And she became his queen

Kapitel 1

Er blinzelte.

Auch endlich aufgewacht?
Langschläfer.
Sieh dich doch endlich um!
Hahahaha, du bist so selten dämlich.

Sein Kopf schmerzte. Er runzelte die Stirn. Wo war er?

Nicht da, wo du dachtest dass du wärst, hugh?

Er knurrte. Sollten sie doch ruhig sein.

Ach Kleiner, ohne uns wärst du doch längst Geschichte.

Er ignorierte die Stimmen und setzte sich auf.

Eine dunkle Gasse. Schmutzig. Aber ihm unbekannt.

Wo war er?

Er sah an sich herunter.

Er trug seinen lilanen Mantel über einem weißen Hemd, sein Messer und seine Pistole hatte er ebenfalls noch.

Was sollte das?!

Er stand auf und lief die Gasse entlang, immer weiter, bis er zu einer größeren Straße kam und er endlich erkannte, wo er sich befand.

Gotham. So wie es sein sollte.

Aber warum war er hier?

Er trug keine Verletzungen und konnte sich auch nicht daran erinnern, übermäßig viel Alkohol zu sich genommen zu haben.

Na klar kannst du dich nicht erinnern, du hast einen Filmriss.
Oder du wurdest doch niedergeschlagen und bist immer noch so verwirrt, dass du keine Schmerzen spürst, haha.
Oder sie haben dir ein Gift untergemischt.

Möglich. Aber so oder so waren ihre Tage gezählt.

Er zischt leicht und grinste dann unheilverkündend.

Niemand, absolut niemand legte ihn herein.

Niemand der bei Verstand ist.
Niemand der Angst vor dir hat, haha.
Aber vielleicht war es bei denen ja nicht so.

Er hätte verwirrt sein können.

Irgendetwas war anders als sonst.

Es lag in der Luft, am Atem der Stadt.

Die wenigen Leute, die um diese Zeit auf der Straße waren, schreckten nicht wie sonst auf und machten sich schleunigst aus dem Staub, sobald sie ihn erblickten, die Obdachlosen ergriffen nicht die Flucht.

Stattdessen wurde er angestarrt oder kaum beachtet. Belustigt oder verächtlich. Gehässig oder Misstrauisch. Sich ihm überlegen fühlend, weil er sich auf den Stock stützen musste.
Wie früher.
Der Freak.

Hahahaha, Freak Freak Freakshow, alles gut und alles low.
Deine Reime werden auch nicht besser.
Sie sehen alle auf dich herab.
Sie kennen dich gar nicht.
Hör auf, ständig das Offensichtliche zu sagen.

Er hatte ein breites Grinsen aufgesetzt.

Warum auch immer die Leute sich benahmen wie sie es taten, es war pure Dummheit.

Dem Nächsten, der ihn komisch ansehen würde, würde er das Messer in die Kehle rammen.

Oder sollte er sie erst etwas bluten lassen?

Ja, warum nicht etwas Spaß haben.

Solltest du nicht erstmal herausfinden, was eigentlich los ist?
Blödsinn. Lass dem Psychokind seinen Spaß.
Hahahahaha.

Er lachte.

Vielleicht hätte er misstrauisch sein müssen. Aber er wusste genau, wohin er gehen würde, um Antworten zu finden.

Ein Mädchen, das am Straßenrand stand, starrte ihn ängstlich an.

Ein alter Mann humpelte schnell in eine Seitengasse davon.

Eine Frau, die mit ihrem blaugrauem Kostüm so gar nicht in diese Szene passte, sah ihn nur kurz an, dann den Stock und verdrehte genervt die Augen, als würde er sie durch seine bloße Existenz beleidigen.

Ihre Gedanken schrien ihn förmlich an.

Der Typ gehört doch aussortiert.
Schon was der anhat. Allein diese Farben. Ist der schwul oder was.

Sie machte wie zufällig einen Bogen um ihn, als sie an ihm vorbeigehen wollte.

Wollte.

Nur eine einzige Bewegung und sie stand mit dem Rücken gegen die nächste Wand gepresst, eine Hand an ihrer Kehle, die sie vergeblich zu lösen versuchte.

Er zischte.

"Jetzt nicht mehr so abfällig, hugh?"

Er grinste.

Sie schüttelte verzweifelt den Kopf und versuchte etwas zu sagen, doch es kam nur ein Krächzen heraus.

Er lachte.

"Ich habe dich nicht verstanden... Du musst schon deutlicher sprechen..."

Er drückte noch fester zu.

Kurz darauf erschlaffte sie wie eine Marionette, deren Fäden durchtrennt wurden.

Er tog seine Hand zurück und sie fiel leblos zu Boden.

"Ooh, was für ein bedauernswerter Vorfall."

Er lachte kurz auf und drehte sich dann mit einem breiten Grinsen um, um das imaginäre und das reale Publikum zu mustern.

"Ich hoffe, sie konnten die Show trotz allem genießen."

Was verschwendest du deine Zeit?! Du kannst jederzeit nervende Menschen bestrafen!
Nervensäge. Ist ja widerlich.
Geh endlich weiter!

Er schnaubte und setzte seinen Weg dann fort.

Was, hörst du jetzt schon auf mich?
Jaaa, er hört auf dich. Wie ein Hündchen, wie putzig.

Seine Laune hatte soeben einen neuen Rekordtiefpunkt erreicht.

Wenn das so weiterging, würde er diese Stümper auf der Stelle erschießen.

Was bedauernswerte Verschwendung wäre in Anbetracht der Tatsache, was für Spaß man noch mit ihnen haben konnte...