Die gefallene Prinzessin

Kapitel 1

Früh an diesem Morgen wachte Kalea von dem Gefühl beobachtet zu werden auf. Alles in ihr ging in Alarmbereitschaft und sie griff langsam unter ihr Kissen und zog ihren Dolch hervor. Sie hörte Schritte die sich langsam auf ihr Bett zu bewegten und im gleichen Moment sprang sie auf und hielt ihrem „Angreifer" den Dolch an die Kehle. Dieser ließ einen kleinen Schrei ertönen und Kalea erkannten nun auch wer sie in diesen frühen Morgenstunden störte.
Bela schüttelte sich und sah sie böse an: „Man Kalea erschreck mich nicht so, du kleine Kriegerin." Kalea zog entschuldigend den Dolch zurück und erwiderte grinsend: „ Das sagt der Richtige. Wer kommt denn vor Sonnenaufgang in mein Zimmer ohne einen Mucks von sich zu geben?! "
Bela sah sie lächelnd an. „ Naja ich wollte unbedingt der erste sein der dir zu deinem 18. Geburtstag gratuliert.", sagte er und zog hinter seinem Rücken ein kleines Geschenk hervor. Kalea zog ihren besten Freund in eine Umarmung und packte dann das Geschenk aus. Hervor kam ein wunderschöner Armreif aus Silber , verziert mit einem Pfau ,das Zeichen ihres Königshauses. Lächelnd betrachtete sie den Reif, er war wunderschön. Sie bedankte sich bei Bela der sie die ganze Zeit nicht aus den Augen ließ.
„Ich mach mich schon mal auf den Weg in den Speisesaal. Kommst du gleich nach ?", fragte Bela sie. „Ja klar ich zieh mich nur kurz noch an.", sagte sie und ging schnell an ihren Kleiderschrank um Sachen rauszusuchen. Als Bela die Türe ihres Zimmer hinter sich geschlossen hatte zog Kalea eine braune Lederhose und eine blaue Tunika an. Ihre geliebten Braunen Lederschuhe durften natürlich nicht fehlen, sowie ihr Geschenk von Bela.
Schnell betrachte sie sich noch im Spiegel. Ihre Augen waren das besondere an ihr wie sie fand. Sie waren blau wie der Ozean an der östlichen Küste von Tehin und um ihre Iris zog sich ein Silberner Kreis. Sie band sich die langen Braunen Haare noch zu einem hohen Pferdeschwanz und lächelte bevor sie sich auf den Weg in den Speisesaal machte.
Ihr Blick glitt durch die unterirdischen Gänge in denen sie und die Rebellen Unterschlupf gefunden hatten. Hier unten war es düster, nur ein paar Fackeln konnten ein wenig Licht spenden. Kalea hasste es das sie hier unten leben mussten und das alles nur wegen König Taron, der nun über das gesamte Königreich herrschte.
~ König Taron hatte vor 18 Jahren sich mit dem König von Barn verbündet um die übrigen 3 Königreiche zu stürzen und selbst zu regieren. Zusammen erklärten sie den Königshäusern den Krieg. Es war der brutalste und schlimmste Krieg in der Geschichte von Tehin. Ein Königreich nach dem anderen wurde übernommen, die Königsfamilien ermordet und ihr Volk versklavt. Doch das war König Taron nicht genug. Hinterrücks ließ er auch seinen Verbündeten den König von Barn ermorden und konnte so alleiniger Herrscher von Tehin sein. Das Volk hungerte und wurde immer ärmer, während sich die Staatskasse des Königs füllte.
Nur die letzten freien Bürger von Terassen hatten noch Hoffnung und schlossen sich zu einem Widerstand gegen die Herrschaft des grausamen Königs zusammen. Sie mussten in ein unterirdisches Dorf unter der Hauptstadt Tarahin fliehen um zu überleben. Das Leben dort unten war hart: wenig Platz, kaum zu essen und mangelnde Hygiene.
Aber ihr Glaube an eine bessere Zeit blieb erhalten und so hatten sie die letzten Jahren geplant wie sie König Taron stürzen könnten, denn sie hatten ihre besondere Waffe von der der König nichts wusste.
Die Jahre zogen ins Land und der König wurde immer mächtiger. Kalea die hier aufgewachsen war, umringt von Rebellen gegen das Königliche Regime, wurde zur besten Kämpferin des Landes ausgebildet. Sie war schnell, kämpferisch und tödlich. ~
Kalea erinnerte sich nicht gerne daran wie ihr Volk hierher gekommen war, aber es war hier unten sicher. Sie war fest entschlossen gegen König Taron und für ihre Freiheit zu kämpfen.
Als sie nun im Speisesaal ankam wurde sie direkt von jedem begrüßt und beglückwünscht zu ihrem Geburtstag. Als sie schließlich an ihrem Stammplatz angekommen war, wurde ihr auch direkt ihr Lieblingsessen gebracht. Sie betrachtete den Haferbrei mit Erdbeeren und sah ihre Freunde dankbar an.
Das Leben hier unten war nicht immer einfach: Handel mit den Rebellen wurden mit der Todesstrafe geahndet und sie hatten auch sehr wenig Geld was alles noch erschwerte, aber trotzdem hatte sie hier unten eine tolle Familie gefunden.
Da war zum Beispiel Nika, Kaleas beste Freundin. Die hübsche Kriegerin mit den blonden Haaren und den grünen Augen hatte sie während ihrer Ausbildung hier unten kennengelernt. Sie war immer für Kalea da und das schätze sie sehr an Nika. Auf einmal vernahm Kalea hinter sich ein räuspern.
Als sie sich umdrehte erblickte sie Kian, ihren Mentor und Beschützer. Dem ehemaligen Captain der Königlichen Garde hatte sie ihr Leben zu verdanken, sowie ihr heutiges Kampftalent.
„Was gibts ?", sagte Kalea zu Kian mit der Vorahnung das es etwas zu besprechen gab, denn in seinen Augen lag ein Ausdruck von Angespanntheit.

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So mein erstes Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen. Für Verbesserungensvorschläge bin ich immer sehr dankbar :)
LG Anna F.