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Jungkook ✜

Ich saß vor meinem Computer und starrte gelangweilt auf das Bild, welches mir Min vor wenigen Minuten geschickt hatte. Ich konnte mit diesem Typen nicht viel anfangen und eigentlich sollte es mir auch egal sein warum ich ihn umbringen sollte und dennoch lieferte mir Min einige Hintergrund Information. Er ratterte mir unzählige Vergehen auf, die er wohl begannen haben soll, was mich nach einer gewissen Zeit zum Gähnen brachte. Wieso erzählte er mir diesen bullshit eigentlich?

"Weißt du was das eigentlich interessante ist?"

Jetzt kams!

"Nope..was den?" meine Neugierde war kaum zu überhören...

"Er ist Facharzt für Transplantationen."

Ich hob eine Augenbraue an. Wieso wollte unser Auftraggeber das wir einen Arzt töteten? Ich nahm die Beine vom Tisch und setzte mich gerade hin. "Er hat nichts mit den Drogenbossen zu tun?"

"Hm nicht direkt, er hatte Kontakt mit einigen gehabt aber er hat keine Drogen gekauft oder verkauft." erklärte er mir nachdenklich. Leider war dies das einzige was er zu dem Zeitpunkt herausfinden konnte. Anhand der Liste, hatte dieser Arzt aber auch genug andere Dinge am stecken und war alles andere als ein Unschuldslamm.

"Irgendetwas stinkt da Jeon.."

"Also ich bins nicht!"

"Jeon..." kam es tadelnd auf der anderen Leitung. Ich zog wissend eine Grimasse. "Was solls, dann bringe ich eben einen Arzt um. Er ist ja anscheinend nicht wirklich der nette Mann von nebenan, alles andere ist mir Wurst." entgegnete ich schulterzuckend und betrachtete sein Bild auf dem Monitor eingehend. Ich verinnerlichte mir alles bis ins kleinste Detail.

"Ach noch etwas, der blonde Junge von gestern, das war ein Journalist. " ich war gerade dabei aufzustehen und in die Küche zu gehen, als meine Schritte augenblicklich langsamer wurden, bis ich gänzlich zum Stehen kam. "Ein Journalist? Er? Er sah aus als käme er gerade von der Highschool." prustete Ich amüsiert los und dachte an die ungewollte Begegnung zurück, ging zum Kühlschrank und nahm mir erst einmal etwas zu trinken heraus.

Ich öffnete die kleine Dose mit einem leisen zisch-Laut und ließen die kühle Flüssigkeit meine trockene Kehle hinab fließen. Das tat vielleicht gut!

"Das sagt der richtige Jeon..."

"Verkneif dir dein Kommentar besser Min!"

Ich wusste ganz genau was er mir wieder an den Kopf werfen wollte. Ich war 23 und doch hielten mich viele für Jünger. Manchmal ein Vorteilen aber oft nervte es auch einfach nur. Ich ging zurück zu meinem Arbeitstisch und sah mir die location an die mir Min derweil zugesendet hatte.

"Dort wird er am Samstag Abend sein?" ich hob verwundert eine Augenbraue. Na klasse. Nicht nur einfach ein Arzt. Nein. Auch noch ein schwuler Arzt. Musste ich mich doch tatsächlich in eine Gay Bar begeben. Ich stöhnte genervt und rieb mir die Schläfen.

"Erhöh den Preis" murrte ich und bereitete mich jetzt schon innerlich auf einen ziemlich beschissenen Abend vor. "Ich glaub den Typen lasse ich qualvoll sterben. Vielleicht reiße ich ihm als erstes die Zunge raus. Die meisten fangen dann immer an rumzuflennen wie kleine Babys." erklärte ich überlegend aber wurde von Min unterbrochen.

"Danke für diese Info. Wie du das machst ist mir schnuppe, Hauptsache wir kommen an unser Geld."

"Ach ja hast ja n empfindlichen Magen. Voll vergessen."

"Tzk~"

Ich schmunzelte und zog mir den Kopfhörer aus dem Ohr. Genug für Heute. Ich ging hinüber zum Bad um mir eine heiße Dusche zu gönnen. Ich lebte nicht schlecht. Ich verdiente mit meinen Aufträgen genug Geld - daher nahm mein Badezimmer auch fast die Größe eines Wohnzimmers ein.

Ich genoß diesen hart erarbeiteten Luxus und stellte mich unter die riesen Dusche, in der fünf Leute hätte Platz haben können. Ich genoß das warme Wasser auf meiner unterkühlten Haut, als mir plötzlich seine rehbraunen Augen in den Kopf sprangen. Wie sie mich verwirrt musterten, vermischt mit Neugierde aber auch ein wenig Fastination.

Irgendwie hat der Blondschopf mein Interesse erweckt, "Ein Journalist mh? Daher die ganzen Artikel über mich... Ganz schön mutig für so Jemanden wie ihn."

Aber konnte er wirklich so verrückt und hinter dem Reaper her sein? Da bewegte er sich aber auf verdammt dünnen Eis! Egal wie niedlich er auch war, sollte er mir zu gefährlich werden, würde ich ihn leider umbringen müssen.

Nach der Dusche, kehrte ich ledeglich mit nur einem Handtuch um die Hüfte gewickelt, in den Wohnraum zurück und stöberte in der Küche nach etwas Essbaren herum.

Da ich für mich nie kochte und meine Ramen Ration bereits zu Ende war, müsste ich mich wohl oder übel nochmal auf den Weg zum Kiosk machen.

"Argh verdammt!"

Mir blieb wohl nichts anderes übrig - außer ich wollte verhungern. Daher zog ich mich eilig an. Einfache schwarze Trainingshose, schwarzer Hoddie, Kapuze drüber und schon konnte es losgehen.

Zu dieser Stunde tummelten sich in dieser Gegend meist nicht mehr so viele Leute herum. Jugendliche hin und wieder mal aber ansonsten blieb es ruhig. Also ein perfekter Ort für ein Versteck.

Gemächlich schlenderte ich den Weg entlang, spielte einige Games auf meinem Handy als ich plötzlich ziemlich schräg von der Seite angemacht wurde.

"Ey du!" fünf halbschmächtige möchtegern Badboys traten aus der Dunkelheit in das Licht einer schwach beleuchteten Laterne und sahen mich herausfordernd an. Ich blieb einfach stehen, ohne das ich mich ihnen zuwendet oder irgendetwas erwiderte.

Das schien dem einen Kerl wohl deutlich zu Missfallen. "EY DU!" wiederholte er angriffslustig. Ich schnalzte mit der Zunge und verdrehte die Augen.

"Echt jetzt? Ey du? Was besserer fiel dir etwa nicht ein?"

Die Typen sahen sich einen Moment stirnrunzelnd an. Mit so einer Reaktion schienen sie nicht gerechnet zu haben. Die meisten zogen spätestens jetzt immer den Schwanz ein.

Nun drehte ich mich ihnen doch zu. Steckte meine Hände in die Taschen meiner Hose und sah die Fünf abschätzend an.

"Fünf Minuten." meinte ich ledeglich

Die Fragezeichen auf ihren Köpfen wurden immer größer.

"Was labberst du da für ein scheiß?! Gib deine Kohle her oder ich muss dir weh tun!!" der Typ schien sich dann doch wieder gefasst zu haben und zückte demonstrativ sein Taschenmesser hervor und wollte mich damit wohl einschüchtern.

Ich lachte laut auf als ich das sah.

"Ernsthaft?"

Mein zunächst amüsierte Gesicht, wandelte sich in ein überhebliches siegessicheres fast schon fanatisches grinsen.

Ich liebte es Leuten weh zu tun.

𝐓𝐇𝐄 𝐑𝐄𝐀𝐏𝐄𝐑 𝐉𝐄𝐎𝐍 ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt