Suddenly bros

Prolog

Nach meinem Rucksack greifend, rücke ich meine schwarze Lederjacke zurecht und schaue in den gegenüberliegenden Spiegel welcher an der Wand hängt.

Man sehe ich heiß aus.

Während dem ich diese Tatsache feststelle, landet die Zigarette auch schon zwischen meine Lippen und kurzerhand zünde ich sie an.

Die Zigarettenschachtel betrachtend runzle ich die Stirn. Da ist wieder irgendsoein Dreck abgebildet der einen davon abhalten soll diese Dinger zu rauchen.

Als ob das jemanden abschreckt.

Schulterzuckend werfe ich die Schachtel mit einem gekonnten Wurf in den Müll.

War sowieso die letzte Kippe.

»Junger Herr Winston, kannst du mir vielleicht sagen weshalb du eine dieser ekligen, dir schadenden Dinger konsumierst?« seufzt mein, oh ja, nervender Vater.

Der soll sich mal abregen, in meinem Alter hat er das doppelte geraucht.

»Dad, ich bin doch eh gleich draußen, also reg dich ab«, sage ich und greife nach der Türklinke.

Als ich die Tür aufmache dringt die Stimme meines Vaters noch zu mir.
Eine Augenbraue hochziehend drehe ich mich zu ihm um.

»Was ist?«, frage ich und sehe wie eindringlich er mich anschaut.

»Es ist mir äußerst wichtig wenn du heute pünktlich nachhause kommen könntest.«

»Wieso?«, will ich wissen. Das interessiert den doch nicht.

»Das wirst du schon noch sehen.«, gibt er von sich, woraufhin ich die Tür mit einem Ruck schließe und auf mein Auto zu laufe.

Er kann mich mal.

»Devon, verdammt nochmal Winston, du gibst mir gefälligst eine Antwort wenn ich mit dir rede!«

Jetzt geht das schon wieder los...
Wie launisch ist der heute morgen drauf?

»Mal schauen«, murmele ich vor mich hin
und setze mich in mein Auto rein.
Aus dem Augenwinkel sehe ich wie mein Vater wutenbrannt auf mein Auto zu läuft und gegen meine Autoscheibe hämmert, sogar fast schlägt, damit ich diese überhaupt runterlasse.

Er ähnelt vor Wut einer roten Tomate.
Ich hasse Tomaten.

Schnell werfe ich die Gedanken weg und lasse augenrollend meine Scheibe extra langsam runter, nur um ihn noch mehr zu provozieren.

»Was willst du, Dad?«

Ich betrachte ihn wie er sich verzweifelt an mein Auto lehnt.

So ist der nie drauf, nicht einmal wenn es mit den Online-Dates nicht klappt.

»Einfach nur, dass du einmal auf mich hörst und pünktlich kommst.«

War klar.

Während dem ich meine Scheibe wieder hochfahren möchte, ertönt seine Stimme.

»Bitte.«

Ich halte in meiner Bewegung inne.

»Weshalb ist dir das so wichtig?«, hake ich nach.

Ok. Hat doch was mit den Dates auf sich.

»Das wirst du schon noch sehen, aber komm einfach pünktlich.«, mit einem geht klar, lasse ich mein Auto aufbrummen.

Was besseres kann man neben der Musik nicht hören.

Genüsslich ziehe ich den letzten Zug meiner Zigarette und werfe den Stummel aus dem Fenster. Nachdem ich den rauch langsam ausatme, fahre ich in die Schule.

Nach einer kurzen Zeit findet mein Finger den An und Aus-Knopf des Radios.

Wer hört denn bitte so eine Basic scheiße?
Einfach nur eklig.

Schnell krame ich in meinem Armaturenbrett nach meiner CD und werfe diese auch direkt rein.

Da ist wenigstens geile Mucke drauf, nicht die Hits von irgendwelchen irrelevanten Sängern.

Als mir die Töne des Indie rockigen Songs in die Ohren dringen, schließe ich für einen kurzen Moment meine Augen.

Was würde ich nur ohne Musik machen?