Minuten Abendessen." Mir wurde etwas mulmig und ich nickte. ,,Kann ich die anderen vorher noch sehen?" Jetzt nickte der Schwarzhaarige. ,,Ich werde alle ins Wohnzimmer bringen." Mit diesen Worten verschwand er und ließ uns zwei alleine. ,,Was ist passiert, während ich weg war?" fragte ich Subaru dann leise und er sah mich kurz an. ,, Naja, irgendwie hat sich jeder die Schuld an deiner Krankheit gegeben und es wurde kaum noch geredet. Besonders schlimm hatte es Laito erwischt. Er war wie ausgewechselt. Selbst heute redet er kaum noch und er hatte auch eine Depression hinter sich. Vielleicht..." Bevor er fertig reden konnte, kam Reiji zurück ins Zimmer. ,,Sie sind da."

Die kleine Schwester der Sakamakis 2 [PAUSIERT] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt