Warum Lehrer tot besser zu genießen sind!

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Es war ein Dienstag, ein ganz normaler Tag sollte man meinen, doch es war der Tag der mein Leben verändern sollte. Der alles auf den Kopf stellte und mich dazu brachte alles in meinen Leben zu hinterfragen. Nach diesem Tag war nichts mehr wie zuvor.

Wie es das Schicksal wollte war es auch ein Dienstag als ich ihn zum ersten Mal traf,- na gut zugeben ich hatte ihn schon davor ein, zwei Mal gesehen, schließlich war er der Stellvertretende Schulleiter, aber noch nie wirklich wahrgenommen.

Sein Name war Herr Sasse, Conny Sasse. Wie bereits gesagt war es ein Dienstag, - genau genommen die dritte Stunde, als er in mein Leben trat. Ich saß quatschend neben meiner Freundin und wartete darauf, dass unser Lehrer den Raum betrat und der Unterricht begann. Doch Niemand kam, nicht das mir das etwas ausmachte, je weniger Unterricht, desto besser für mich. Als der Lehrer nach fünf Minuten noch nicht da war wollten ein paar Streber im Sekretariat nachfragen gehen, jedoch öffnete sich genau in den Moment die Tür und Herr Sasse betrat den Raum.

Er stellte sich als unser Vertretungslehrer vor und begann kurz darauf uns nach unseren Namen zu fragen. Als ich dran war schenkte er mir ein Lächeln, welches mir einen Schauder über den Rücken laufen ließ. Denn Rest der Stunde verpasste ich, wie so oft, doch ich hatte gelernt so zu tun, als ob ich aufmerksam wäre. Noch ein paar Mal konnte ich seinen Blick auf mir spüren. Irgendwie bereitete er mir ein unangenehmes Gefühl. Ich konnte es nicht genau beschreiben, aber mein Magen, schien sich zu verknoten. Ich schob es auf Hunger und ignorierte es.

Nach der Stunde verzogen meine Clique und ich uns an unsern üblichen Platz. „Der Kerl ist echt gruselig!", meinte meine beste Freundin. Ich konnte nur zustimmend nicken, erleichtert, dass es nicht nur mir so ging. „Und wie er euch Mädchen immer angeschaut hat.", meldete sich Erik zu Wort.
„Und als ihr gegangen seit hat er euch voll auf den Arsch geschaut, dieses Schwein!", ergänzte Pitt mit roten Kopf und legte beschützend den Arm um Kassie. „Wenn du willst Verprügle ich diesen Wixer!"
Kassie schüttelte den Kopf. „Hör auf dich so auf zu spielen, wenn du das tust bekommst du einen Schulverweis und riesen Ärger. Abgesehen davon bin ich nicht deine Freundin, also nimm deinen Arm gefälligst weg!" Kaum gesagt, befreite sie sich auch schon aus seinem Griff. Pitt wurde wenn möglich noch röter und murmelte etwas unverständliches in Richtung Boden.
Ich lachte laut. „Außerdem würde der Typ sich gar nicht trauen etwas anderes zu tun als zu starren. (Wie sehr sollte ich mich doch irren) Habt ihr euch den Mal angeschaut. So hässlich wie der ist hat der bestimmt noch nie eine nackte Frau gesehen, abgesehen von seiner Mutter." Wir mussten alle Lachen und wandten uns einem neuen Thema zu. Unser Gespräch war bald vergessen.

Doch nach diesem Tag sahen wir Herr Sasse immer öfter. Unser richtiger Lehrer war wohl sehr schlimm erkrankt. Herr Sasse war sehr nett zu mir, doch ich fand ihn immer noch etwas merkwürdig. Er lächelte immer so schleimig und machte mir Komplimente, doch mir war es recht. Ich ging drauf ein, etwas schmeicheln und ich bekäme bestimmt eine gute Note, die hatte ich auch bitter nötig, ich hatte bereits drei fünfen und eine weitere konnte ich mir echt nicht leisten.
Meine Mutter würde mich umbringen wenn ich sitzen blieb, vielleicht würde sie mich aber auch einfach nur rausschmeißen. Ich hatte versucht mich zu verbessern, wirklich, es war nur so verdammt schwer. Wer wollte denn schon Hausaufgaben machen wenn man doch seine wenige Freizeit viel besser nutzen konnte. Und den Lehrern zu zuhören war auch nicht so leicht, besonders wenn der Unterricht mal wieder sterbenslangweilig war, zudem gab es doch so viele gut aussehende Jungen über die man währenddessen diskutieren konnte.

Im Nachhinein betrachtet denke ich mir, was für eine blöde, oberflächliche Tusse ich damals doch war. Vollkommen selbst bezogen und schnell mit den Urteilen über andere, nur bei mir selbst habe ich nie den Fehler gesucht.
Doch in diesem einen speziellen Fall hatte mein Bauchgefühl recht gehabt. Ich wünschte ich hätte damals darauf gehört.

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