Kapitel 3: Teil 18

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Anfang November 2017

Endlich Freitag. Diese Woche war die anstrengendste überhaupt. Felix und ich haben so viel gelernt und ich habe so viele Hausaufgaben gemacht, das kam mir sogar ungesund vor. Außerdem bin ich mit Joggen gegangen. Mit meinen Freunden traf ich mich ja sowieso fast immer, also war das nichts neues. Nur heute ging ich zu Haeun um die Geburtstagsfeier ihrer Oma vorzubereiten. Ich freute mich darauf, mit ihr was zu unternehmen.

Als ich in die Klasse lief, saß Areum wieder an ihrem alten Platz neben mir. Ich lächelte und ging zu ihr.
„Hey~.", begrüßte sie mich.
„Morgen.", antwortete ich lächelnd zurück.
„Ich muss dir was sagen.", meinte sie, als ich mich hinsetzte.
„Jetzt bekomme ich Angst.... Bitte verlass mich nicht wieder."
„Nein! Auf keinen Fall! Ich meine etwas... Vielleicht positives?", sagte sie mit einem fragendem Unterton.
„Dann lass mal hören."
„Nun ja... Ich denke, ich habe mich nur in Felix verliebt, weil sein erster Eindruck einfach nett war. Ich fühle noch etwas Schmerz, aber ich denke, dass war alles keine richtige Liebe. Vor allem, als ich bemerkt habe, dass ich nur eine Freundin für ihn bin und er nur für ein anderes Mädchen Augen hat..."
„Oh... Das tut mir echt leid für dich. Er ist halt einfach... Wie ichs dir sagte, ein Herzensbrecher. Er hat doch nur mit dir gespielt."
„Nein, Hanna. Ich habe viel darüber nachgedacht und er hat nie mit mir geflirtet. Er war wie jeder andere Junge, der ein normaler Freund für mich war. Er hat mit mir nie geflirtet, weil er in jemand anderen verliebt ist. Er spielt nicht mit mir."
„Woher willst du das den wissen."
„Weil mans merkt."
„Ich merke gar nichts."
„Weil er ja dich liebt Pabo."
Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und musste husten, „Von was träumst du Nachts??"
„Er guckt dich die ganze Zeit an. Er redet viel von dir. Er kümmert sich um dich. Er will immer bei dir sein."
„Ich glaube, du bildest dir da was ein."
„Nein, Hanna. Ich meins ernst. Er findet dich super toll, nur du weist ihn die ganze Zeit ab."
„Das stimmt überhaupt nicht!"
„Natürlich stimmt das. Er kann sich glücklich schätzen, dass er bei dir wohnt, sonst würde er keine Chance haben, mit dir zu reden."
„Das ist wahr. Sonst würde ich nichts mit ihm machen."
„Machst du doch sowieso nicht."
„Doch, ganz viel.", meinte ich Augen rollend.
„Warum verarschst du mich jetzt?"
„Ich verarsche dich nicht!", antwortete ich.
„Warum sagst du dann sowas?"
„Weil ich es ernst meine."
„Was machst du denn so vieles mit ihm?"
„Lernen, Hausaufgaben, Sport, Haushalt..."
„Was?! Seit wann?"
„Noch nicht lange. Gestern bin ich mit ihm und 3 anderen gejoggt und seit paar Tagen machen wir zusammen Hausaufgaben und er erklärt mir die Sachen, die ich nicht verstehe. Im Gegenzug dazu bringe ich ihm koreanisch bei und im Haushalt hilft er mir so gut wie immer, wenn er da ist und ich was mache."
„Das sind alle Anzeichen darauf, dass er dich liebt, bist du denn blind?!"
„Du bildest dir das alles nur ein! Keine Ahnung, warum er das macht."
„Du bist echt dumm."
„Ach wenn schon! Trotzdem liebe ich ihn nicht. Das soll mir egal sein, was er fühlt. Ich fühle nichts für ihn. Nichtmals ein Freund ist er."
„Warum machst du dann so viel mit ihm?"
„Ich habe ja keine andere Wahl. Er ist maximal aufdringlich."
„Mach mir nichts vor."
„Ich will nichts von dem!"
„Ich glaube, du bist auch in ihn verliebt und willst es nur nicht zugeben."
Ich seufzte, „Hör einfach auf mich zu nerven bitte."
„Ich will dich doch nur aufziehen."
„Ich hab dich auch lieb."

Felix und ich machten heute wieder Hausaufgaben zusammen und er half mir wieder bei Mathe.
„Hanna, gehst du am Sonntag wieder mit mir Joggen vorm Training?"
„Dann muss ich ja um 3 aufstehen!!"
„Nein, wir müssen ja nicht so lange joggen. Notfalls halber können wir auch draußen tanzen."
„Och neee."
„Bitteee~."
„Was bekomm ich dafür?"
„Tanzunterricht.", antwortete er lachend.
„Das ist unfair!"
„Ok, ok. Was willst du denn?"
„In einen Freizeitpark!!"
„Nein, das bezahl ich dir nicht.", meinte er lachend.
„Eis! Gib mir Eis aus."
„Jetzt am Sonntag?"
„Deal."
Er gab mir seine Hand und ich schüttelte sie.
„Wie viel Uhr ist es?"
„Halb fünf."
„Ach du kacke!"
Ich sprang auf, ging an meinen Schrank und suchte einen Pulli, den ich mir über das T-Shirt zog.
„Was denn?"
„Ich muss um 17 Uhr bei Haeun sein!"
„Oh, dann beeil dich."
„Ja, mach ich, tschüss!"
Ich nahm mein Handy, ging in den Flur, zog mir meine Schuhe an und holte meinen Geldbeutel und Schlüssel, danach rannte ich an die Bahn und setzte mich rein.

