Depressionen? Nein. Gefühle undefinierbar und gar überhaupt nicht vorhanden? Eigentlich auch nicht. Ich weiß genau woher meine Gefühle kommen und warum. Nur dieses Warum beschäftigt mich. Warum fühle ich sie mal stärker und mal schwächer? Ein Muster ist erkennbar. Ähnliche Gefühle, die immer wieder gegenüber den selben Menschen auftauchen. Enttäuschung,Wut. Das Gefühl ein Einzelgänger zu sein, obwohl du es nie sein wolltest. Vielleicht entschließen sich solche Menschen nicht, welche zu werden, sondern sie werden dazu gemacht. Ist es Stärke seine Gefühle zu verstecken oder doch nur Angst? Angst vor Reaktionen.Reaktionen die sich vielleicht nicht auf eure Verbindung, eure Freundschaft auswirken, sondern auf die Person selber, der du deine Gefühle offenbarst. Wird es ihnen dadurch schlechter gehen? Noch schlimmer ist das Gefühl, wenn sie sich gar nicht dafür interessieren oder es interessiert sie, aber sie würden nicht damit umgehen können. Deshalb suchen sie immer nach Gründen, die jenseits des Problems liegen. Gründe, Personen auf die sie das Problem schieben können, damit es leichter zu verdrängen ist. Geht's mir gut? Ich weiß es nicht. Seit den ständigen Streitereien mit meiner Mutter fühl ich mich zu Hause nur noch unerwünscht. Mein Bruder verweigert seine Probleme und anstatt, dass er sich mit ihnen beschäftigt weißt er mich unfreundlich auf meine hin. Probleme oder Charakterzüge, die stets einen Auslöser haben, den niemand sehen oder verstehen will. Das Leben ist eine Verstrickung von Zufällen.Entscheidungen, die ein anderer trift, ohne, dass er weiß, dass es Einfluss auf einen anderen Menschen, auf der anderen Seite des Planeten hat. Wie heißt es so schön? Ein einziger Flügelschlag eines winzigen Schmetterlings kann auf der anderen Seite der Erde einen Hurricane auslösen. Ich wusste nie so genau, ob das Sprichwort wörtlich übernommen auch stimmt, aber im übertragenem Sinne kann ich es nur bestätigen. Ein so kleines Wesen, für die Welt quasi unbedeutend, kann doch eine so große Auswirkung auf uns alle haben.Ist es leichter für einen Menschen, wenn er an solch große schicksalhafte Momente glaubt? Oder eher an Zufälle, Zeichen oder gar doch die Realität, die als so voreingenommen als pessimistisch gilt? Ist es die goldene Mitte von allem, die einem Menschen ein schönes, glückliches Leben beschert? Wenn man erst einmal herausfindet was Glück heißt. Für mich war Glück immer ein sicheres Vorstadtleben mit seiner Familie und ein paar Freunden. Ich schätze, eine Sache wird immer fehlen. Meine Familie kam mir tatsächlich perfekt vor, als ich mich schwer getan hab Anhang zu finden. Nun, nach einem Gefühls-auf-und-ab von mehreren Jahren, voll von Selbstzweifel und Wut gegenüber mir und auch anderen, die behaupteten meine Freunde zu sein, aber nicht mal ihren kleinen Finger für mich ins Feuer gelegt hätten, auch wenn ich ihnen vielleicht sympathisch war, habe ich doch meine Besties in früheren Feinden und Freunden wiedergefunden. Es ist eine erstaunliche Geschichte, wie wir uns verloren und wiedergefunden haben und obwohl wir uns bereits kennen, haben wir uns doch alle so wahnsinnig verändert, dass wir uns wie aufs neue kennen lernen mussten und wollten. Denn das ist es, wie wir Menschen miteinander umgehen sollten, uns zuhören sollten. Als würden wir uns wieder und wieder und wieder und wieder neu kennen lernen, obwohl wir uns schon bis auf die letzte Zelle vertraut miteinander sind. Ich mache mir oft Gedanken, worum es bei den albernen Streitereien mit meiner Mutter eigentlich geht. Vielleicht darum, dass ich mir meine eigene Meinung bilde, und obwohl sie das immer befürwortet hat, ist es einem Menschen trotzdem unangenehm, wenn man dieser etwas zu wiedersetzen weiß. Vielleicht ist es das alt-hergeholte Mama-Problem. Mein Kind wird erwachsen. Aber eigentlich, so denke ich, kenne ich den eigentlichen Grund für ihren Missmut. Kein Mensch sollte sich allein fühlen.Und doch tut sie es.
Ich hasse es auf mein Geschlecht reduziert zu werden, denn bei meinen Gefühlen geht's nicht darum,ob ich im Moment ein Hormon-tief oder -hoch hab. Es geht um das, was mich ausmacht, um meine Sichtweise und meine Empfindungen, die mich als Mensch und einzigartige Person ausmachen. Es geht um mein Leben und wie ich es mir ausmale und mir vorstelle. Und wenn nicht alle Gefühle einen Grund haben und meine Reaktionen auf Dinge nicht korrekt sind. Und wenn ich nicht der Mensch bin, der ich gerne sein würde oder die Dinge tue, die ich gerne tun würde. Weil ich ein Mensch bin, der Fehler macht und gerne Fehler macht, weil man nur so lernen kann. Und weil ich gerne auf diese Fehler angesprochen werde.Natürlich nur auf eine freundliche Art. Weil ich mich gerne jeden Tag verändere und mich gerne jeden Tag ein Stückchen verbessern würde. Und weil ich mich selber jeden Tag aufs neue kennen lernen möchte, weil ich vieles an mir selbst nicht verstehe. Aber dennoch wünsche ich mir, dass die Personen, die was mit mir zu tun haben möchten, mich auch verstehen wollen und nicht nur kommen um wiederzu gehen. Sondern, weil sie bleiben möchten, um mit mir zusammen die Welt so wie sie ist zu entdecken um zusammen Erfahrungen zu machen,die sie mit mir machen wollen und nicht mit jemandem anderem. Und auch nicht mit einem anderem Ich. Es wird immer Menschen geben, denen ich nie genug sein werde, die immer etwas an mir auszusetzen haben.Und konstruktive Kritik ist kostbar und wertvoll, aber der einzige Mensch, der über mich, mein Aussehen und meinen Charakter richten darf, bin nur ich selbst. Nur ich selbst.
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Was ist es
RandomIch bin ein Wanderer und ein Bergsteiger, sagte er zu seinem Herzen, ich liebe die Ebenen nicht und es scheint, ich kann nicht lange still sitzen. Und was mir nun auch noch als Schicksal und Erlebnis komme, - ein Wandern wird darin sein und ein Berg...