Kapitel 1

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Jenny POV
Es war dunkel. Mir war richtig schwindelig und ich hatte Mühe meine Augen offen zu halten. Wo war ich bloss? Ich konnte mich an praktisch nix erinnern und mein Kopf fühlte sich an als würde er gleich platzen. Langsam schaute ich mich um. Ich befand mich in einem Container. Er war recht klein, und nach kurzer Zeit bemerkte ich neben mir eine andere Frau. Ich sprach sie an. „Hey! Wachen Sie auf!" Ich fühlte ihren Puls, er war da. Ich atmete auf. Ich legte mich mit pochendem Kopf wieder hin und schlief wieder ein. Ein paar Stunden später drang gleissend helles Licht in den Container. Ich wachte wieder auf. Vor mir stand ein Mann. Er schnalzte leise mit der Zunge als er mich sah. „Was ein Prachtstück. Was meinst du, wieviel kriegen wir jetzt für sie?" Hinter ihm tauchte ein weiterer Mann auf. „Die 5'000 fürs Wegschaffen. Und sonst geschätzt etwa 8'000." Langsam stieg die Panik in mir auf.
Was hatten die bloss mit mir vor? Der eine Mann kam und legte mir Handschellen an. „Na los, aufstehen", befahl er mir. „Wo bin ich? Wa..was ist los?", stotterte ich. Er lachte bloss und warf mich lässig über seine Schulter. Ich hatte keine Kraft mich zu rühren. Wie ein Sack hing ich da über seiner Schulter. „Was'n geiles Ding", kommentierte ein weiterer Mann der meinem Träger half, mich in einen Lastwagen zu verfrachten und schlug mir auf mein Arsch. Ich schaute ihn entsetzt an. Wo war ich hier?
„Wo-wwo bin ich?" Nun lachten die beiden Männer. „Brasilien", kommentierte der, der sie trug. „Ww-Was ist passiert?", stotterte ich weiter. „Wieso bin ich hier?" „Wirst schon noch sehen.", brummte der Andere. Zu mir in den LKW stiessen noch 6 andere verwirrte Frauen, ich war mir sicher dass 2 davon noch minderjährig waren. Was sollte ich bloss hier? Was war geschehen?

Alex POV
Seit Jahren arbeite ich nicht mehr als Polizist. Hier in Brasilien ist das Polizeileben keine schöne Sache... Korruptheit regiert das Land. Seit ich hier bin, arbeite ich auf der Baustelle. Der Job gefällt mir sehr, doch das Polizeileben vermiss' ich. Am meisten vermisse ich meine Kollegen.. Aber das Land hier ist unglaublich schön, muss man ihm lassen. „Muchas gracías", sage ich der Bedienung und verlasse das Café. Und die Sprache ist doch einfach die grösste Scheisse. Deutsch vermiss ich auch.
Ich schlurfte allein nach Hause. Seit meine Mutter gestorben ist, halten mich nur noch mein bester Freund und die geilen Nutten hier. In Deutschland waren die nie so toll.
Ich seufzte. Heute Abend würde Lenny vorbeikommen. Naja, hatte eh kein Geld mehr fürs Puff. Ich schloss die Tür zu meiner Wohnung auf. Überall stapelten sich Kartonschachteln und alle möglichen Glasflaschen. Trojka, Bier, Whisky. Das Leben hier hatte mein Ganzes um vieles verändert. In Deutschland wäre ich nie auf die Idee gekommen ins Puff zu gehen, noch weniger darauf so viel zu saufen. Sogar bei der Arbeit hatte ich manchmal Promille... Ich schüttelte beim Gedanken daran bloss schon den Kopf. Wieso ging ich eigentlich nicht nach Deutschland zurück zu Semir? Zu der Krüger.. und zu Jenny. Jedes Mal wenn ich an Jenny dachte hatte ich ein verbittertes Lachen auf den Lippen. Ausser den paar mal guten Sex lief bei uns nix. Dabei habe ich sie doch geliebt... Nie wollte sie mehr von mir. Naja, hoffentlich würde ich heute Abend auf andere Gedanken kommen.


hey leute, das ist das erste kapitel meines ersten veröffentlichten buches.
hoffe es gefällt euch, bald kommt auch der zweite teil! schreibt meinungen in die kommis💞

(Un-)Glückliches Wiedersehen [pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt