Kapitel 1

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- Jay –

Ich irrte ziellos irgendwo in den Bezirken New Yorks umher und wusste nur, dass ich meine Einheit finden musste. Na ja, vielmehr wurde ich einer der Einheiten, die hier in New York stationiert waren, zugeteilt. Alles, was ich wusste war, dass die Einheit erst kürzlich gegründet wurde und deshalb recht klein war, weshalb man mich von Oben als Unterstützung auf die Erde schickte.

Eigentlich sollte mich der Kommandant der Einheit in Empfang nehmen, jedoch hatte ich keinen Plan nach wem ich Ausschau halten sollte. Das haben die Oben, im Himmel, wieder klasse hingekriegt!

Was ich auch noch immer nicht verstehe ist, warum sie mich überhaupt ausgewählt hatten. Ich meine, nicht dass ich mich beklage, immerhin bin ich zum ersten Mal auf der Erde, was schon ziemlich aufregend ist, aber das ist ja was ich nicht verstehe.

 An mir ist meiner Meinung nach nicht wirklich was Besonderes. Zudem bin ich total unerfahren, sie hätten sicherlich viel erfahrenere Engel schicken können, die bestimmt auch mehr Talent als ich aufweisen würden. Also warum?

Ich stieß einen Seufzer aus. Man von dem vielen Nachdenken bekam ich noch Kopfschmerzen.

Ich hatte die ganze Zeit über nicht sonderlich darauf geachtet, wohin ich lief. Was würde mir das schon bringen, wenn ich mich sowieso nicht auf der Erde auskannte? Als ich nun meine Umgebung genauer besah, erkannte ich der Ferne zwei relativ große Gebäude, wobei das eine wesentlich moderner aussah. Ich beschloss mir das aus reiner Neugierde mal genauer anzusehen.

An meinem Ziel angekommen, ragte vor mir ein gewaltiger Torbogen, mit der Aufschrift ‚Upper East Side Institut‘,  auf. Dahinter befanden sich die zwei großen Gebäude, welche ich zuvor bemerkt hatte. Um mich herum befanden sich nun mehr Menschen, obwohl ich nun selbst ein Mensch aussah. Für mich war es noch immer ungewöhnlich keine Flügel mehr zu haben, wenn auch nur vorübergehend.

Zu meiner Überraschung waren die Menschen um mich herum hauptsächlich in meinem Alter, meinem physischen Alter. Auffallend war auch, dass alle gleiche oder sehr ähnliche Kleidung trugen

Die Jungs trugen schlichte weiße Hemden, manche hatten darüber noch einen dunkelblauen Pullunder gezogen andere wiederum trugen schwarze Sweater. Dazu hatten alle ein Paar schwarze Hosen und Halbschuhe an. Bei den Mädchen fand sich dieselbe Oberbekleidung wieder, der einzige Unterschied in ihrer Kleidung bestand darin, dass sie statt der schwarzen Hosen knielange Faltenröcke trugen, ebenfalls in schwarz. Auf jedem der Oberteile war über dem Herzen ein goldenes Wappen mit dem Schriftzug ‚UES Institut‘ eingearbeitet.

Die beiden Gebäude auf dem Gelände waren wirklich recht groß und wirkten durch das grau-braune Gemäuer schon etwas älter. An den Außenfassaden waren beide reichlich verziert, wobei am linken Gebäude die Fenster wesentlich größer waren, und auch die Türen wirkten neuer, so als wären sie erst kürzlich ausgetauscht worden. Dadurch entstand der Eindruck, dass das linke Gebäude etwas moderner war und meiner Vermutung nach mehr genutzt wurde.

Wahrscheinlich war das eine Art Schule für Menschen und ich fragte mich, ob es dort ähnlich zuging wie bei uns im Himmel, wenn Engel ihre Ausbildung machten.

Kurzerhand beschloss ich den Schülern zu folgen und mir dieses Institut etwas anzusehen, ich hatte sowieso nichts Besseres zu tun und eh keine Ahnung wo ich genau war. Also konnte ich auch das Beste draus machen.

Das Eingangstor ließ ich hinter mir, vor mir tat sich eine riesige Grünfläche auf, die wie Park angelegt wurde. Weiter weg, zwischen den Bäumen, glaubte  ich sogar einen See zu entdecken.

Als ich mich weiterhin umsah bemerkte ich auch, dass mir einige der Mädchen seltsame Blicke zuwarfen. Ich schüttelte leicht meinen Kopf. Vielleicht lag das ja nur an meiner Kleidung, immerhin trug ich keine der Uniformen, obwohl ich nicht wusste was an T-Shirt, Jacke und Jeans falsch sein sollte. Oder ich bildete mir die Blicke einfach nur ein.

Arbeitstitel: Von Engeln und DämonenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt