Kapitel 21

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Es war bereits Nachmittag. Taehyung war noch immer bei Jungkook. Namjoon war in der Zwischenzeit schon auf der Arbeit. Zu sagen, dass Taehyung nervös war, ganz alleine mit Jungkook zu sein, wäre eine Untertreibung. Sein Herz raste und er wusste nicht einmal wieso. Es war ja nicht so, als wären sie das erste mal alleine. Vielleicht war es diese unbekannte Wärme die er verspürte, die ihn so nervös machte oder einfach Jungkooks bloße Anwesenheit.

Schlecht sah er schließlich nicht aus.

In der vergangenen Zeit, und damit ist die Zeit, die vom Morgen bis zum Mittag vergangen ist gemeint, plagte die beiden eine sehr angespannte Stille. Irgendwie wusste keiner was er sagen sollte.

Jungkook hätte die Stille gerne mit tausenden Fragen gebrochen. Er wollte so vieles über Taehyungs Markierungen wissen, aber er traute sich einfach nicht diese zu stellen. Er könnte nicht mit diesem traurigen Blick leben, den Taehyung auflegen würde. Der Blick, wenn Taehyung seine Augen von ihm abwendet, wenn seine Mundwinkel nach unten gezogen sind und seine Aura so dunkel wie die Nacht wird.

„Sag mal Jungkook, ich weiß ich frage dich das sehr oft, aber wieso hängst du überhaupt mit mir ab. Ist dir das nicht unangenehm?", brach Taehyung letztendlich die Stille. Als Jungkook in seine Richtung guckte, sah Taehyung wieder auf den Boden. Er hasste es, wenn der andere an sich selbst zweifelte.

„Nein, warum sollte mir das unangenehm sein?"

„D-Die Blicke von den anderen. Ist dir dein Ruf etwa egal?"

„Taehyung, was redest du denn da? Mir ist es egal was andere sagen. Sie wissen nämlich überhaupt nichts über dich. Ich weiß, dass du ein besonderer Mensch bist und mir gut tust, und solange ich das weiß ist das genug. Mir ist egal was andere sagen."

Jungkook guckte dem anderen tief in die Augen. Taehyungs Wangen färbten sich rot und in seinem Bauch passierte etwas. Ein kribbeln.

„A-Aber-"

„Da gibt es kein Aber. Du bist besonders Tae. Du bist wundervoll. Ich habe noch nie so jemanden wie dich kennengelernt."

Taehyung war eine sehr emotionale Person, was Jungkook bereits wusste, dennoch war er sehr überrascht als er die Tränen sah, die dem anderen nun über die Wangen hinunter liefen.

Ohne groß zu überlegen nahm er ihn fest in die Arme.

„Warum weinst du denn?"

„E-Es ist nur so, dass ich mich immer so besonders fühle wenn ich bei dir bin. Wir beide sind so ziemlich das Gegenteil von einander. Du hast keine einzige Markierung und bei mir ist mein ganzer Körper von ihnen bedeckt."

Jungkook war so sprachlos. Auf einmal kam dieses Gefühl zurück, welches er vor einiger Zeit verdrängt hatte. Das Schuldgefühl. Das Stechen im Herzen, jedes mal, wenn Taehyung ihn um seinen reine Seele beneidete, die eigentlich überhaupt nicht rein war. Spätestens jetzt realisierte er, dass er in großen Schwierigkeiten steckte.

Wie sollte er ihm erklären, dass die beiden gerade die falschen Rollen spielen?

Wie sollte er Taehyung jemals sagen, dass es seine Markierungen sind? Er konnte ja nicht einmal seine Reaktion einschätzen.

Würde er ihn hassen?

„Taehyung, ich bin nicht das Vorbild was sich jeder vorstellt. Ich bin ein einfacher Junge, der überhaupt nicht besonders ist. Ich bin derjenige, der sich bei dir besonders fühlt. Du tust mir so gut und es tut mir leid, dass ich genau das Gegenteil bei dir bewirke.", bei jedem gesprochenen Wort drückte er Taehyung ein Stück näher an sich.

„Aber das tust du doch gar nicht! Du bewirkst genau das selbe bei mir.", antwortete er entsetzt.

Beide lösten sich von einander, während die Röte nun die beiden plagte.

Taehyungs Augen waren glasig, am liebsten würde Jungkook ihm die Tränen wegküssen, ihn wieder in den Arm nehmen und ihm die Wahrheit sagen, die ihn innerlich auffraß, aber wie konnte er es riskieren eine Person zu verletzen, die er liebt?

Jemanden den er wirklich über alles lieben gelernt hat. Die erste Person die er liebt, die ihn akzeptiert hat.

Die einzige Person bei der er Angst hat ihn zu enttäuschen.

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gukkie luvs taetae :3

уσυя мαякѕ ❦ кσσкνWo Geschichten leben. Entdecke jetzt