~Stay~

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Wer von uns hätte es sich je denken können? Wer konnte sich es je vorstellen? Er erschien mir nur noch wie ein Traum. Wie eine trübe Erinnerung. Wer von uns hätte je gedacht, dass wir ihn nicht mehr sehen würden? Dass er verschwinden würde? Hide? Toka? Ich? Nein, keiner konnte es wissen. In diesem Moment, wie ein Traum, erschien alles gut. In diesem Moment, war er noch da. Ken Kaneki.

...

„Schon wieder ein neues Buch?" fragte (y/n), als sie seitlich hinter Ken stand und schief auf sein Buch sah. Auf ihren Lippen lag ein leichtes Lächeln. Ken drehte sich, auch lächelnd, zu ihr um. Er nahm den Kaffee an, den sie ihm ausstreckte. (Y/n) lief um die Bank herum und setzte sich neben Ken.
(Y/n) ging genauso wie Ken auf die Kimi Uni, beide hatten die gleichen Kurse. Sie waren schon seit langem Freunde, man könnte sagen, (y/n) kannte Ken schon besser, als Ken sich selbst kannte. Und so eigentlich auch andersherum.
„Danke." sagte Ken, als er einen Schluck von dem Kaffee trank. (Y/n) nickte und sah wieder zu seinem Buch.

„Und? Worum geht es?" fragte sie neugierig. Es interessierte sie sehr, was Ken immer las. Sie selbst mochte das Lesen, wie Ken es mochte, nicht so gern. Doch sie liebte es, Ken zuzuhören, wie er über seine Bücher erzählte. Es beruhigte sie generell, wenn Ken zu ihr sprach.
„Naja, es ist wieder eins der komplizierten Bücher, wie du sie nennst." Ken musste leicht lachen, als er dies sagte und von seinem Buch zu (y/n) sah. Auch sie musste leicht kichern.

„Der Protagonist. Er ist ein einsamer Mann, der seine Familie und Freunde verließ, aus Angst sie zu verletzten, aber will sie trotzdem beschützen. Er ist ein Werwolf musst du wissen."
„Wow, das klingt ja unglaublich... aber auch sehr traurig."
„Ja, die Weise, wie der Autor das Buch schrieb, brachte mich manchmal dazu, fast zu weinen."
„Ach Ken! Es ist ok zu weinen!" Auch (y/n) trank einen Schluck von ihren eigenen Kaffee. Sie lehnte sich an Ken und sah in den Himmel.
„Der Himmel sieht traumhaft aus, nicht wahr?" murmelte (y/n), und in der Tat sah der Himmel, beim Sonnenaufgang, wie in einem Traum aus. Manchmal stellte (y/n) sich vor, was wäre, wenn alles was sie erlebt nur ein Traum war. Wenn sie in Wahrheit nur träumt. Gar nicht hier ist. Wenn er gar nicht hier ist...

„Sag, du würdest mich aber niemals verlassen! Oder?" fragte (y/n), als sie sich aufsetzte und Ken in die Augen sah. Ihr Blick war ernst, ihre Augen wiesen Verzweiflung auf.
Ken war überrascht. Damit hatte er nicht gerechnet. Sein Blick lockerte sich und er lächelte (y/n) zart an.
„Niemals." Ein erschrockenes quieken ertönte. (Y/n). Ken hatte seine Arme um (y/n) geschlungen, so schnell, dass sie es nicht kommen sah. Ken legte sein Gesicht in (y/n)'s Schulter und kuschelte sich dort ein. Er liebte ihren Duft. So süßlich, so entspannend. Was er nicht tun würde, um so für immer zu bleiben. Aber er hatte nicht den Mut dazu. Beide dachten, es sei unerwiderte Liebe.
„Außerdem werde ich dich so beschützen, wie der Protagonist in meinem Buch seine Familie und Freunde beschützt. Für immer." murmelte er (y/n) zu. Wieder sah die hoch in den Himmel. Welch ein Traum...

...

Ich rannte. So schnell ich konnte lief ich. Geradeaus. Einfach geradeaus. Die grauen Wände dieses Gebäudes schienen endlos. Mein Herz pochte wie verrückt. Doch ich rannte. Wovor rannte ich nochmal weg? Nein, nicht umdrehen. Nicht nachgucken. Es war nah. Ich muss rennen.
Ich weis nicht mehr was passiert war, doch ich rannte durch dieses alte, verlassene Gebäude.
Dort... eine Tür! Völlig in Panik, riss ich die Tür auf und blickte in das Treppenhaus. Die Tür führte mich zu einer Wendeltreppe, und wir standen ganz oben. Ohne auch noch einen weiteren Gedanken über die Treppen zu verschwenden, rannte ich weiter. So schnell ich konnte nach unten. Dadurch knallte ich auch hin und wieder gegen die Wände.
Doch ich merkte, es hatte keinen Zweck. Als ich unten stand, war ich gefangen. Meine Beine wollten sich nicht mehr bewegen. Ich drehte mich um, die Person die ich verfolgte stand auf den Treppen, nur einen Meter vor mir. Doch ihr Blick war so... lieblich. So besorgt. So liebevoll.
Dann traf es mich. War das vor mir Ken? Unmöglich. Weiße Haare, schwarzer Anzug, Maske. Das war unmöglich Ken.
Ohne auch nur ein Wort sagen zu können, stand Ken nur wenige Zentimeter vor mir. Seine Lippen auf meinen...

~Dawn of dreams~ Ken Kaneki x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt