"Sahra! Ist doch genug jetzt! Geh jetzt normal mit deinem Bruder spielen." Sahra und ihr kleiner Bruder sind wirklich unmöglich. Toby macht ihr eingerichtetes Puppenhaus kaputt und sie wirft seinen Traktor durch die Gegend.
Dazu kommen noch die 13 Jährigen Zwillinge Jim und Julia und man hat kaum einen Überblick. Jim ist zu cool für die Welt, seiner Aussage nach, und Julia meint immer noch ihre Zickanfälle zu bekommen, als wäre sie noch sieben.
Wenn ich, wie jeden Donnerstag, auf die vier aufpassen muss, ist meistens totales Chaos, welches ich wieder beseitigen darf. Eigentlich wollte ich nie auf sie alle aufpassen. Es kam nur dazu, weil ich einmal Sahra auf dem Spielplatz geholfen habe und ihre Mutter meinte ich wäre die perfekte Babysitterin.
Ich bin knapp 4 Jahre älter als die Zwillinge, und doch muss man auf sie fast schon mehr aufpassen als auf die kleinen Beiden. Dafür bekam ich gutes Geld. Glatte 15€ die Stunde. Und da ich donnerstags immer um die 7 Stunden auf sie auf passe, ist das eine gute Summe. "Aber er ist immer so gemein." Tränen liefen aus den Augen der kleinen 5 Jährigen. "Probier es doch mal, du darfst ihm eben nicht immer sein Spielzeug wegnehmen und durch die Gegend werfen." Dabei sah ich Toby der beleidigt auf dem Teppich saß an. "Aber Emma! Sahra ist blöd."
Ich nahm die beiden an der Hand uns setzte sie aufs Sofa. "Entweder ihr spielt zusammen oder ihr lasst es." beide schauten ziemlich genervt. Ihre Mutter war da viel strenger. "Emma-haa." Der kleine 3 jährige beschwerte sich nur so. Zum Glück waren die 7 Stunden gleich vorbei. Bald würde man den Schlüssel in der Tür hören und es würde ruhig sein. Keine laute Rockmusik von Jim mehr, Julia würde sich nicht weiter aufführen als wäre sie noch klein, man merkte sie war ziemlich eifersüchtig auf die kleineren beiden, und Sahra und Toby spielten miteinander als hätten sie nichts anderes im Leben getan.
Wie auf die Minute genau hörte ich wie Susanna kam. Sie war eine liebevolle Mutter, aber doch streng genug, dass ihre Kinder auf sie hören und wissen wie sich in der Öffentlichkeit zu benehmen haben. Zu Hause sah das zwar anders aus, aber besser als nichts. "Hallo Susanna! Schön dich zu sehen." ich versuchte so höflich wie möglich zu sein. Sie kam aus relativ gutem Hause.
"Hallo Emma. Hier dein Geld. Leider muss ich dich heute früher rausschicken. Bis nächsten Donnerstag. Um 14Uhr. Wie immer. Tschüss." schon war die Tür vor mir zu und das Geld in meiner Hand in meiner Tasche verschwunden. Man weiß nachts nie wer auf den Straßen läuft. Im reichen Viertel ist es nicht ganz so schlimm.
Aber in unserem ärmeren Eck war es doch wieder etwas anderes. Eigentlich waren wir nicht arm. Wir können uns alles notwendige gut leisten, auch mal ein paar Ausnahmen wie mal shoppen gehen oder so was, ging eigentlich relativ.
Würden wir aber in einer normalen Wohnung wohnen, würde das niemals reichen. Wir waren die Reichen unter den Armen. Während ich so weiter dachte, war ich schon vor unserem kleinen Häuschen angekommen. "Mum! Ich bin zuhause!" Meine Mutter begrüßte mich mit einem Lächeln. Joshua, Noah und Felix kamen auch die Treppe runtergetrampelt. Joshua war mein ältester Bruder. Mit seinen 20 Jahren wohnte er immer noch hier, aber auch nur um uns finanziell unter die Arme zu greifen.
Noah und Felix waren meine anderen Brüder. Wir waren Drillinge. Wie man es sich denken kann, sind wir alle drei 17. Nur haben Noah und ich ein Tag später Geburtstag, da Felix nur wenige Minuten vor Mitternacht geboren wurde und Noah und ich eben danach. Wir feierten trotzdem jedes mal an Noah's und meinem Geburtstag.
Zuletzt gab es noch Ben. Er ist auch mein Bruder. Aber er war ein Arschloch. Er ist frisch 19 geworden und behandelt Mom und mich wie Dreck. Das hatte er von unserem Vater. Er war nicht besser. Aber Mom konnte sich nicht von ihm trennen. Wir würden sonst auf der Straße sitzen bleiben.
"Hallo Schätzchen. Wie war es?" "Anstrengend aber ganz in Ordnung. Hier. Das Geld." ich überreichte ihr die Summe. „Oh Emma. Du sollst das behalt-" "Jetzt nimm es. Hab dich lieb. Und jetzt gute Nacht." ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und ging in mein Zimmer.
Meinem Bruder sagte ich auch noch Hallo, sogleich aber wieder gute Nacht. Im Zimmer ging ich auf mein. Bett zu, die anderen 4 Betten gehörten meinen Brüdern. Eigentlich hatten wir gehofft, dass Ben vielleicht ein eigenes Zimmer bekommt, sah aber nicht danach aus. Einmal nachts probierte er mich zu würgen, da ich ihm kein Glas Wasser holen wollte. Noah war zum Glück aufgewacht und zusammen mit Joshua hielten sie ihn fern. Er ist zwar mein Bruder, aber ich mag ihn trotzdem nicht.
Noah und Felix mögen ihn dadurch auch nicht. War so ein Drillingsding. Wenn einer von uns jemanden nicht mag oder hasst, hassen ihn die anderen ebenso. Seit dem schlafe ich ab und zu bei einem meiner Brüder. Ben lag schon in seinem Bett und schlief. Ich zog mich um und legte mich so leise wie möglich in Joshua's Bett. Seins quietschte am wenigsten. So erschöpft wie ich war, schlief ich auch schon ein.
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Normal Life
Teen FictionAuf den ersten Blick führt Emma ein normales Leben. Normale Freunde, normale Schule, der normale nervige Typ, Nathan Baker, der ihr jedes Mal das Leben noch zu Hölle machen muss, bis..