Woran wir glauben?

Es erstaunt mich, wie ruhig meine Hände sind, während ich die Patronen in das Magazin drücke.

Klick.

Das Geräusch erinnert mich an ein Spielzeug, das mein Bruder mal zu Weihnachten bekommen hat. Das waren noch schöne Zeiten.
Damals habe ich noch daran geglaubt, dass das Christkind die Geschenke unter den Baum legt, dass der Osterhase nachts die bunten Eier versteckt und die Zahnfee meine Milchzähne holt und dafür Geld da lässt.
Damals, als ich daran geglaubt habe, dass alles so friedlich und einfach bleibt und ich keine Sorgen hatte.

Klick.

Doch schnell habe ich gelernt, dass die Fantasiewesen aus meiner Kindheit nicht real sind und dass meine Mutter diese Illusionen für mich geschaffen hat.
Meine Mutter war es auch die mir Gott näher bringen wollte.
Sie glaubt an ihn, glaubt daran, dass er uns Menschen liebt und für uns da ist.
Ich habe nie an Gott geglaubt, auch wenn meine Mutter das nicht verstehen kann.

Klick.

Mein Vater hat mir immer gesagt, ich soll selbstbewusst und stark sein, ich soll an mich und meine Fähigkeiten glauben.
Das habe ich wirklich versucht, aber mein Umfeld hat es mir unmöglich gemacht, daran zu glauben, dass ich etwas bin und etwas erreichen kann.

Klick.

Auch wenn ich nicht, wie andere daran glaube, das es ein Leben nach dem Tod gibt, so hoffe ich gerade sehr, dass es dennoch existiert. Und ich hoffe, dass es besser sein wird, als dieses Leben.

Klick.

Ich führe den Lauf ab meine Schläfe, fühle das eiskalte Metall an meinem Kopf.

Klick.

Ich glaube an den Tod.