WARNUNG! : Befindest du dich derzeit in einer schwierigen Lebenssituation?
Dann ist diese Geschichte NICHT die richtige für dich!
Und schon saß ich im Zug. Ich sah nach draußen, wie ein Baum nach dem anderen am Fenster vorbei zog. Langsam verschwamm meine Sicht und Tränen rollten meine Wange herunter.
'Warum Ich?', fragte ich mich, wohlwissend, dass ich keine Antwort erhalten würde. Aber trotzdem ließ mich die Frage nicht los.
"Bitte alle dazu gestiegenen Fahrgäste die Tickets bereit halten." hörte ich von vorne und erschrak.
Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und ging zum Ticketautomat. Dort angekommen, "Außer Betrieb", las ich mir laut vor.
Es erschien mir so, dass die Welt oder Wer auch immer mich nicht leiden könnte. Aber na gut, lange müsste sie mich ja eh nicht mehr ertragen, dachte ich mir. Ich ging weiter nach hinter, um soweit weg wie möglich von der Zugbegleiterin zukommen. Ich setzte mich in ein freien 2er, griff in meine Tasche mit der Dose, und starrte weiter aus dem Fenster, lehnte meinen Kopf an die kalte Scheibe und spürte den warmen Luftzug der Heizung an meinem Gesicht vorbei ziehen. So traurig ich auch war, weinen konnte ich nicht mehr, ich saß einfach nur da, und ging jeden Schritt erneut im Kopf durch.
Bis meine Gedanken unterbrochen wurden.
"Schwarzfahren wird mit 80,- € Bußgeld bestraft, dass wissen Sie doch sicherlich?!"
"Ich wollte ja, aber der Automat ist kaputt", murmelte ich vor mich hin.
"Wenn Sie sich das Ticket nicht leisten können, können Sie kein Zug fahren."
Ich runzelte die Stirn und blickte nach rechts, wo ich die Zugbegleiterin erwartete. Doch nichts. Da stand niemand.
Habe ich mir das also nur eingebildet?
"Doch, ich kann es mir leisten, aber ich war so im Stress und hab es total vergessen", hörte ich hinter mir.
Sofort blickte ich zurück. Okay, es war also keine Einbildung. Zwei Reihen hinter mir diskutierte die Zugbegleiterin mit einem Fahrgast, der arme, dachte ich mir. Aber mich würde bald das gleiche Schicksal ereilen.
Ich drehte mich zurück und starrte wieder aus dem Fenster.
Bis es neben mir dunkler wurde.
"Ihr Fahrschein bitte"
Ich sah zu Ihr. "Ehm.. Entschuldigung , aber ich hab leider kein. Ich wollte ja, aber am Automat stand 'Außer Betrieb'", versuchte ich mich zu erklären.
Mir war das ganze extrem peinlich.
"Das ist kein Problem, Sie können das Ticket auch jetzt gleich bei mir bezahlen."
Sie schien echt freundlich zu sein, ich hatte ehrlich gesagt mit einem Anschiss gerechnet á la "Wer's glaubt, wird selig. Und ich mach mir die Hose wohl mit ner Kneifzange zu?!", naja zumindest so ähnlich.
Ich wühlte in meinem Portemonnaie und bezahlte, die Zugbegleiterin übergab mir mein Ticket und zog zum nächsten Fahrgast.
"Das ist ja voll unfair.. mir hat Sie das nicht angeboten", jammerte eine Stimme hinter mir.
Ich drehte mich um und blickte in Blau-Grüne Augen.
"Tja entweder man hat's drauf oder eben nicht", scherzte ich und ein leichtes lächeln breitete sich in meinem Gesicht aus, das schon lange keinen funken Freude mehr zeigen konnte. Ich wandte mich Ihm wieder ab und sah weiter zu meinen Bäumen, die noch immer der Strecke folgten.
"Du siehst gar nicht so aus, als würdest du es öfter machen", sagte er daraufhin, ich behielt meine Position bei.
"Ist auch heute mein 1. mal und war auch echt nicht mit Absicht. Aber, danke? Ich wünschte, ich könnte das gleiche zu dir sagen", entgegnete ich Ihm.
"Ob ich das glauben kann? Nja ich denk schon, bin übrigens Tim und wie heißt du?", fragte er mich und streckte seine linke Hand durch den Spalt der zwei Sitze.
"Hei Tim, ich bin Vanni, eigentlich Vannessa, aber du weißt schon.. alle haben eine niedliche Kurzform von ihren Namen..", sagte Ich, drehte mich zu Ihm und gab Ihm ebenfalls meine linke Hand. Eh ich mich wieder abwandte.
"Hey Vanni, darf ich auch Vannessa sagen? Du solltest nicht Dinge machen, nur weil andere es tun oder es von dir verlangen.", sagte er und ich hielt ganz kurz Inne.
"Ach. Du meinst so etwas langweiliges wie Tickets kaufen?", sagte ich zu Ihm und lachte erneut. Ich sollte echt aufpassen, dass ich wegen meiner langen Abstinenz keinen Schock bekam.
"Ja, zum Beispiel", lachte er, "Du, darf ich mich eigentlich neben dich setzen, so zu reden, wird doch auf die Dauer echt anstrengend".
Na toll. Wieder einer der meine Körpersprache nicht deuten kann. Doch zu meiner eigenen Überraschung, erlaubte ich es Ihm und schon saß er neben mir.
Mir war die Situation etwas unangenehm, weil ich Ihn doch kaum kannte, und eigentlich ganz andere Ziele gehabt hatte.
Aber auf der anderen Seite, erschien er mir merkwürdigerweise sehr sympathisch und vertraut. Seine ganze Art, sein Humor und vor allem seine "Who cares?" Haltung, erstaunten mich und ich kann vielleicht auch sagen, dass ich auf diese Eigenschaften neidisch war.
Schließlich war ich doch das komplette Gegenteil davon. Ich sorgte mich permanent darum, wie ich jetzt im Moment auf andere wirken könnte, was andere von mir denken könnten. Nur weil ich bloß keinen verärgern möchte oder einen schlechten Eindruck hinterlassen möchte. Dabei kenne ich die meisten nicht und so auch umgekehrt.
"Hey. Hier vorne bei dir ist die Sicht ja gleich viel besser!", sagte er und riss mich zugleich aus meinen Gedanken.
"Ja, schätze mit guten Sitzen kenne ich mich aus", das habe ich jetzt nicht wirklich gesagt. In meinen Gedanken knallte ich mir die flache Hand auf meine Stirn.
"Defenitiv. Sag mal, wo willst du überhaupt hin?", fragte er.
Super. Er ist neugierig.
"Nach Hamburg", antwortete ich, und natürlich war das eine Lüge. Ich kann ja schlecht meine wirklichen Reisepläne offenbaren.
"Nach Hamburg?", fragte er stutzig.
"Jaaa?", sagte ich verunsichert.
"Okay. Du brauchst mir auch nicht sagen, wo du hin willst. Geht mich ja auch nichts an, aber ich dachte, wir machen etwas Smalltalk"
Woher weiß er bitte, dass ich gelogen hatte? Ich merkte, wie mein Gesicht etwas heißer wurde. Schön, ich errötete.
"Wo willst du eigentlich hin?", fragte ich ihn, um von mir abzulenken.
"Ehrlich gesagt. Keine Ahnung. Ich geh dahin, wo es mir gefällt und wo ich Bock drauf habe. Oder wo ich halt zu erst rausgeschmissen werde.", danach lachte er.
Und ich auch.
Was passiert hier gerade mit mir??
Verspürst du ebenfalls den Wunsch, Suizid zu begehen? In einem Jahr töten sich allein in Deutschland circa 10.000 Menschen selbst, zehnmal mehr versuchen es. Sprich über deine Sorgen und Probleme, und behalte sie NICHT für dich.
Für den Fall, dass du keine Vertrauens Person hast, der du dich anvertrauen möchtest, kannst du auch rund um die Uhr und kostenlos bei der Telefonseelsorge anrufen (0800/111 0 111).
Selbstverständlich ist dein Anruf bei der Telefonseelsorge Anonyme und wird nirgendwo gelistet oder gespeichert. Auch Angehörige von Suizid-Opfern können sich dort melden.
Mach den Ersten Schritt und sprich darüber - Du bist nicht Allein <3
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Verkorkstes Leben - Und plötzlich fühlst du nichts
RomanceVannessa hat in Ihrem Leben schon viel durchgemacht, weshalb Sie für sich den Entschluss fasst, Ihr Leben zu beenden. Doch Ihr Plan kommt durcheinander, und Sie lernt Tim kennen, der eine unbewusste große Wirkung auf Sie hat. Was Vannessa auf dem He...