Kapitel 3

24 1 0
                                    

"Delilah, schließ doch bitte die Tür." sagte meine Mutter, nachdem ich das Wohnzimmer betreten hatte. Ich nickte schloss die Wohnzimmertür und setzte mich auf einen der Sessel. Während meine Eltern ein Blickduel austrüge , in dem sie anscheinend ausdiskutierten, wer von ihn sprechen sollte. Ließ ich meinen Blick durch uns Wohnzimmer wandern. Sie trafen auf den großen Fernseher, auf dem oft Netflix Marathons liefen, zu dem Schrank mit der DVD-Sammlung meines Vaters neben dem komischer Weise mehrere Kartons standen zu den Bildern an der Wand, die meistens mich zeigten und zuletzt über das Sofa und die Sessel zurück zu meinen Eltern. "Was ist denn nun" fragte ich halb beängstigt, halb gelangweilt. "Es ist nur... wir wollen zurück nach London." Sagte meine Mutter vorsichtig. "Na klar alles gut, mir gehts wieder gut! Fahrt nur" sagte ich erfreut, da ich nun eine Gelegenheit sah den Einbrecher wieder zu sehen. Ich wurde einfach warten, mein Buch lesen und so tun als ob nichts gewesen wäre. "Naja wir hatten uns das eigendlich anders vorgestellt" begann nun wieder meine Mutter "Aalso...""Du kommst mit." Unterbrach sie mein Vater apprupt. Wütend knallte ich meine Zimmertür hinter mir zu. Statt den ozeanblauen Augen spukten mir nun die Wörter meiner Eltern im Kopf herum. Sie könnten doch nicht einfach beschließen , dass ich mit Ihnen nach London ziehen würde. Nur wegen einem Einbruch.Frustriert lies ich mich auf mein Bett fallen. Was fiel denen eigentlich ein... irgendwie musste ich hierbleiben. Ich wohnte seit 16 Jahren hier und hatte nicht vor einfach weg zu ziehen... Hier war alles was ich hatte. Meine gesamte Kindheit hatte ich in diesem Zimmer oder auf dem Spielplatz hinter dem Haus verbracht. Eine Stille Träne bahnte sich einen Weg über meine Wange, welche ich energisch wegwischte.Nein, ich würde hier nicht wegziehen. Ein stromschlag ähnliches Gefühl schoss durch meinen Körper.Ich  erhob mich und ging in mein Kleiderschrank. Ja IN meinen Kleiderschrank, ich besitze einen begehbaren Kleiderschrank, weil.... BAUM. Ok? Aus der obersten Ecke zog ich meinen großen Rucksack hervor und stellte diesen auf den Boden. Was würde ich alles brauchen? Ein paar Pullover auf alle Fälle, und meine Lieblingsjeans, wer weiß schon wo ich mal lande...Außerdem brauche ich meinen Kulturbeutel. Ich ging in mein angrenzendes Bad und schnappte mir Zahnbürste, Zahnpasta und meine Haarbürste. Schnell verstaute ich diese mit einer Flasche Trockenshampoo in dem Beutel.
Dann Schlich ich die Treppe hinunter und betrat die Küche. Als ich vor dem Kühlschrank stand war ich überfragt. Erstens, wo wollte ich überhaupt hin? Zweitens, wie lange würde ich weg sein? Und schliesslich, was würde ich dafür brauchen. Hastig stopfte ich ein Brot, eine große Flasche Wasser und eine Packung Käse in meinen Rucksack. Ich schloss den Kühlschrank leise und zog den Reißverschluss meines Rucksackes zu. Bevor ich diesem schulterte, schnappte ich meine Jacke von der Gaderrobe in der Jacke und zog diese an. Noch meine Schuhe zu schnüren und schon könnte ich los. Doch mir fiel noch etwas ein leise ging ich in das Büro meines Vaters und nahm eines unsere Familienfotos von seinem Schreibtisch. Dieses trennte ich aus dem Rahmen und schob es in meine Jackentaschen. Leise öffnete ich die Tür und schloss sie vorsichtig hinter mir. Draussen war es noch dunkel, unzählige Sterne funkelten am Nachthimmel und eine leichte Brise wehte mir durch die Haare. Ansonsten war es warm und ich hörte nur das leise Zirpen der Grillen. Wie von alleine trugen mich meine Füße zum Bahnhof, welcher nur spärlich erleuchtet war.Schwerfällig drückte ich die Glastür auf und ging zielstrebig auf die Ticketautomaten zu. Dort angekommen kramte ich meinen Geldbeutel hervor und starrte auf den Bildschirm. Ok welches Ticket würde am besten passen um wenigstens die Stadt verlassen zu können. Am besten kaufte ich mir einzelne Tickets um mit der Regionalbahn flexibel an jeden beliebigen Ort in diesem Land fahren. Ich tippte auf dem schwach leuchtenden Display herum und bezahlte schließlich vier Tickets. Bis auf das Klappern des Wechselgeldes im Automaten war es um mich herum totenstill. Fast schon ein wenig unheimlich...
Nervös drehte ich mich um als hinter mir die Glastür quietschend aufschwang. Doch das runzelige Gesicht der Frau kam mir nicht bekannt vor. Sie lächelte mich an, was ihre schiefen Zähne zu Tage brachte.
Müde ließ ich mich auf die Bank am Bahnhof sinken und stellte meinen Rucksack ab. Abhauen war schwieriger und anstrengender als gedacht. Ich stopfte meine Kopfhörer in die Ohren und lauschte der Musik. Erschöpft schloss ich die Augen.
Ein lautes Geräusch lies mich wenige Momente später hochschrecken. Die Frau welche sich anscheinend lautlos neben mich gesetzt hatte, hatte übertrieben laut gehustet um meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Erschrocken und ein wenig verwirrt starrte ich sie an. Und sie starrte zurück. "Ääh...Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?" ,fragte ich verwirrt, sie starrte mich jedoch weiterhin nur an. "Hallo?" , fragte ich nun etwas lauter.
"Du weißt genau was ich möchte.", sagte sie ruhig.
"Bitte, ich kenne sie doch garnicht." nun schwang zu meinem Bedauern vielleicht etwas zu viel Empörung in meiner Stimme mit.
"Komm mit, Delilah!" ,sagte sie in gelassenem Ton, als ob es selbstverständlich wäre was sie hier tat. Doch die Tatsache das sie meinen Namen kannte, lies mich aufstehen und ihr aus dem Bahnhof in die Dunkelheit folgen. Hastig stolperte ich ihr nach, die Frau war für ihr Alter ziehmlich schnell.
"Wohin laufen wir denn?" keuchte ich, bekam jedoch keine Antwort. "Hey, ich will schon wissen wohin ich Ihnen hier Folge!". "Ich sag es  mal so..." abrupt blieb die die Frau stehen und drehte sich zu mir um...
„Es wird sich sehr viel für dich ändern,Delilah!" sagte die während Sie mir tief in die Augen sah. „Du wirst lernen mit dem allem umzugehen." meinte sie. Verwirrt starrt ich sie an:„ Was meinen sie mit 'Es wird sich vieles ändern?' woher wissen Sie,dass meine Eltern umziehen wollen und ich abhaue? Wer zum Teufel sind sie?" Doch statt einer Antwort zog sie mich in eine dunkle Gasse und hielt mir den Mund zu. Panisch wand ich mich in ihrem Griff, doch wenige Sekunden später lies sie wieder los. Statt dessen hielt sie ihren Finger vor den Mund und bedeutete mir damit leise zu sein. Geräuschlos schlich sie zu einer Straßenecke und blickte sich hektisch um ob jemand außer und anwesend war. Plötzlich wie vom Blitz getroffen, rannte sie zurück zu mir, sah sich panisch um, entdeckte einen Gullideckel und zog mich in seine Richtung. "Warte, ich geh da nicht rein!" zischte ich ihr zu. "Klappe halten, mitkommen!" setzte sie mir kalt entgegen. Ich sträubte mich, überwand mich aber schließlich und kletterte in das dunkle Loch. Nase rümpfend versuchte ich rutschend und schlitternd an die gegenüber liegende Wand zukommen. Hoffnungsvoll starrte ich in das kleine Licht, dass immer kleiner wurde, da die Frau den Gullydeckel hinter sich zu zog.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 05, 2019 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Delilah Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt