Prolog

76 6 5
                                    

Gewidmet an die beste Schwester der Welt! Und an cleoliv

Der Schnee war eisig kalt, der Nebel so dicht, dass man die Hand vor Augen fast nicht mehr sehen konnte. Mama und Papa waren knapp hinter mir. Ich war vorweg gelaufen, damit ich als erste die neue Turbo-Gondel sehen konnte, die Grimbaldius hatte bauen lassen. Sie war riesig, man sah sie schon von mehreren hundert Metern Entfernung und sie wuchs immermehr, bis ich schließlich hechelnd bei der großen Menschenmenge ankam, mich hindurchquetschte bis nach ganz vorne und den Schnee von meinen tauben Beinen abklopfte. Als ich anfangen wollte, die Kuppel des Gondelgebäudes zu bestaunen, spürte ich die Hand von Papa auf meiner Schulter. Ich drehte mich noch einmal um und sah ihn fragend an, >Sie ist wunderschön und total schnell, findest du nicht auch?< Diese Frage war allerdings nicht von ihm gestellt, sondern von meinem besten Freund Jasper, der mich im selben Moment umarmt hatte. Jasper war toll, er sah super aus, grau-grüne Augen, Strubbelhaare, (so als wäre er gerade erst aufgestanden und ich glaube er war die einzige Person der das auch noch gut stand), ein Grübchen auf der rechten Seite, aber nur wenn er lacht. >Ja<,  antwortete ich, >aber ich hatte noch nicht wirklich die Gelegenheit sie mir anzugucken!< Ich grinste ihn an. >Egal!<, seine Antwort irritierte mich,ich wollte mich gerade dazu äussern, als er weitersprach, >lass uns doch lieber alles von drinnen anschauen. Ich bin mir zu 99% sicher, dass dort niemand ist und ich wette, man hat einen super Blick von der Gondel, auch wenn die Fahrt nicht so lange dauert..< >Okayy...< Ich weiß, meine Antwort war nicht gerade einfallsreich, aber ich bin halt eher ein ängstlicher Mensch und Regelbrechen, bzw. etwas verbotenes tun gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Scheiße, dachte ich, sag schnell was! >Na dann mal los!< Jasper packte meine Hand und zog mich aus der Menschenmenge raus, zu den Müllkontainern hin. >Also, vorne ist ein Tor, das könnten wir nehmen, allerdings mit dem Risiko, gesehen zu werden. Ich bin dafür, dass wir hier über den Zaun klettern!< Au ja, klettern war (im Gegensatz zum Regelbrechen) eine meiner Lieblingsbeschäftigungen und ich konnte es echt gut. >Klasse. Dann mal los!< Mist, wieso redete ich heute nur so wenig, dass war doch sonst nicht so! Ich musste mich beeilen, damit ich gleichzeitig mit Jasper über den Zaun klettern konnte. Danach rannte ich ihm hinterher, zu einer kleinen Luke, die in das Gondelgebäude führte, und kroch hinein. Drinnen war es erstaunlich warm und totenstill. Alles was man hörte, waren unsere Schritte, die als Echo durchs Gebäude getragen wurden. >Gruselig<, sprach Jasper meine Gedanken aus. >Und wohin jetzt?<, fragte ich, als er stehen blieb. >Keine Ahnung, warte<, er drehte sich im Kreis,stoppte und zeigte mit dem Finger auf ein Schild, auf dem Gondelfahrt stand, >da lang!< Diesmal gingen wir recht langsam, es dauerte gefühlte fünf Minuten bis wir die große, helle Aufenthaltshalle durchquert hatten und zu den schmalen Treppen gelangt waren. Jede Treppe führte zu einer andersfarbigen Tür, welche zu unterschiedlichen Gondeln führte. Jede Gondel führte woanders hin... Ich zählte nach: dreizehn Treppen, dass hieß, dreizehn Türen, dreizehn Gondeln, also auch dreizehn Ziele! >Worauf wartest du?< Das war Jasper, er stand bei einer meerblauen Tür, die Treppe war er wohl schon hochgelaufen, während ich dämlich Türen gezählt hatte. Schnell lief ich los, sprintete die Treppe hoch und flitzte hinter ihm durch die Tür. Danach ging es, wie durch die Tür eines Fahrstuhls, in die Gondel. Doch ohne dass wir etwas gedrückt hätten, fuhr diese los und zwar so schnell, dass Jasper gegen mich und ich gegen die Gondeltür gedrückt wurde. Ich hatte mich noch nicht einmal ganz davon erholt, als ich durch einen zweiten Ruck gegen Jasper flog. Die Ursache dafür war, wie wir feststellten, dass die Gondel mitten auf freier Strecke angehalten hatte. Ich bekam Panik. Was hatte das zu bedeuten?! Warum fuhren wir nicht weiter? >Oh mein Gott, du bist ja ganz weiß!< Jaspers Hand die auf mich zukam und mich an ihn heran zog, bekam ich nicht wirklich mit. Das einzigste, dass ich bemerkte, war das Gefühl zu fallen! Und auf einmal war alles um mich herum schwarz.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 20, 2014 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Der WeltenturmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt