komm, ich schreib eine geschichte über uns und lasse sie schlecht enden, damit wir etwas fühlen.
ich kann nicht empfinden, habe angst zu empfinden, will nicht empfinden. menschen machen mich süchtig nach ihrer aufmerksamkeit, manchmal auch nach ihrer zuneigung. jeder gibt jedem etwas anderes, jeder empfängt etwas anderes und empfängt, indem er etwas von sich gibt.
ganz unten befinden sich schmerz und die lust danach. schmerz zu schenken, schmerz selbst zu fühlen.
ich liebe deine lippen und deine augen, wenn du mich ansiehst. ich liebe, wie du mich siehst. liebe soll ein großer teil des menschen sein und wenn du mich liebst und ich deine liebe liebe, liebe ich dich dann nicht auch?
wir kratzen die kruste unserer wunden ab, doch trocknen das frische blut wieder ab, kümmern uns um die wunde und lassen sie neu verkrusten, kratzen es ab.
genau so will ich nicht, dass unsere geschichte schlecht endet, aber ich will schmerz und wenn ich ihn habe, dann will ich ihn stoppen und das blut abwischen. ich will auch nicht, dass unsere geschichte nie endet oder gut endet, wie auch immer das gehen soll. wir wollen alles, aber haben angst davor.
ich hab dich mich bewundern und wollen lassen, dich müde gemacht und enttäuscht und für kurze zeit distanz zwischen uns gebracht, die du übernommen hast. und du hast das geschafft. du hast mich gemieden und dich geschützt, bis wir zwischen all den leuten standen, mischkonsum uns verschwimmen hat lassen im bild der menge und unsere lippen sich wieder getroffen haben.
ich liebe das gefühl, dich wieder an mich gezogen zu haben. ich liebe die dinge, die du mir dabei gesagt hast, als du mich wieder nicht mehr loslassen wolltest.
ich hab mich schlecht gefühlt und schön, erreichbar unerreichbar und begehrt. und es war so wundervoll.
ich hab dich, ich will dich nicht, ich hab dich nicht mehr, ich will dich so sehr. ich hab dich wieder. ich frage mich, welche seite diesmal gewinnt.
all das, um ein bisschen leben zu fühlen, um eine realität zu erfahren. um sich zu fühlen, mich zu fühlen, wie jemand, der ich sein wollen würde. ich glaube, in dieser nacht war ich dieser jemand. ich glaube, ich hab mich wie ich gefühlt.
die worte, die du an meinem hals hinterlässt tun weh und ich liebe es. ich liebe die wirkung, die ich auf dich habe. ich liebe es zu wissen, dass du dich von mir fernhalten wolltest und ich liebe es zu wissen, dass du es nicht konntest. ich liebe es, wie du mir das gesagt hast.
ich liebe es, wie wenig sinn dieser text ergibt und dass er so viel sinn für mich ergibt.
das blut der schürfwunde trocknet und ich trage diese schürfwunde wie ein schmuckstück, von dem ich nicht die finger lassen kann.
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kannst du schlafen?
PoetryKleine Fetzen ohne Planung oder Schlaf. Vielleicht Möchtegern-Poesie, vielleicht abgewandelte Kurzgeschichten.