Während Jerry die Wade des jungen Geschöpfes entlang fuhr, über den Schenkel zum Paradies der Männerträume strich, dachte er an Jack the Ripper. Der hatte auch immer seinen Spaß gehabt. Vielleicht auf eine mehr als krankhafte Art, doch die Geschmäcker waren eben verschieden. Zudem konnte die Macht über Leben und Tod sehr befriedigend sein. Das wusste Jerry nur zu gut. Es war beinah wie Sex.
Serienmörder stellten für ihn ein interessantes Mysterium dar. Sie folgten ständig einem geheimen Drang, den nur sie verstehen konnten und nahmen sich was sie wollten. Ja, das waren noch richtige Männer. Kein Kuschen vor dem Gesetz. Sie führten ihr Leben so frei als seien sie Pioniere in einem unerforschten Land.
Das Mädchen stöhnte als Jerry seinen Zeigefinger in die Öffnung gleiten ließ, in der später sein bester Freund verschwinden sollte. Es glich der Vorhut in unbekanntes Terrain, bevor die Kavallerie nachrückte. Dort unten waren seiner Meinung nach alle Frauen gleich, aber dennoch machte es ihm jedes mal so viel Spaß als sei es sein erstes Erlebnis dieser Art.
Das hübsche Ding gab sich alle Mühe ihn heiß zu machen. War auch besser für sie. Sollte sie ihn nicht befriedigen können, würde sie so enden wie etliche ihrer Vorgängerinnen. Die Werkzeuge lagen in einem Koffer unter dem Bett bereit und warteten nur darauf, ihre Aufgabe erfüllen zu dürfen.
Besser als einfacher Sex war für Jerry noch immer das Schreien junger Frauen, die sich unter Qualen hilflos wanden. Er wusste, dass er selbst nie zu einer Legende werden konnte. Dafür tat er es einfach zu selten. Einer einzelnen ermordeten Nutte schenkte die Polizei kaum Beachtung. Ganz gleich, wie bestialisch sie zu Tode gekommen war. Man wälzte pflichtbewusst ein paar Akten, schob sie von einer Schreibtischseite auf die andere und legte es irgendwann ab. Sollte in der Zwischenzeit ein Zuhälter geschnappt werden, der eines seiner Mädchen um die Ecke gebracht hatte, schob man es dem ganz einfach zusätzlich in die Schuhe.
Nun begann das letzte Ritual vor der Offenbarung. Sie packte sanft seinen Hinterkopf, küsste die kahle Stirn und leckte ihm über die Schläfen.
Ja, genau das ist es. Das ist es, verdammt.
Zwischen Jerry's Beinen begann die Schwellung und es wurde höchste Zeit, das Gummihütchen überzustreifen um sich vor möglichen Infektionen zu schützen. Wenn er sich etwas einfing, war das seine Sache, aber Pam sollte auf keinen Fall unter so etwas zu leiden haben, obwohl er im Grunde lieber mit blanker Waffe focht.
"Komm zu mir", hauchte er. "Du bist das zarteste Wesen, das ich jemals berührt habe."
"Ich tue viel für meine Haut. Sie soll immer jung und schön bleiben."
Jerry fragte sich, was das Geheimnis dieser Haut war und träumte davon, sie in einem Stück von dem darunter liegenden Fleisch lösen zu können, um sie selbst zu tragen. Dazu bräuchte man ein besonders scharfes Messer und viel Geschick.
Ruckartig beförderte sie sein Gesicht zu dem Liebesdreieck und genoss die warme Luft seines Atems.
"Willst du wissen, was ich für mein Aussehen tue?" fragte sie stöhnend. „Ich bin älter, als ich aussehe."
Ihr Flüstern drang gedämpft an sein Ohr, so sehr war er damit beschäftigt, seine Zunge in sie hinein zu stoßen. Es war ihm eigentlich vollkommen gleichgültig, wie sie sich so samtweich hielt. Hauptsache war, dass sie sich perfekt anfühlte.
"Ich bade in Blut", stieß sie leise hervor. "Und Blut verleiht ewige Jugend."
Bevor Jerry über die Worte des Mädchens nachdenken konnte, stieß sie ihm hart ihr Knie gegen die Schläfe. Es tat höllisch weh und für einen kurzen Augenblick erschienen grelle Lichtblitze vor seinen Augen. Dann zerquetschte sie sein steifes Glied mit ihrer Ferse, packte ihn am Kinn und schleifte ihn ins Badezimmer.
Alles ging so schnell. Jerry konnte weder reagieren, noch sich verteidigen. Seine Hoden pochten wie verrückt und der Kopf tat immer noch schrecklich weh.
Mit unglaublicher Leichtigkeit warf sie den schweren Mann in die Wanne, krallte ihre Finger in seinen Hals und zerfetzte seine Schlagader. Blut strömte schnell und unaufhaltsam in das weiße Badegefäß und sie bearbeitete weitere Adern an Armen und Beinen, damit Jerry vollständig ausblutete, bevor die bereits ausgelaufene Kostbarkeit gerann.
Rasch warf sie den leblosen Körper zu Boden, nachdem er nichts mehr hergab. Sie legte sich in den roten Lebenssaft, beeilte sich alles über ihren Körper zu verteilen und genoss, wie ihren Poren jeden einzelnen Tropfen aufsaugten.
Sie würde für immer jung bleiben. Es gab Tausende wie Jerry und jeder von ihnen wollte sie haben.
Jeder.
DU LIEST GERADE
Blutbad
Short StoryJerry-ein erfolgreicher Geschäftsmann. -Seine Ehe am Ende. -seine Frau kann ihm nicht mehr das geben, was er brauch