Time of our life - Day6

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{手紙}

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Müde flogen meine Augen über den Papierkram , der vorhin in unserem Briefkasten geschmissen wurde. Unseren Esstisch konnte man kaum noch erkennen , da alles voller Papier war. Rechnungen über Rechnungen waren überall verteilt und gaben ein frustriertes Bild ab .

Ich war müde von der gestrigen Arbeit, konnte kaum meine Augen offen halten. Doch ich musste es irgendwie schaffen, dass das ganze Geld was ich gestern verdient hatte nun wieder weg flog , und ich endlich von den Schulden ,die ich noch bei unserem Vermieter hatte, ab zahlen konnte. Es tat schon fast im Herzen weh, doch so war das Leben. Geld verdienen, Geld ausgeben, das wars.

Das Geld bestimmte meinen Alltag. Mittlerweile richtete ich mich nach dem Geld und nicht andersherum. Das Geld sagt wann ich was tue. So kam es, dass ich an diesem Tag nicht in der Schule war, sondern zu Hause blieb und müde die Überweisungen schrieb, denn schließlich hatte die Bank nur morgens auf, und ich musste das noch heute abschicken, sonst musste ich Angst haben nächsten Monat obdachlos zu sein.

Emotionslos schlürfte ich meinen Kaffee runter. Er schmeckte bitter, wie immer, doch das war gerade das Einzige was mich wach hielt. Außerdem sorgte er dafür , dass ich nicht an letzte Nacht denken musste, Je weniger ich an die Arbeit dachte desto besser.

Meine Hände zitterten leicht , als ich den nächsten Brief auf dem (viel zu großen Stapel) öffnete. Lag wahrscheinlich daran , dass ich nichts gefrühstückt hatte. Auch sonst verzichtete ich öfters aufs Essen. Langsam machte das sich bemerkbar, meine Hände zitterten immer mehr , und ich wurde schwächer. Doch wirklich Appetit hatte ich nicht mehr. Alles schmeckte so zäh und grau, genauso wie mein Alltag. Wen alles zäh und grau ist , dann will man irgendwann auch nichts mehr essen. Dann ist man an dem Punkt , an dem nicht einmal Essen diese ständige Leere in dir auffüllen kann. Ab und zu aß ich einmal etwas in der Kneipe oder bekam etwas von großzügigen Kunden spendiert, aber ich versuchte es zu vermeiden zu Hause zu Essen. Essen war wertvoll, und bevor ich grundlos zu essen beginne , hebe ich das Essen lieber für Taeyong auf, der braucht das mehr wie ich.

Mit Schwung setzte ich gerade meine Unterschrift auf die Überweisung und legte dann auch diese zu dem Stapel mit dem fertigen Zeug. Routinemäßig nahm ich mir also den nächsten Brief vom Stapel.

Doch schon als ich den Brief nur ansah wurde mir klar , dass sich in diesem Brief keine Rechnung befand. Die Adresse war von Hand geschrieben, und die Handschrift würde ich unter Tausenden erkennen. Mein Kiefer spannte sich unangenehm zusammen, und bei dem Gedanke was nun folgte hob sich meine Brust angespannt an.

Der Brief kam von der Polizeibehörde.

Mein Vater hatte geschrieben.

Ich wehrte ich ziemlich gegen das Verlangen den Brief zu öffnen. Am liebsten hätte mein sturer Kopf ihn einfach weg geschmissen. Doch ich konnte nicht. Mein Gewissen trampelte auf mich ein, als ich die Rückseite des Briefes ansah, und gleichzeitig kam die Neugier in mir auf. Was er wohl dieses Mal geschrieben hatte?

Tony Montana Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt