Kapitel Eins
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Caseys Kleidung roch salzig und nach Schweiß.
Hatte sie in diesen Klamotten geschlafen? Sie wusste es nicht.
Sie wusste nicht einmal ob sie sich heute morgen die Zähne geputzt hatte oder wann sie das letzte mal etwas gegessen hatte.
Stumm sahs sie auf dem kleinen Sofa und schaute sich irgendeine bedeutungslose Sendung im Fernsehen an.Bedeutungslos.
Momentan fiel dem jungen Mädchen kein Begriff mehr ein welches ihr Leben besser traf.
Alles fühlte sich bedeutunglos an, alles was mal wichtig war, war mit einem mal unwichtig.Ihre Gedanken waren leer, schon seit Wochen.
Die Tür zu dem kleinen Apartment wurde aufgeschlossen, Casey reagierte nicht.
Sie reagierte schon lange auf nichts mehr...,,Hey Casey", begrüßte ihr Bruder Cody sie als er an ihr vorbei lief und einen Pizzakarton auf den Küchentresen stellte.
Casey sah ihn kaum an als er mit einem zerknitteten Hemd und viel zu weiten Hosen in der Küche stand und nach irgendeinem Geschirrstück suchte.
,,Hast du gut geschlafen?", fragte er als er schließlich einen Teller hervorholte und darauf ein Stück Pizza platzierte.
Seine Schwester schwieg, nickte abwesend und tat so als hätte sie die Frage verstanden.
Plötzlich blickte Cody von seinem Essen auf, schaute in die Richtung seiner Schwester und zog verärgert die Brauen hoch.
,,Du hast wieder nicht geschlafen oder?", fragte er zweifelnd und hob skeptisch die Augenbraue.
Leicht aufgebracht ließ er seine Pizza fallen:,,Verdammt Casey du sahst wieder die ganze Nacht vor dem Fernseher!"
Verwundert blickte sie ihn an.
Sie hatte garnicht mitbekommen wie das Gespräch eskaliert war.,,Hab ich nicht!", wandte sie mürrisch ein, blickte jedoch nicht von dem Bildschirm auf.
Cody seuftzte auf, eillte auf sie zu und stellte den Fernseher ab.
Verärgert blickte Casey hoch.
,,Was soll der Mist? Das wollte ich schauen!", meinte Casey und runzelte die Stirn.
Casey bemühte sich wütend ausszusehen, scheiterte jedoch kläglich. Schon seit Wochen schaffte sie es nicht mehr igrendwelche emotionen zu zeigen, völlig egal wie sehr sie sich auch bemühte. Und Casey versuchte es wirklich!
,,Wann hast du das letzte Mal geschlafen?", wie ein Vater stand Cody vor ihr und mussterte sie mit so einer Ernsthaftigkeit die lachhaft wirkte.
Casey schüttelte den Kopf und tat so als wäre die Frage banal, lächerlich.
,,Letzte Nacht natürlich, langsam wirst du echt paranoid", meinte sie und versuchte belustigt zu wirken.
Sie beide wussten das sie log, die tiefen Ringe unter ihren Augen verrieten sie.
,,Casey", Codys Stimme wurde weich:,,Ich versuch mich doch nur um dich zu kümmern."
,,Leg dir einen Hund zu den du bemüttern kannst", erwiederte die junge Brünette trocken, griff nach der Fernbedienung schaltete den Fernseher wieder an.
Rasch beugte sich ihr älterer Bruder zum Fernsehen runter und schaltete ihn wieder aus.
,,Du musst unter Leute", erklärte er knapp.
,,Und du solltest dir wirklich einen Hund anschaffen oder wenigstens eine Freundin"
Cody fuhr sich durch das dunkle Haar, seine Nerven waren am Ende. Wie sollte er zu dieser sturren Teenagerin durchdringen? Wie sollte er ihr helfen wenn sie sich nicht helfen ließ?
Wie sollte er das Versprechen halten welches er sich selbst gegeben hatte?,,Ich weiß das der Tod von Dad dir zu schaffen macht, okay? Aber du musst weitermachen. Das müssen wir alle", versuchte er es wieder. Er wollte seine Schwester nicht aufgeben. Mittlerweile machte es ihn sogar krank seine Schwester so aufgelöst zu sehen.
,,Mir geht es gut!", erwiederte sie nun lauter. Ärgerlich fuhr sie sich über das Gesicht, versuchte die aufkommenden Tränen zurück zuhalten.
Verärgert krallten sich Caseys Finger um den Griff der Fernbedinung.
Wieso konnte er sie nicht in Ruhe lassen? Merkte er nicht das sie ihr bestest tat?
Merkte er nicht wie schwer es ihr fiel so zu tun als wäre alles gut?Sie versuchte so wie die alte Casey zu sein. Die lustige, clevere Casey die gerne lass und Filme anschaute die lange vor ihrer Zeit gedreht worden sind. Die Casey die gerne Hunde streichelte und so tollpatchig war das sie keinen angemessenen Nebenjob fand.
Sie versuchte es, damit er nicht ihren Schmerz spürte, doch was machte er?
Er provozierte sie, trietzte sie und versuchte die neue Casey rauszu kitzeln.
Doch die neue Casey war anders. Sie war düster, tempramentvoll und gefährlich....Sie war niemand den man gerne in einer dunklen Gasse sieht.
Casey fürchtete sich vor ihrem neuen Ich; vor dem Mädchen welches so furchtbar schreckliche Dinge tat; welches so furchtbar schrecklich war.
,,Kannst du trotzdem etwas für mich tun?", versuchte es Cody wieder.
Die Teenagerin seuftzte auf:,,Was willst du?"
,,Grayson hat angerufen, sie haben noch ein paar von Dad Sachen in einem seiner Schließfächer gefunden"
Oh.
Casey nickte, langsam, traurig, betrübt.,,Und du?", fragte Casey. Sie wollte nicht zu Dad alter Arbeit. Sie wollte nicht das Polizeirevier sehen, sie wollte sich dort nicht mit Dick Grayson unterhalten. Wollte nicht die mitfühlenden Blicken der Polizisten sehen.
,,Ich muss mich mit dem Vermieter Mr.Poots unterhalten. Wir haben ein Termin"
Bedrückt nickte die junge Brünette, seuftzte auf:,,Meinet wegen"
Dann würde sie eben Dick Garyson wieder besuchen...
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Dysfuntional | Young Justice
FanfictionCasey wollte niemand böses sein, sie wollte niemanden verletzten und trotzdem scheint sie nichts anderes zu sein als ein Monster. Und dann trifft sie Rachel Roth und alles ändert sich...