„Jisung?", fragte ich.
„Hanna?", antwortete der Junge, als ich mich neben ihn saß.
„Was machst du denn hier?", fragte ich ihn.
„Ich muss jetzt einkaufen, deshalb bin ich hier. Du?"
„Ich fahre zu einer Freundin. Sie brauch meine Hilfe bei der Vorbereitung für eine Geburtstagsparty."
„Wie schön!"
„Ich freu mich auch. Wie siehts bei dir aus mit dem Training? Läufts gut?"
„Jap! Alles ist ok, nur es ist anstrengend und viel. Aber ich denke, ich mache einen guten Job."
„Das freut mich für dich.", sagte ich lächelnd.
„Unsere nächste Mission besteht aus YG vs. JYP."
„Was macht ihr da?"
„Wir gegen die YG Trainees."
„Oha wie nice."
„Ja, ich bin gespannt, wie das laufen wird. Ich freu mich schon."
„Wann ist das?"
„In einer Woche."
„Schon?!"
„Ja..."
„Seid ihr gut vorbereitet?"
„Jap, ich denke schon. Jeongin kann in einem Lied nicht mitsingen, weil die Chance eliminiert zu werden, zu hoch ist."
„Der Kerl tut mir so leid. Er bekommt immer Kritik und trainiert so viel! In der Schule sitzt er immer halb schlafend da. Ich mach mir echt Sorgen um seine Gesundheit!"
„Ich habe auch Angst... Ich will nicht noch jemanden verlieren..."
„Es tut mir echt leid für dich.", sagte ich, als ich eine Hand auf seine Schulter legte und ihn mitfühlend ansah.
„Ich wollte unbedingt mit Minho debutieren..."
„Das versteh ich... Das muss bestimmt schrecklich für dich sein..."
„Ich habe seitdem er weg ist, nichts mehr von ihm gehört, geschweige denn ihn im Entertainment getroffen..."
„Er wird das Entertainment schon nicht verlassen haben. Er darf euch wahrscheinlich nicht treffen."
„Ich vermisse ihn aber besonders, weil er mein bester Freund ist..."
„Ich denke, ihr werdet ihn nochmals sehen dürfen. Es ist nur eine Frage der Zeit."
Er nickte, „Aber es fühlt sich so falsch an, ohne ihn zu trainieren... Er hat uns so viel geholfen, für nichts und wieder nichts. Ich fühle mich echt schlecht ihm gegenüber."
„Das kann ich mir gut vorstellen.", meinte ich, als ich zart seinen Rücken streichelte, „Er vermisst dich bestimmt auch."
Er schaute mich etwas niedergeschlagen an.
„Danke, das du mir zugehört hast. Das hat irgendwie gutgetan."
„Immer wieder gerne.", sagte ich lächelnd, „Ich muss jetzt raus."
„Bis heute Abend."
„Jap, bis dann."
Ich lächelte, umarmte ihn und stieg aus der Bahn. Danach ging ich zu Haeun. Ich kam etwas zu spät.
„Sorry für die Verspätung.", sagte ich erschöpft.
„Alles gut.", fügte sie lächelnd hinzu, „Also...."
Sie zeigte mir, was wir machen mussten. Wir gingen zusammen einkaufen und backten einen Kuchen zusammen. Dann machten wir die Küche sauber und dekorierten alles. Danach deckten wir den Tisch.
„Das wars. Vielen Dank für die Hilfe!!"
„Gerne! Hat auch echt Spaß gemacht."
„Was hätte ich nur ohne dich gemacht?"
„Alles ohne mich.", antwortete ich lachend, während sie einstimmte.
„Wir müssen das wiederholen."
„Gernöö."
„Wir haben schon 8 Uhr..."
„Wie schnell die Zeit vergeht."
„Unglaublich."
„Jap, ich sollte dann auch mal gehen, sonst macht sich Chan sorgen."
„Schade, wir sehen uns dann am Montag."
„Ja~."
Ich ging an die Tür und zog meine Schuhe an. Daraufhin ging ich in die Bahn und fuhr nach Hause. Als ich einstieg, sah ich Minwoo. Als ich ihn sah, wollte ich grade nochmal aussteigen. Ich zog meine Kapuze über den Kopf und setzte mich möglichst weit weg von ihm. Leider hat er mich doch gesehen und kam auf mich zu.
„Was macht den so eine hübsche um die Uhrzeit noch alleine draußen?"
Ich antwortete ihm nicht.
Er zog mir meine Kapuze vom Kopf, „Antworte mir gefälligst!"
„Was geht das dich an?", fragte ich..
„Du bist jetzt offiziell meine Schwester Hottie.", meinte er grinsend, „Das geht mich was an."
„Nenn mich nicht Hottie! Außerdem wirst du niemals in meinem Leben mein Bruder sein. Wir werden nie miteinander verwand sein, bild dir nichts ein!"
Er lachte, „Du wirst bei uns leben. Ich mach dir dein Leben zur Hölle."
„Träum weiter, Trottel."
„Jetzt beleidigst du mich auch noch. Du Bitch."
Ich schlug ihm auf die Wange, „Lass mich gefälligst in Ruhe du Idiot!"
„Hanna Schatz."
Er legte eine Hand auf meine Wange und die andere auf mein Schoß, „Ich werd dich niemals in Ruhe lassen. Warts ab, bis unsere Eltern uns zwangs verheiraten."
Ich schlug seine Hände weg von mir, „Hör mir zu. Nur weil dein scheiß Vater meine scheiß Mutter geheiratet hat, heißt das noch lange nicht, das wir jetzt eine engere Beziehung zueinander haben. Halt dich gefälligst aus meinem Leben draußen und lass mich verdammt nochmal in Ruhe!"
Ich trat ihm nochmal in seiner Eier und stand dann auf.
An der Station angekommen stieg ich aus und ging schnell in den Dorm im Entertainment.
Ich seufzte als ich die Tür hinter mir schloss. Ich begrüßte Lucas und aß Abendessen, während er mir Gesellschaft leistete. Ich sprach mit ihm nochmal über den Umzug zur Mama und er meinte, dass er immer an meiner Seite wäre. Ich war echt froh, einen Zwilling zu haben, der mir beistand.
Nach dem Essen verzog ich mich in mein Zimmer und schaute weiter K-Dramen. Als ich fast einschlief, ging ich ins Bett.

How I met your father [A Stray Kids FF] GERMANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt