Langsam öffnete ich meine Augen und atmete ihren Duft ein. Es war ein angenehmer Duft, eine Mischung aus ihrem alltäglichen Deo, Fichten und Vanille. Es war einzigartig und genau das war sie auch. "Good morning sunshine" flüsterte ich ihr ins Ohr und gab ihr einen Kuss auf ihre Stirn. Langsam öffnete sie ihre klaren braunen Augen und schaute mich verschlafen an. 'Mhm' brummte sie und vergrub ihr Gesicht in meine Schulter. Ich lächelte und schmiegte mein Gesicht an ihren Kopf. Ich wusste nicht womit ich sie verdient hatte. Sie war alles für mich. Meine Sonne wenn in mir die Dunkelheit herrschte, mein Anker wenn ich zu ertrinken drohte und meine Heimat wenn ich mich verloren fühlte. Ich fuhr mit meiner Hand durch ihre weichen Haare und genoss das Kribbeln in meiner Hand was entstand, wenn ich sie berührte. Sie machte mich süchtig und ließ mich leben. Doch dann wurde es plötzlich dunkel um mich herum. Die Atmosphäre wechselte von Harmonievoll in beängstigend. Und ich musste zusehen wie sie langsam in meinen Armen verblasste. Ich schrie und versuchte sie fest zu halten doch das schien unmöglich. Und dann war sie weg. Ein Schauer durchzog mich und mir wurde kalt. Plötzlich war ich nicht mehr in meinem Bett sondern in einem dunklen Keller, welcher nur ein kleines Fenster hatte wodurch ein wenig Licht in den Raum schien. Es war düster und in diesem Raum befand sich nichts außer ein Spiegel. Aber ich war nicht allein. Angst durchfuhr meinen Körper als ich die Gestalt in der Ecke des Raumes erblickte. Es waren nur dunkle Umrisse doch allein die Silhouette von diesem Ding war unheimlich. Panik stieg in mir auf und ich versuchte eine Tür zu finden; doch ohne Erfolg. Ich war gefangen in diesem Raum. Gefangen mit diesem Ding. Ich versuchte mich zu beruhigen und es gelang mir auch für einen Bruchteil von einer Sekunde. Doch dann kam das Wesen auf mich zu. Es durchquerte den Raum und trat so immer mehr in das kleine Licht welches das Fenster hindurch ließ. Und dann erkannte ich es. Ich erkannte sie. Sie schwebte langsam auf mich zu, ihre Augen waren schwarz und ihre Mimik verfinstert. Mein Herz schlug immer schneller um so näher sie mir kam. Mein Atem beschleunigte sich und mein Körper begann immer mehr zu zittern. Ob aus Angst oder vor Kälte das wusste ich nicht. Denn Kälte war das, was sie mit sich brachte. Um so näher sie kam um so kälter wurde es. Umso erdrückender wurde es. Ich hatte das Gefühl als würde die Luft um mich herum immer mehr schwinden. Und dann stand sie vor mir. Ihre Arme lagen in Ketten und waren geziert mit Tausenden von Narben. Sie war abgemagert und trug ein schwarzes Kleid. Würde ich es nicht selbst gerade erleben würde ich vermuten es würde sich um einen horror Film handeln. Denn genau so kam es mir vor. Langsam öffnete sie ihren Mund und setzte zum Sprechen an. Ich kniff die Augen aus Angst zusammen, als ob es etwas ändern würde und wich die letzten Schritte zurück bis mein Rücken an die kalte raue Wand stieß. ,, Willkommen in der Realität my darling", lachte sie höhnisch und ich wusste dass sie auf meinen Traum anspielte. ,, Du gehörst mir . Mir ganz allein. " , schrie sie mit ihrer schrillen Stimme auf. Ich zuckte zusammen. ,, ICH HABE DIR GEHOLFEN. ICH WAR FÜR DICH DA. " schrie sie erneut. ,, Du hast mich kaputt gemacht ", flüsterte ich in den Raum , immer noch mit geschlossenen Augen um sie nicht zu sehen. Um mich ihr nicht zu stellen. ,,Du hast drum gebeten! ", kreischte sie erneut. ,, Du wolltest mich ! Jetzt hast du mich! Und ich werde bei dir bleiben bis in deinen Tod !" Schrie sie erneut. Panik packte mich und ein plötzlicher Andrenalin Stoß durchzuckte meinen Körper . ,, Nein!", dieses mal war ich es die Schrie. Ich stieß mich von der Wand ab, öffnete meine Augen und holte mit der Faust aus. Ein lautes Klirren durchhallte den Raum. Und dann brach ich heulend zusammen. Denn diese Gestalt war ich. Es war die Reflektion meines Spiegels, der Dämon in mir. Ich konnte ihm nicht zerstören, denn sonst würde ich mich zerstören. Bis in den Tod würde sie bei mir bleiben. Ich verabscheute sie . Verabscheute mich. Verabscheute sie für all das was sie mir antat. Für das was sie den Menschen die ich liebte antat. Dafür, dass sie mir alles nahm was ich hatte. "Nein!", schrie ich erneut. "Nein! Nein! Nein!" , mit jedem nein wurde ich leiser; wurde ich verzweifelter. Ich konnte die Tränen nicht aufhalten. Meine Hand griffen zu einer der Scherben und ich betrachtete mein Spiegelbild. Ich hasste es . Ich schrie und setzte die Scherbe an mein Handgelenk . Ich wollte sie töten. Wollte mich töten. Wollte, dass das Leid ein Ende nahm. Ich schloss die Augen, übte Druck auf das kühle silberne Ding in meiner Hand aus und...
,,Heey! Wach auf! Du hast einen Alptraum!" , riss mich eine Stimme liebevoll in die Realität zurück. Ich schrak auf und blickte in ihre braunen Augen. In die Augen der Person die meine Sonne war , wenn in mir die Dunkelheit herrschte, mein Anker war wenn ich zu ertrinken drohte und meine Heimat ist wenn ich mich verloren fühlte. Sie war alles für mich.
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Kurzgeschichten
Short StoryDa ich es liebe zu schreiben, es aber leider nie schaffe ein Buch auch wirklich zu Ende zu bringen, da ich tauend andere neue Ideen für Geschichten habe, habe ich mich dazu entschlossen Kurzgeschichten zu schreiben. Schaut doch mal rein und lasst ei...