Lust oder Liebe?

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Ich bemerkte, wie die Häuserreihen immer lichter wurden, bis nur noch vereinzelt Häuser vor meinen Augen auftauchten. Anscheinend wohnten die Sakamakis also am äußeren Ende der Stadt. Ein Seufzen entkam meinen Lippen als ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Talisman in meiner Jackentasche richtete und vorsichtig zog ich ihn hervor. Es war ein kleines, goldenes Herz mit einem kleineren, aber ebenfalls herzförmigen Jade, der in das größere Herz eingelassen war. Eine lange, goldene Gliederkette war durch einen kleinen Ring daran befestigt und seufzend hing ich mir den Talisman um den Hals. Der die Kette war so lang, dass der Anhänger kurz unter meiner Brust hing. Mit einem Seufzen stemmte ich mein Gesicht auf meine Hand und sah wieder aus dem Fenster. Mittlerweile waren wir in ein Grundstück gefahren und hielten vor einer riesigen Villa. „Was hätte man auch von der ach so tollen Sakamaki-Familie erwarten sollen?" grollte ich mit gerunzelter Stirn und stieß die Autotür auf, kaum dass wir zum Stehen kamen. „Dann mal los." „Miss Onimiya." Ich wurde am Ärmel zurückgehalten und verwirrt sah ich zurück. Der Chauffeur umklammerte meinen Arm mit einem emotionslosen Gesicht. „Ich bringe ihr Gepäck später auf ihr Zimmer. Die Herren erwarten sie bereits." erklärte er monoton und ließ mich los, bevor er wieder ins Auto stieg. „Brr. Der Typ ist unheimlich." schüttelte ich meinen Kopf und wandte meinen Blick wieder auf die Villa zu. Ich hatte wirklich große Hoffnungen, dass wenigstens einer von ihnen kein Vollidiot war. Ein paar Regentropfen tropften direkt auf meinen Kopf und ein genervtes Stöhnen entkam meinen Lippen. „Ich geh einfach schnell rein und dann sehen wir weiter." So schnell mich meine Füße trugen, rannte ich zum Eingang und klopfte fest an die Tür. Wenigstens so viel Höflichkeit konnte ich aufbringen, ohne mich zu übergeben. Doch es geschah einfach nichts. Ich wartete und wartete, und doch wollte mir einfach keiner die Tür aufmachen. Meine Stirn legte sich in Falten und meine Augen verengten sich als ich erneut gegen das Holz klopfte. Und erneut. Bis meine Faust in kurzen Abständen und mit gewaltiger Kraft dagegen donnerte, sodass es selbst den Donner übertönte, der in der Ferne zu hören war. „Wo hast du mich nur hinein geritten Paps." Wütend verschränkte ich meine Arme und starrte auf die Tür. Man hatte ihnen doch bestimmt gesagt, dass ich heute kommen würde. Oder nicht? Warum ließen sie mich warten! „So viel zu Höflichkeit." schnaubte ich und ließ mich mit meinem Rücken gegen das Holz sinken. Es gab einfach nach und elegant wie nie fiel ich in die Eingangshalle. Ein Schauer lief mir über denm Rücken, als ich mit dem Boden in Kontakt kam und ein leiser Fluch verließ meine Lippen, der einfach widerhallte. „Verdammte Sche*ße!" Mit gerümpfter Nase rappelte ich mich wieder auf und betrachtete meine aufgeschrammte Handfläche. Wie war das bei diesem Boden überhaupt möglich? „Hallo? Jemand da? Irgendjemand?" Meine Stimme schien ungehört an den Wänden widerzuhallen. „Willkommen kleine B*tch." raunte mir eine tiefe Stimme ins Ohr und sofort drehte ich mich um, die Hand zum Schlagen erhoben. Der Knall meiner Hand auf seiner Wange hallte erstaunlicherweise nicht wieder. Mit einem Grinsen rieb der Rotschopf seine eigene Hand über seine gerötete Wange. „Du hast Feuer in dir Kätzchen." Seine grünen Augen glitzerten gefährlich und im nächsten Moment lag ich auch schon wieder am Boden, während sein Körper meinen am Boden festpinnte. „Aber das wird dir nicht viel helfen. Du bist so hilflos wie ein Pflanzenfresser. Kleines Kätzchen." Sein kühler Atem traf direkt auf meine Haut und ein Schauer lief mir über den Rücken. Und doch kämpfte ich gegen seinen Griff an. „Begrüßt man etwa so seine Gäste? Laito-san?" grinste ich und drückte ihn mit aller Kraft von mir. „Du kennst ja meinen Namen Kätzchen. Ich fühle mich geehrt." Mit einem sanften Lachen warf er seine Haare über seine Schulter. „Solltest du nicht. Ich hab mir jeden eurer Namen gemerkt. Es würde auf Dauer ziemlich peinlich werden, wenn ich euch nur mit 'Du' ansprechen würde. Allerdings finde ich es ziemlich amüsant, dass du noch nicht nach meinem Namen gefragt hast." schüttelte ich meinen Kopf und wischte mir eine meiner pinken Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Für mich sind Namen unwichtig. Du solltest aber wissen Leira-chan..." Er zwinkerte mir zu und misstrauisch verengte ich meine Augen. Warum kannte er meinen Namen? „Ich merke mir den Namen von einem Mädchen, das so sexy ist wie du. Und ganz besonders wenn ich ein ganzes halbes Jahr mit ihm verbringen darf." Ich spürte, wie meine Wangen warm wurden und meine Hände ballten sich zu Fäusten. „Ha-Halt d-die K-Klappe!" rief ich beschämt und verschränkte meine Arme. „Onimiya Leira?" Eine neue Stimme mischte sich in unser „Gespräch" ein und ich wandte mich zur Treppe. „Sakamaki Reiji. Bitte rette mich vor diesem Idioten." Ich warf Laito einen abwertenden Blick zu und lächelte Reiji an, der nur stumm seine Brille richtete. „Folge mir." Mit schnellen Schritten ging er die Treppe wieder hinauf. Ich streckte Laito noch schnell die Zunge raus, bevor ich ihm eilig folgte. Aus der Ferne hörte ich noch Laitos tiefes, dunkles Lachen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 12 ⏰

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