6. Kapitel

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Als Luna die Hallen von Gringotts betrat hatte sie sofort ein komisches Gefühl im Bauch. So ein leichtes ziehen, das von den Kobolde verursacht wurde, die hier überall arbeiteten. Natürlich waren die Kobolde intelligent, aber sie waren auch geizig und listig und besaßen noch viele weitere unangenehme Eigenschaften. Luna fühlte sich in ihrer Gegenwart unwohl und sie hasste es auch unter der Erde zu sein. Trotz ihres Wiederstrebens trat Luna zu einem großen Schalter gleich am Eingang. Vor ihr stand ein älterer Mann mit schon angegrautem Haar und seine Hände, die man von hinten sehen konnte da er wild gestikulierte, waren etwas faltig. Neben ihm befand sich ein Junge, etwa in Lunas Alter und lehnte sich lässig gegen den Tresen. Auch bei ihm konnte Luna nur den Hinterkopf sehen, der von dunkelbraunem Haar bedeckt war. Obwohl der ältere Mann, der vermutlich der Vater des Jungens war so wild mit den Händen fuchtelte, konnte man seine Stimme leider nicht verstehen, da Luna in gebürendem Abstand zu den beiden stand und man als Wartender nicht näher an den Tresen herantreten konnte. Nicht das es Luna darauf anlegte die beiden auszuhorchen, sie war bloß nervös und sie suchte eine Ablenkung. Diese Kobolde die sie immer mit ihrem durchdringenden Blick musterten und und sie mit listigem Lächeln ansahen verursachten in Luna, trotz das sie so klein waren ein ungutes Gefühl. Der Blick auf den Kobold, der vermutlich hinter dem Tresen stand, war leider durch den Rücken des Mannes versperrt sodass Luna ihn nicht sehen konnte. Sie lehnte an die Wand und und betrachtete weiter Vater und Sohn. Der Vater hatte sich nun anscheinend etwas beruhigt denn er fuchtelte nicht mehr wild mit den Händen sondern fuhr sich nun dadurch mit ihnen durch die Haare und nickte knapp. Dann wandte er sich zu seinem Sohn und packte diesen fest am Arm. Dieser öffnete protestieren den Mund schloss ihn aber wieder und folgte dem älteren Mann gehorsam. Als er sich umdrehte versteifte sich Luna in ihrer Haltung. Er war gutaussehend aber nicht außergewöhnlich. Er hatte eine kantige Gesicht, eine gerade Nase und einen schlakksichen Körperbau doch das alles war nicht besonders. Das faszinierende waren seine Augen die braun leuchteten. Sie waren karamellfarben und hatten einen dunklen Ring um die Iris. Die langen Wimpern des Jungen umrahmten die Augen wie ein feiner Schutzschild um reine Edelsteine. Luna starrte ihn an doch er lief geradewegs an ihr vorbei und schaute nicht einmal in ihre Richtung. Sein Gang war aufrecht und lässig, doch nicht überheblich oder gar stolzierend. Luna schaute Vater und Sohn aufmerksam hinterher doch den älteren Mann beachtete sie kaum. Wie versteinert stand sie in der Ecke und konnte sich nicht rühren.  Und da drehte sich der Junge ein letztes Mal um und schaute ihr direkt in die Augen. Luna stockte der Atem und sie hatte plötzlich so ein übermächtige Verlangen durch die Halle zu diesem Jungen zu rennen. Sie bemerkte ein starkes Ziehen in ihrem Bauch und ihr Herz begann heftig zu klopfen.  Auf dem Gesicht des Jungen machte sich ein Ausdruck von Entsetzen breit und seine karamellfarbenen Augen funkelten angstvoll. Luna konnte den Blick nicht von ihm lösen und aus irgendeinem Grund versetzte dieses Entsetzen auf seinem Gesicht ihr einen tiefen Stich in ihrem Herzen. Luna wusste, dass sie diesen Jungen noch nie gesehen hatte und trotzdem verletzte er sie mit dieser kleinen Emotion zutiefst. Und plötzlich verschwand er aus ihrem Blickfeld und die quäkende Stimme des Kobolds rief: "der nächste bitte!" Luna hatte immer noch den Blick auf die Tür gerichtet und löste nun langsam ihre steifen Glieder von der Wand. Sie blinzelte kurz und wollte die Erinnerung an diesen Jungen aus ihrem Kopf wischen doch es war unmöglich ihn loszuwerden. Immer wieder musste sie an seine  Augen denken. Diese wunderschönen braunen Augen. Sie waren so voller Angst gewesen als er sie angeblickt hatte. Luna verstand nicht was sie falsch gemacht hatte und immer wieder musste sie daran denken. Sie kannte ihn doch kaum! Warum also machte sie sich Gedanken? Das tat sie doch sonst auch nie. Eigentlich war ihr egal was andere Leute von ihr hielten. Warum also jetzt nicht? "Geht das vielleicht auch ein bisschen schneller junge Dame?" der Kobold schaute sie genervt an. "Ich arbeite, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit." Etwas verunsichert trat Luna an den Tresen und klammerte sich mit den Händen am Rand fest. Den Kobold schaute sie nicht an sondern betrachtete scheinbar interessiert das Möbelstück während sie sich immer noch den Kopf über diesen Jungen zerbrach. Sie hätte so gern seinen Namen gewusst. Sie hätte gern alles über ihn gewusst! Jedes kleinste Detail. Gedankenverloren zwirbelte sie eine Strähne ihrer blonden Locken und sah schließlich endlich zu dem Kobold auf. "Und was wollen sie?" fragte der Kobold streng. "Ich möchte nur Geld holen", antwortete Luna leise. Sie holte schnell einen kleinen Schlüssel aus der Innentasche ihres taubenblauen Umgangs der mit dunkelblauen Motiven versehen war. Blumen und Blätter ranken sich um den Namen Lovegood der in geschwungenen Lettern darauf abgebildet war. Luna legte den unscheinbaren Schlüssel auf den Tresen und sagte: "Verließ 459."
Der Kobold nickte verstehend, winkte einen anderen Artgenossen heran und gab ihm zu verstehen sich um Luna zu kümmern. Der Kobold sagte nur mit monotoner Stimme: "Folgen Sie mir bitte." Dann marschierte er einfach voraus ohne sich noch einmal zu ihr umzudrehen. Schnell stolperte Luna ihm hinterher um nicht in dem Höhlensystem verloren zu gehen. Als sie endlich auf dem kleinen Wagen saßen, klammerte sich Luna mit den Händen am Rand fest. Sie hasste es unter der Erde zu sein. Es war wie als würde sie von der ganzen Decke über ihr runtergedrückt werden und konnte nicht mehr richtig atmen. Zitternd holte Luna Luft. Ganz ruhig dachte sie schaute nicht nach oben. Die Decke wird nicht runterfallen, diese Gewölbe gibt es schon seit hunderten von Jahren! Und die Luft wird auch nicht ausgehen. Das wäre ja vollkommen unsinnig! Luna war froh als der Wagen endlich losfuhr und sie den Wind in den Haaren spürte. Sie genoss das Gefühl auf den kleinen Wagen über die Schienen zu sausen und vermutlich hätte sie es geliebt wenn sie nicht immer dieses erdrückende Gefühl der Decke über ihr gehabt hätte. Der Kobold sprach die ganze Fahrt nicht und auch Luna hatte nicht die Lust sich mit dem kleinen lustigen Kerl zu unterhalten. Als sie endlich am Verließ 459 angekommen waren reichte Luna dem Kobold die Lampe und stieg auf den schmalen Streifen neben den Schienen. Vor ihr war eine schwere Eisentür in die der Kobold nun den kleinen Schlüssel steckte und in umdrehte. Langsam und quietschen öffnete sich die Tür und machte Platz für einen erschreckenden Anblick.

Tut mir Leid dass so lange kein Kapitel mehr kam. Ich werde mich bemühen in nächster Zeit mehr zu schreiben ;). Ich hoffe allen geht es gut aber bei mir ist es momentan ziemlich stressig in der Schule (diese Woche 2 Vorträge und eine Klassenarbeit!). Schönen Tag noch allen!
Maggy

Magic Secrets - Lovestory and Luna Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt