Takafumi S. KAPU
La grande Danse macabre
(BB Fanfiction)
Dieser Butler ist widerspenstig
Ciel Phantomhives Blick senkte sich auf den Umschlag, den ihm sein Butler galant auf einem Silbertablett präsentierte, dann hob er die Lider und sah die schlanke, ganz in schwarz gekleidete Gestalt vor sich fragend an. „Ein Brief von der Königin?"
Ein liebenswürdiges Lächeln umspielte Sebastian Michaelis' Lippen. „Nein, junger Herr. Vom Katzenzüchter Eures Vertrauens. Die für mich bestellten Katzen sind zur Abgabe bereit."
Das sichtbare Auge des Knaben weitete sich eine Sekunde, und gleich darauf zeigte sich ein verkniffener Zug um seinen kindlichen Mund. Mit seinem Blick bemühte er sich das unsterbliche Wesen an seiner Seite zu erdolchen. „Du träumst, sarkastisches Scheusal."
Der Butler lächelte still. Es wäre ihm nie eingefallen, seinen jungen Herr in physischer Weise zu versehren, aber mit Worten konnte er ungestraft um sich werfen. Was wollte ihm der sterbliche Knabe denn antun? Ihn in die Flammen der ewigen Hölle schicken? Ihm die versprochene Seele wieder wegnehmen? Ein Vertrag war ein Vertrag, und es galt sich daran zu halten, das wusste niemand besser als Ciel Phantomhive. Und da war es egal wie frech der teuflische Butler war, solange er die Bedingungen ihres Deals lückenlos erfüllte. Und das tat Sebastian. Selbst wenn sein junger Lord gerne jeden winzigen Anlass aufgriff, um ihn anzuknurren und an ihm herum zu mäkeln.
Sebastian Michaelis störte das nicht. Wenn man ein Teufel war, der bereits die Dauer mehrerer menschlicher Leben hinter sich hatte, besaß man die Größe, gelassen über derartige Kindereien hinweg zu sehen, und sie bestenfalls mit einem Lächeln des Amusements zu bedenken. Zumindest war es das, was er selbst empfand. Es gab es ungeduldigere und ungesittetere Dämonen als ihn. Manche hätte womöglich auf den Vertrag und die Seele dieses adeligen Dreikäsehoch gepfiffen und dem verwöhnten Bengel mit Genuss das dürre Genick gebrochen.
Das Lächeln des Butlers wurde eine Spur breiter.
Der junge Earl griff mit nicht unbedingt glücklicher Ergebenheit nach Umschlag und Brieföffner. „Was will sie denn diesmal?"
„Habt Ihr es über, der Wachhund ihrer Majestät zu sein, mein Lord?", erkundigte sich Sebastian höflich, den wenig begeisterten Gesichtsausdruck seines Herrn richtig deutend. „Wärt Ihr lieber das kuschelige Schoßkätzchen der durchlauchten Königin? Oder aber..."
Ciel Phantomhive atmete beherrscht durch und sandte seinem Butler einen eisigen Seitenblick unter einem halb geschlossenen Lid hervor. „Wenn du nicht augenblicklich schweigst, vermähle ich dich mit Maylene und zwinge dich, Kinder mit ihr zu zeugen."
Sebastian schmunzelte vergnügt. „Das will ich sehen. Habt Ihr auch nur den Hauch einer Ahnung davon, was für horrende Summen die Besuche beim Augenarzt und die Anfertigungen von Augengläsern in diesem Fall ergeben würden? Die Kinder wären alle ebenso blind wie die Maid selbst."
„Nicht mit deinen Genen", knurrte Ciel beiläufig, die Wange auf die zur Faust geballte Hand gestützt. „Der Dämon in dir merzt doch alles unperfekte rückstandslos aus."
Von Sebastian kam keine Antwort darauf, was Ciel zum Anlass nahm, das als Sieg zu verbuchen und sich wieder dem Schreiben der Königin zu widmen. Gerade als er den Papierbogen aus dem Kuvert zog, ihn entfaltete und zu Lesen beginnen wollte, schlichen sich die leisen Worte seines Bediensteten an ihn heran.
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La grande danse macabre (Black Butler Fan Fiction)
FanfictionDer junge Earl Phantomhive bekommt von ihrer Majestät einen ganz speziellen Auftrag: Er soll ein sechsköpfiges Team bei einer Forschungsreise anführen. Die Sache hat allerdings einige Haken: Das Ziel ist klar, aber der Weg dothin verschwimmt im Nebe...