Ich hebe langsam die Hand, streichle schließlich sachte über das kalte Glas, das mich von Ihr trennt. Jenes, welches mich beschützt, mich am Leben hält, mich zugleich einsperrt und einengt. Jenes Glas, welches so dünn scheint, so durchschaubar, doch tatsächlich dick genug ist, um selbst den größten fliegenden Haufen Scheißdreck abzuwehren. Man fühlt sich frei, denkt Alles ist offen und ehrlich, doch jeder sollte es besser wissen. Ich blicke in meine eigenen blauen Augen, die sich verschwommen auf der viel zu sauberen Glasplatte spiegeln. Sie gehen unter, wirken unwichtig verglichen mit dem was Außerhalb ist. Den Planeten, den leuchtenden Sternen, der Unendlichkeit. So sitze ich wohl tagtäglich in meiner Kabine, starre ins All und denke mich in den Abgrund, in den Untergang, fühle mich wohl in den recht negativen Gedanken. Denn so bin ich gefasster für die stets negative Realität.„Komm schon, gibt gleich Essen." Caras Blick haftet böse auf mir, als ich sie endlich in meiner Tür bemerke. Ihre Haltung ist schlaksig und krumm wie immer. Eine Nebenwirkung vom Leben auf dem Schiff, ohne genügend Sport. Ich nicke ihr lediglich stumm zu, hoffe sie würde von mir ablassen und nicht länger warten. Mit einem unglaublich tiefen Seufzer erwidert sie: „Wehe du bewegst dich gleich nicht, ich halte dir was frei.", lässt meine Tür ins Schloss fallen und verlässt meine Zelle endlich in Richtung Cafeteria.
Wir schreiben das Jahr 2349, doch anstatt fortschrittliche Gourmet Gänge wird dort unten lediglich die größte Pampe serviert. Cara sagt zwar immer sie sei genießbar, doch mein Leben lang philosophiere, nein, philosophierte ich gemeinsam mit meinem Vater nach Gründen für den grauenhaften Geschmack. Jene reichten von der Überlegung vergiftet zu werden, bis hin zur Vermutung nur die Reste der oberen Klassen zu bekommen, was mir sehr viel wahrscheinlicher vorkommt. Doch seit dem Tod meines Vaters, traue ich nicht einmal mehr meinem eigenen gesunden Verstand. Nicht daran denken. Also löse ich meinen unbequemen Schneidersitz auf, erhebe mich mit viel Schwung und laufe mit viel weniger Zielstrebigkeit hinaus in den schier endlos wirkenden Flur.
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Between Earth & Infinity - Was niemals stirbt
Science Fiction-,,Du dachtest doch nicht wirklich ihr seid die einzigen hübschen Schnösel die noch leben?", er grinst gemein und beugt sich zu mir herab, flüstert: ,,Das Universum ist voll von euch."- Catherine James lebt in einer Zukunft, in der kein Leben auf d...