Du Freak! , Bist du behindert? , Was machst du für seltsame Bewegungen?, Hör auf damit, das nervt!. Solche Sätze höre ich jeden Tag. Mein Name ist Maya und das ist meine Story über das Leben mit dem Tourette Syndrom.
Tourette Syndrom ist eine Neurologische Erkrankung, welche sich in Form von Tics äußert. Die Betroffenen können diese Tics nur in gewisser Weise kontrollieren.
Ich bin 16 Jahre alt, treffe mich gerne mit meinen Freunden, gehe shoppen, mache Leichtathletik, spiele Posaune und mein größter Traum ist es Medizin zu studieren. Das hört sich nach einem ganz normalen Teenager an. Das wäre ich auch, würde ich nicht im nächsten Moment meinen Kopf schleudern, Peace zeigen und laut haha schreien. Plötzlich sind alle Blicke auf mich gerichtet und es wird getuschelt. Ich höre Sätze wie: "die ist bestimmt Drogen abhängig!, pass lieber auf nachher ist die gefährlich!, schau mal was die da lustiges macht!". Mein Leben wird vom Tourette Syndrom extrem beeinflusst. Würde jeder die Krankheit kennen und akzeptieren könnte ich ein ganz normales Leben führen. Das ist der Grund weshalb ich meine Geschichte aufschreibe.
10 Jahre vorher...
Ich wache auf. Es ist der erste Schultag und ich komme endlich in die 2. Klasse. Ich fühle mich sehr wohl in meiner Klasse. Habe viele Freunde und bin sehr gut in der Schule. Zwar bin ich schüchtern aber unter meinen Freunden fühle ich mich mega wohl.
Ich fahre also mit meiner Fahrgemeinschaft wie jeden morgen um 6:30 zur Schule und da beginnt es. Ich fange an meine Nase hochzuziehen als würde meine Nase laufen. Natürlich ist das alles total normal aber nachdem ich das ca. 20 mal innerhalb 2 Minuten meine Rotze (Entschuldigung für den Ausdruck) nach oben gezogen habe werde ich darauf angesprochen. Mir wird ein Taschentuch angeboten und ich nehme es dankend an. Es hilf allerdings nichts und so mache ich immer weiter die Geräusche. Ich fahr mega froh, als wir endlich in der Schule ankamen und hatte als ich meine Freunde nach den Sommerferien endlich wieder sah die komische Situation total vergessen. Bei der morgen Andacht holte mich das vom morgen allerdings leider wieder ein. Wir beteten und alles war leise nur ich natürlich nicht. Ich glaube die meisten dachten ich wäre einfach erkältet aber mir war in dem Moment schon bewusst, das irgendetwas nicht stimmte. Es war einfach nicht möglich damit aufzuhören. Ich merkte in meinem Körper einen Druck und der ging nur weg, wenn ich dieses Geräusch machte. Mega verstörend! Als ich nach einem langen Schultag endlich wieder zuhause war, wollte ich das ganze vergessen und erzähle deshalb auch meiner Mutter nichts- ein Fehler wie ich am Abend merkte. Wir schauten auf dem Sofa wie jeden abend mit der Familie Fernsehen. Ich machte wieder diese Geräusche und anscheinend hat das meinen Bruder ziemlich genervt. Er schrie mich an ich solle damit aufhören aber ich konnte es ja nicht. Ich rannte also weinend in mein Zimmer worauf hin ich später meiner Mutter erklärte, dass ich es nicht kontrollieren konnte. Die nächsten Wochen liefen ähnlich ab. Immer wieder wurde mir ein Taschentuch angeboten oder gefragt ob ich Erkältet sei. Dann kam meine Mutter auf die Idee zum Arzt zu gehen. Er meinte es sei ein Tic, welcher nach ein paar Wochen wieder verschwindet und erläuterte, dass sehr viele Kinder mal Tics haben. Ich machte mir also keine weiteren Sorgen und wartete auf den Moment, dass ich damit aufhörte. Doch dieser Moment trat nie ein. Im Gegenteil!
Ca. 9 Jahre vorher
Ich war mal wieder wie an einem ganz normalen Tag in der Schule. Mein Tic, welcher ja eigentlich schon längst hätte verschwinden sollen, war immer noch da aber die meisten hatten sich inzwischen daran gewöhnt. Nur an diesem Tag war etwas anders. Ich begann zu husten und konnte damit einfach nicht aufhören. Es war als würde ich mich ständig verschlucken und ich konnte mich kaum konzentrieren. Natürlich merkte das auch meine Mutter aber sie meinte es sei vermutlich ebenfalls nur ein Tic und wir müssen einfach abwarten. Ich höre Sätze wie: "huste dir die Lunge raus. , Raucherlunge. ,hast du Asthma?". Nichts davon war wirklich verletzend aber ein bisschen nervig. Ich kümmerte mich aber nicht weiter darum und versuchte alles zu ignorieren.
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Tic, Tic, Tourette
Short StoryEine wahre Geschichte um ein Teenager Mädchen mit dem Tourette Syndrom. Das Buch schildert die Hürden und Probleme, welche man tagtäglich erfährt wenn man an einer Krankheit mit Zuckungen leidet.