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Jessica hatte ihre langen, blonden Locken seitlich zu einem Zopf gebunden, und stand am Fenster. Das riesige Fenster in ihrem Schlafzimmer nahm fast die gesamte Hauswand ein, während sie hinausstarrte. Ihre beste Freundin Hyoyeon betrat wenig später das Zimmer leise und schloss die Tür hinter sich.


"Was ist los?", fragte die Bunthaarige die Blondine und umarmte sie von hinten. "Ich denke nur nach, mehr nicht.", gab Jessica von sich und ließ sich nicht anmerken, dass es ihr schlecht ging.

Jessica hatte vor einigen Monaten einen Jungen gesehen, im Wald, als sie spazieren war und konnte ihn nicht mehr vergessen. Nur hatte sie ihn seit diesem Treffen nie wieder gesehen, sie ging sogar extra abends nochmal spazieren in der Hoffnung die mysteriöse Gestalt nochmal zu sehen. Doch leider war dieser Wunsch ihr bis jetzt verwert geblieben.


"Lüg mich nicht an Jessica, ich bin deine beste Freundin. Ich weiß wann es dir schlecht geht, und ich kann fühlen, dass es dir gerade mehr als schlecht geht.", gab Hyoyeon von sich, wobei sie ein leises Kichern unterdrückte.

"Also gut...Es ist dieser Junge von damals...", gab Jessica seufzend von sich und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. Hyoyeon kicherte.

"Du denkst noch immer an ihn?", fragte sie belustigt, während sie sich langsam wieder löste. Jessica nickte und wendete sich ihr zu, sodass sie selbst mit dem Rücken am Fenster stand. Hyoyeon kicherte etwas, ehe sie wieder versuchte ernst zu werden.

"Du weißt sowas wie Vampire gibt es nicht...Vielleicht bist du aber auch nur zu einsam gewesen und hast dir diese Gestalt eingebildet", gab Hyoyeon weiter von sich und sah Jessica lange an. "Wie kommst du denn jetzt auf die Idee?", fragte die Blondine überrascht. Dass Hyoyeon immer wieder verrückte Ideen hatte, war nichts Neues, aber selbst das jetzt war etwas zu viel von Hyoyeons Geschmack.


"Ich denke es gibt solche Blutsauger nur in Romanen und in Filmen. Aber niemals im Reallife", erklärte Hyoyeon und verschränkte die Arme vor ihren Brüsten. Jessica sah sie lange an und zweifelte etwas an der Theorie ihrer besten Freundin. "Ich denke es gibt sie schon, aber sie wollen nicht gesehen werden.", widersprach Jessica schließlich und legte sich in Tanktop und Shorts ins Bett.

"Ach so ist das Süße?~", gab Hyoyeon von sich in einem flirtenden Ton und sah zu ihrer besten Freundin, welche müde ins Bett fiel. Daraufhin hörte man ein Knacken, vermutlich vom alten Bettgestell.


"Ich geh dann auch schlafen", gab Hyoyeon von sich und winkte ihr vom Türrahmen zu, Jessica winkte zurück. Hyoyeon verschwand daraufhin in ihrem eigenen Zmmer, gegenüber von dem von Jessica.



Derweil war Yifan wie üblich unterwegs, auf der Suche nach einem leichten Opfer. ein kleines Kind, ein verletztes Reh oder sowas in der Art, in dessen Hals er seine spitzen Eckzähne rammen konnte. Kris mied normalerweise die Außenwelt, er hielt sie für zu gefährlich. Doch gegen Blutdurst konnte man auch nichts machen und er war sich sicher, dass er sicher nicht einen anderen Vampir deswegen angriff. "Buh!", ertönte eine laute Stimme und im selben Moment spürte Kris eine kühle Hand auf seiner Schulter.


"Boah Hoseok! Erschreck mich nicht immer so!", maulte Kris seinen besten Freund an. Hoseok konnte sich hingegen ein lachen nicht verkneifen und es kamen auch seine spitzen Eckzähne zum Vorschein. "Komm schon Yifannie~ Ein wenig Schock tut immer gut", gab Hoseok von sich und lachte noch kurz, ehe er auch wieder ernst wurde. "Wie du meinst", antwortete Kris und suchte weiter nach einem leichten Opfer, dessen Blut er zu seinem Eigentum machen konnte.

Hoseok schlug einen anderen Weg ein und erkundete die Umgebung. Er kam viel seltener als Kris hier her und vergaß manchmal die schon bekannten Wege.


"Da ist echt kein Opfer", maulte Kris plötzlich, und durchbrach damit die Stille. Hoseok erschrak sich und stolperte, ehe er mit dem Boden Bekanntschaft machte und wieder den Weg runter rollte. Erst vor einem geöffneten Fenster kam sein rollender Körper zum Stillstand, da er dort gegen die Hauswand darunter gekullert war.

Leise stöhnend rappelte er sich wieder auf, und suchte nach Kris. Schnell hatte er den Älteren entdeckt und suchte sich einen geeigneten Weg und kam schließlich bei Kris wieder an. Genannter Brünette sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, ehe er sich fortbewegte und weiter nach einem schwachen Opfer suchte, dessen Blut er trinken konnte.

Hoseok kam mühevoll nach, da er durch den harten Aufstoß stark geschwächt war, aber er brauchte genauso das Blut. Hoseok hatte genauso wie Yifan seit einigen Monaten keinen einzigen Tropfen Blut mehr getrunken und war schon sichtlich geschwächt.

Vampire HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt