Bloody Evolution~Stray Kids

Kapitel 9

Hyunjin Pov:

In der Pause sah ich schon aus der Ferne den Oranghaarigen Schopf meines besten Freundes. Changbin war schon bei ihm und hatte seine eine Hand an Felix Stirn gelegt. Warum auch immer. Also ließ ich es mir nicht nehmen Anlauf zu nehmen und mit voller Wucht auf seinen Rücken zu springen. Irgendwo ist man halt immer Kind.

Dennoch kam Felix, wie erwartet, nicht ins straucheln und stand überraschend fest auf seinen Beinen. Schnell griff Felix nach meinen Oberschenkeln, damit er mich stabilisieren konnte und ich nicht herrunter fiehl.

Es sind diese kleinen Momente in denen man merkt, das wir uns halt doch lieb haben. Egal wie viel wir uns auch Beleidigen mögen oder ich den kleinen Vampirprinzen von einem Leuchtturm schubse.

,,Hey, Hyunjinnie." lachte Felix' tiefe Stimme. Ich begann zu grinsen und zwinkerte dem süßen schüchternen Jeongin zu, dessen Blick schon die ganze Zeit auf mir lag. Verlegen senkte er seinen Blick und vergrub seine Hände in der Beuteltasche seines Hoodies. Gott, er ist pures Zucker für mich. So ein süßer Junge. Und dafür das er ein Mensch ist, übertrifft er wirklich all meine Erwartungen.

,,Hyunjin, hör auf ihn zu ärgern." tadelte mich Felix. Doch das spornte mich nurnoch mehr an.

Elegant rutschte ich von Felix Rücken hinunter und trat auf den, gut einen Kopf kleineren, Jeongin zu. ,,Ich hab hunger, darf ich dich vernaschen, süßer?" Felix söhnt genervt auf, während die anderen Anwesenden anfingen den rot angelaufenen Jeongin schmunzelnd zu beobachten.

Ich beugte mich zu ihm runter, was ihn dazu brachte seinen Kopf leicht zu heben. ,,Weißt du, ich finde mein Nachname passt gut zu deinem Vornamen." sagte ich gespielt überlegend. ,,Hwang Jeongin?" hörte ich Woojin murmeln. ,,Gibt schlimmeres." kommentierte Minho das Geschehen.

Jeongin wich geschickt meinem Blick aus, machte allerdings auch keine Anstalten einen Schritt zurück zu weichen. ,,Du siehst lecker aus." schmunzelte ich und leckte mir dabei bestätigend über die Lippen.

Ich sah aus dem Augenwinkel wie Felix sich seine flache Hand gegen die Stirn schlug und mich von dem hyperventilierenden Jeongin wegzog. Niedlich was für eine Wirkung ich auf ihn habe.

Hyunjin, spielst du mit ihm oder meinst du das ganze Ernst? hörte ich Felix Stimme in meinem Kopf. Dabei sah er mir gradewegs in die Augen, damit die anderen seine rot angelaufenen Augen nicht sahen.

Leider eines der Nachteile Vampir zu sein. Jedes mal wenn wir eine Fähigkeit mit hoher Konzentration einsetzten, bekamen unsere Augen ein hübsches leuchtendes rot in der Iris. Nur dummerweise ein großer Nachteil wenn man unter Menschen ist.

Ich meinte noch nie etwas so Ernst wie jetzt. erwiederte ich und unterbrach den Augenkontakt nicht. Felix nickte, nun überzeugt lächelnd, und ließ mein Handgelenk los.

,,Tut mir Leid Jeongin. Hyunjin ist nunmal Hyunjin." kicherte Felix. Jeongin sah zu Felix auf und nickte lächelnd.

Ich konnte dabei nicht verhindern wie ein leicht eifersüchtiger Stich mein Herz durchzog. Ich wollte auch das Jeongin mich so ansah. Ich wollte auch der Grund für sein hübsches lächeln sein. Natürlich wusste ich das meine Eifersucht dämlich war. Sie ergab keinen Sinn.

Felix war mein Blutsbruder, und er würde es niemals zulassen meinem Jeongin zu Nahe zu kommen.

Nur wieso war ich bei Jeongin so Eifersüchtig? Sonst war ich das ja auch nie. Das sah mir überhaupt nicht ähnlich!

,,Nawwww, du musst du nicht gleich rot werden." neckte Seungmin den kleinen Schwarzhaarigen. Jeongin besah ihm mit einem Blick, welcher vermutlich böse aussehen sollte, aber eigentlich umso niedlicher war. ,,Na warte..." murmelte er, und da lieferten die beiden sich auch schon ein Fang Spiel. Jeongin rannte einem lachenden Seungmin hinterher.

Beide hatten eine erstaunliche Geschwindigkeit drauf, was man ihnen vorerst gar nicht ansah. Dennoch war ich immernoch schneller als die beiden zusammen. Nur für Menschen waren sie sehr schnell, was mich positiv überraschte.

,,Wir sollten die beiden mal zurück holen." seufzte Woojin und sah Minho auffordernd an. Dieser verstand offenbar sofort, da er sich zwei Finger in den Mund steckte und reinpfiff.

Allerdings war dieser Pfiff anders als die anderen. Er ging mir wortwörtlich durch Mark und Bein und löste einen unglaublichen Schmerz in meinem Gehör aus. Überrascht keuchte ich auf und fühlte eine solche schwäche das ich auf meine Knie fiehl und mir meine Ohren zuhielt.

,,Hyunjin!" schrie Felix entsetzt und stürzte sich sofort auf mich zu. Der Pfiff verstummte und Felix hockte sich schnell vor mich, schlang seine Arme um mich und wiegte uns beruhigend hin und her.

Ich hatte immernoch zu große Schmerzen und war noch zu verwirrt um zu realisieren was grade Geschehen war. ,,Oh mein Gott, was ist passiert?" hörte ich Jeongins besorgte Stimme neben mir.

,,Shhh, alles gut." brummte Felix tiefe Stimme entspannend in mein Ohr. Er wartete darauf das der Schmerz und Schrecken entgültig verarbeitet war.

,,Ich hab keine Ahnung. Minho hat gepfiffen und dann ist Hyunjin umgefallen." antwortete Chan ebenfalls besorgt. Ich ließ meinen Kopf noch gesenkt, sodass mir ein paar schwarze Strähnen vor dem Gesicht hangen, und Felix fragte leise: ,,Geht's wieder?"

Ich überlegte noch kurz, bis ich langsam nickte und mir von Felix aufhelfen ließ. Minho, Seungmin und Jeongin tauschten besorgte Blicke aus. Dieser Pfiff war ja noch stärker gewesen als Felix verkackte Hundepfeife die er immer bei sich trug.

,,Minho, what the bloody hell war das?" fluchte ich verstört. Minho biss sich auf die Unterlippe und sagte schulterzuckend: ,,Ein normaler Pfiff." Jisung strich mir über meinen Rücken und sagte: ,,Er hat Recht, das war wirklich nur ein normaler Pfiff. Warum hast du da so stark drauf reagiert? Hast du was am Gehör?"

Felix und ich tauschten einen Blick aus. ,,Eigentlich nicht...nur ein wenig...feiner..." murmelte ich. Ich konnte ja schlecht sagen das ich so eine Art superempfindliches Ohr habe, wegen meinen Vampirfähigkeiten. Das wäre ein wenig irritierend für die anderen.

,,Tja, dann sollte Minho wohl mal das Pfeifen unterlassen." scherzte Jisung, um die gekippte Stimmung wieder zu erneuern. Um ihm den Gefallen zu tun, stieg ich grinsend darauf ein und sagte: ,,Ja, Minho. Ist ja fast schon tödlich!"

Minho erwiederte das grinsen, schien aber mit den Gedanken ganz weit weg. Hoffentlich dachte er nicht darüber nach warum ich so stark reagiert hatte.

Allerdings konnte ich mir das selbst noch nicht so genau erklären.

Es war doch nur das simple Pfeifen eines ganz normalen Menschens gewesen.