Vergangenheit

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Das Herz.

In ihm birgt sich Licht und Dunkelheit.

Das eine existiert nicht ohne das andere.

Viele fürchten die Dunkelheit. Andere dienen ihr.

So hat es mir mein Vater immer erzählt als ich noch klein und unerfahren war.

"Vater, bitte erzähl mir nochmal die Geschichte des Lichts. Bitte, bitte, bitte, biiiiiiitte."

"Du kennst sie doch sicherlich schon auswendig, oder etwa nicht?", "Biittee!"

"Na schön, aber das ist das letzte mal.", "Ich kann nichts versprechen."

"Vor langer Zeit lebten die Menschen in Frieden, in der Wärme des Lichts. Jeder liebte das LIcht. Doch dann begannen die Menschen darum zu kämpfen. Sie wollten es für sich selbst. Und die Dunkelheit wurde in ihren Herzen geboren. Sie wuchs, verschlang das Licht und die Herzen der Menschen. Es zerstörte alles und die Welt verschwand. Aber kleine Bruchstücke des Lichts überlebten, in den Herzen der Kinder. Mit diesen Bruchstücken des Lichts bauten die Kinder die verlorene Welt wieder auf. Es ist die Welt in der wir heute leben. Aber, das wahre Licht schläft, tief in der Dunkelheit. Deshalb sind die Welten immernoch von einander getrennt. Aber eines Tages, wird die Tür zur tiefsten Dunkelheit geöffnet werden und das wahre Licht wird zurückkehren. Also, selbst in der tiefsten Dunkelheit, wird dich immer ein Licht führen. Glaube an das Licht, und die Dunkelheit wird dich niemals besiegen. Dein Herz wird strahlen mit dieser Kraft und du wirst die Dunkelheit zurücktreiben."

"Schööööön.",

"Jetzt aber aber ab ins Bett. Mutter müsste auch bald nach Hause kommen.", "Aber sie ist schon seit einer Woche weg. wir müssen sie suchen!", Vater sah mich dann etwas genervt an aber er bewahr immer Ruhe."Gute Nacht."

Auch in den nächsten Tagen kam sie nicht nach hause. Vater wurde immer unruhiger. Nach fünf Tagen bat er einen Mann zu uns nach hause. Er war nicht gerade jung, aber er war auch nicht wirklich alt. Aber er wirkte sehr, sehr weise.

"Kyrillia, das ist Meister Eraqus. Er ist ein Freund von mir und deiner Mutter. Er wird die nächsten Tage auf dich aufpassen.","Wo gehst du hin, Vater?","Ich werde mich auf die Suche nach deiner Mutter machen."

Meister Eraqus kümmerte sich gut um mich. Er erzählte mir viele Geschichten über das Licht und die Dunkelheit. Er erzählte mir auch Geschichten über den Schlüsselschwertkrieg und über den Legendären Schlüssel der die Macht hat Kingdom Hearts zu erschaffen und der Herrscher über alle Welten zu werden.

Nach zwei Wochen kam Vater wieder zurück, nur ohne Mutter. Eraqus bat mich, in meinem Zimmer zu warten damit er mit meinem Vater reden konnte. Ich schlich mich aber zur Tür von Vaters Zimmer und lauschte.

"Hast du sie gefunden?" fragte Eraqus. "Ja, aber da war es schon zu spät. Wenn ich doch nur mit ihr gegangen wäre, dann wäre sie kein Herzloser geworden. Ich hätte auf sie aufpassen sollen. Ich...ich..."

Vater begann zu schluchzen. "Ich fand nur noch ihr Schlüsselschwert. Wie soll ich das denn nur Kyrillia erklären? Ich weis nicht ob sie es verstehen wird. Sie ist doch noch ein Kind."

Ich hörte wie jemand Aufstand und hin und her ging. Den schweren Schritten nach zu urteilen war es mein Vater. "Sag ihr die Wahrheit. Sie muss lernen mit sowas umzugehen. Erzähl es ihr so wie du es mir erzählt hast."

"Du musst es Meister Xehanorth auch berichten. Ich kann es nicht machen. Das wäre nichts für mich. Ich möchte nicht mit diesem kalten Typen in einem Raum sein. Er hat- ich weis nicht- eine gewisse Dunkelheit an sich, die mir einfach nicht gefällt."

Wieder drang lautes Geschluchzte an meine Ohren. Ich versuchte durch das Schlüsselloch zu schauen doch ich erhaschte nur einen kleinen Blick. Ich sah meinen Vater, wie ich ihn noch nie zuvor gesehen habe: weinend. „Du musst dich ausruhen. Ich glaube du hast bei deiner Suche nicht geschlafen." „Nein. Aber ich muss erst zu Kyrillia. Jetzt ist sie wichtiger als ich." Ein plötzliches Stuhlscharren machte mich darauf aufmerksam, dass ich mich langsam verstecken sollte.

„In der Zeit, in der ich auf sie aufpasste, fiel mir die Ähnlichkeit zwischen ihr und ihrer Mutter auf. Ich glaube Kyrillia wird auch eine solche Schlüsselschwertmeisterin wie sie es war."

Ich wollte nicht länger lauschen. Ich hielt es nicht aus meinen Vater so zu sehen.

Ich ging langsam rückwärts um in mein Zimmer zu gehen. Doch plötzlich stieß ich mit etwas zusammen. Ich spürte etwas, was ich noch nie zuvor gespürt hatte: Dunkelheit.

Ich drehte mich um, um zu sehen mit was ich zusammengestoßen war. Die Dunkelheit machte mir solche Angst, dass ich mich anstrengen musste, mich umzudrehen.

Ich blickte auf zwei Beine, die schwarze Stiefel und eine Hose mit der Farbe beige trugen. Mein Blick wanderte über die Beine nach oben zum Oberkörper und weiter zum Gesicht. Sein Grinsen war schon fast so unheimlich wie die Dunkelheit, die mich zu übermannen begann.

Dieser Mann war schon um ein ganzes Stück älter als mein Vater. Er hatte schon einen Bart und einen Buckel. Dieser Typ war glatzköpfig und seine Augen waren so gelb wie die eines Löwen.

„Na, was machen sie denn hier, kleines Fräulein? Hat euch eure Mutter nicht beigebracht, dass man andere Menschen nicht belauscht?"

Erst dann begannen die Tränen über mein Wangen zu laufen. „Also...ähm... Mutter...sie...sie...ist..."

Meine Stimme bebte bis ich es nicht mehr zurückhalten konnte und ich fiel auf die Knie und begann zu weinen. Plötzlich wich die komplette Dunkelheit und zwei Arme schlangen sich mich und drückten mich sanft und liebevoll. „Bitte verzeih mir. So hatte ich das nicht gemeint. Ich hätte aufpassen sollen was ich sage."

Ich schluchzte und weinte weiter.

„Was ist hier los? Kyrillia, du solltest doch in deinem Zimmer warten."

„Vater...es...tut...mir leid. Ich...ich..."

„Ist schon gut." Ich löste mich aus der Umarmung und rannte zu meinem Vater.

„Aber Meister Xehanorth was macht ihr denn hier?" fragte Meister Eraqus.

„Eure beiden Schüler sagten mir, dass ich euch bei Fernando finden würde, weil Meylene verschwunden ist."

„Fernando, soll ich noch etwas bleiben?" „Nein, ist schon in Ordnung. Kyrillia und ich brauchen jetzt ein bisschen Zeit alleine."

Spät in der Nacht, dachte ich drüber nach, wie es sein wird ohne Mutter.

Plötzlich sah ich sie wieder vor mir mit ihrem Lächeln, so schön wie ein Sonnenaufgang. Ihre langen schwarzen Haare zu einem lockerem Zopf geflochten. Die wunderschönen blauen Augen, die klarer sind wie der blaue Sommerhimmel.

Kingdom Hearts: Der Weg der DunkelheitWhere stories live. Discover now