Hätte man mir gesagt das ich einen Feind irgendwann lieben werde,hätte ich diese Person in die Klapse geschickt.
Aber in diesem Krieg,in dem allerschlimmsten,verliebte ich mich.
Und so passierte es..
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Ruhig und konzentriert lag ich auf einem großen Stein,getarnt mit einem Schal und Tarnfarbe im Gesicht.
Einige Meter von mir entfernt standen vier Deutsche,sie rauchten,lachten,sprachen über ihre Waffen und so weiter.
Sie saßen da und ahnten nichts.
Ein sanftes lächeln glitt über meine Lippen.
Ich sah in das Zielfernrohr,legte mein Finger auf den Abzug und drückte ab.
Man sagt ja so schön,"Zwei Fliegen mit einer Klatsche".Bei mir heißt das "Zwei Faschisten mit einer Kugel". Und ich traf auch zwei aufeinmal.
Die anderen sahen sich panisch um,dann traf ich den nächsten.
Es war nur noch ein Hauptsturmführer übrig.
Ich sah durch das Zielfernrohr in seine Augen die in einem blauen-hassgefüllten Meer schwammen.
Er sah hilflos und schockiert aus.
Wie ein unbeholfenes Kind dass man in eine Uniform steckte.
Vorsichtig setzte ich an,legte mein Finger wieder auf den Abzug,und verpasste ihm ein Schuss in den Arm.
Er fiel um und hielt sich die Wunde zu.Leise hörte ich ihn vor Schmerz stöhnen,vorsichtig stand ich auf und lief den kleinen Hügel voll mit Bäumen und Büschen runter.
Ich sah mich nach Mienen um damit ich sie entschärfen konnte.
Als ich eine fand und mich niederkniete hörte ich wie jemand eine Waffe nachlud.
Wenn das der Hauptsturmführer war,wäre ich jetzt am Arsch.
Langsam lud ich auch meine Seiten-waffe nach und drehte mich vorsichtig um.Er sah mich gefährlich an,seine Waffe auf mich gerichtet "Stell dich hin!" Rief er wütend.
Kurz dachte ich nach "Na los!"
Er wirkte sehr bestimmend und gereizt.
Also stand ich auf und sah ihm tief in die Augen.
Sie waren blau,so dunkel und kalt.
Doch irgendwo in ihnen gab es auch wärme und liebe,er wollte das aber nicht akzeptieren.
"Hast du meine Kameraden umgebracht?" Fragte er zitternd.
Würde ich nicken,würde er auf mich schießen.
Lieber bringe ich mich selber um als das ein Faschist mich erschießt.Schnell trat ich auf die Miene und ging etwas zur Seite.
Einige Sekunden später ging die Miene in die Luft und mich schleuderte es weg. Ich sah noch wie er umfiel und ich auf dem harten Boden landete.
Mein Ohr piepte und ich hörte und sah fast nichts mehr als ich auf dem Boden lag.Erschöpft schloss ich meine Augen und war wie außer Gefecht.Ludwig's Sicht
Kurz stöhnte ich auf und war voll mit Erde und Gras.
Langsam setzte ich mich auf und nahm meine Schirmmütze an mich.
Schnell stand ich auf und sah wie meine toten Kameraden auf dem Boden lagen,sie waren noch so jung und hatten ein ganzes Leben vor sich,aber das ist jetzt vorbei.
Noch etwas erschöpft vom Aufprall lief ich durch das Feld und passte auf nicht auf noch eine Miene zu treten.
Diese verdammte Schützin.
Wenn ich sie in die Finger bekomme..Von nicht weit weg höre ich ein erschöpftes Stöhnen.
Natürlich muss ich mir das genauer ansehen,denn jeder der mich,Ludwig Schäfer,kennt,weiß genau dass ich alles wissen muss.
Also laufe ich etwas vor und finde diese Schützin.
Sie war voll mit Erde verschüttet,sah hilf-und leblos aus.
Vorsichtig kniete ich mich zu ihr nieder und versuchte etwas von der Erde wegzuwischen.
Sie sah mich so leer an,kalt und gefühllos.
Ihre Augen,ihre hellgrünen Augen durchbohrten mich.
Dann schlossen sie sich.Vorsichtig nahm ich sie hoch und trug sie zu einem Wagen der etwas hinten im Wald auf mich wartete.
Ihr rechtes Ohr und ihre Wange waren voll mit Blut, ihr Gesicht mit Tarnfarbe und Erde verschmiert.
Ich versuchte sie auf die Rückbank zu legen doch sie klammerte sich an mir fest "Geh nicht Leonid.." murmelte sie,wer war Leonid?
"Ich bin ja da.." flüsterte ich und legte sie anschließend hin.
Rasch lief ich zur Fahrer Seite,setzte mich and Lenkrad und fuhr zu unserem Hauptquartier.
Irgendwie müsste ich nach Berlin und sie dort ausfragen,über irgendwas dass sie weiß.Lyudmila's Sicht
Langsam öffnete ich meine Augen.
Das erste was ich bemerkte war das ich in einem Auto lag.
Langsam,mit zitternder Hand legte ich meine Finger auf mein Ohr und bemerkte dass ich blutete.
Mein Atem verschnellerte sich als ich die Person im Spiegel erkannte.
Er sah dann über den Spiegel zu mir "Du bist wach" stellte er fest
Ich sagte nichts.
Er fuhr an den Rand und blieb stehen "Also,willst du leben?" fragte er in einem strengeren Ton "Ja.."murmelte ich etwas verschüchtert.
Er stieg aus,öffnete meine Tür und zog mich raus.
Als ich vor ihm stand packte er mich am Hals und schubste mich gefühllos auf den steinigen Boden.
Wie oft sollte ich heute noch irgendwo hinfallen?
Bevor ich etwas realisieren konnte lag er schon über mir und hielt mir ein Messer an den Hals.
Verängstigt sah ich ihn an "Du wirst mir alles erzählen was du weißt,mein hübscher roter Stern" befahl er "Wenn nicht,schlitz ich dir deinen schönen Hals auf,also sprich!"
Ich hatte so Angst "Ich kann nicht.." murmelte ich beängstigt.
"Wir können ein strengeres Verhör veranstalten,wenn es dir lieber ist blutig und totgeschlagen zu werden,musst du es nur sagen" sagte er gereizter "Bringen sie mich um" sagte ich ihm ernst "Wie bitte.." fragte er verwirrt, ich nickte nur.
Er legte sein Messer weg,stand auf,packte mich und zog mich hoch "Gut,dann machen wir es anders" murmelte er und warf mich ins Auto.
Dann setzte er sich wieder ans Lenkrad und fuhr weiter.
Ich spürte immer noch diese Klinge,sein aggressiver Atem und sein Gewicht auf mir.
Ich konnte einfach nicht mehr atmen,so ängstlich war ich gerade.
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DER TOD HAT EIN SCHÖNES GESICHT
Historical Fiction||BEENDET|| |1941-Odessa,Soviet Union| Lyudmila Pavlichenko ist schon die meist gefürchteste Scharfschützin der Welt. Als die Deutschen dann in Odessa einmarschieren,ist ihr klar dass sie was gegen die Deutschen unternehmen muss. Ludwig Schäfer ist...