Mafia's Bloodline.

☾Chapter Five.☽

Whoop-Whoop wir haben 1.000 Leser erreicht (insgesamt halt), das freut mich echt ☺️ Hoffe die Story gefällt euch weiterhin, viel Spaß beim Lesen 💖

☾Chapter Five.☽

››Mein Vater hat mich verlassen, als ich 8 wurde. Er kontaktierte mich seitdem nie wieder. Durch ihn habe ich Angst vor Menschen und Angst davor mich an andere zu wenden oder sie an mich ranzulassen. Er hat mir gezeigt, dass es völlig egal ist, wie nah sich zwei Personen stehen oder wie stark die Verbindung zwischen ihnen ist. Man  kann trotzdem immer verlassen und verletzt werden.‹‹

Über meinen Vater zu reden, war ungewohnt. Das letzte Mal, als ich über ihn sprach, waren Larissa und ich gerade dabei beste Freunde zu werden. Dies war nun Jahre her und seitdem hatte ich nie das Bedürfnis über ihn zu reden, da ich ihn am liebsten komplett aus meinen Erinnerungen verbannt hätte. Als er uns — mich verließ, brach etwas in mir. Um genau zu sein; mein Vertrauen zu Menschen. Ich verlor sehr schnell die Naivität eines Kindes und verwandelte mich viel zu früh in eine Person, die sich auf niemanden mehr verlassen konnte. Mit jedem Jahr wurden meine Mauern höher und die Angst prägte sich immer mehr in mein Unterbewusstsein ein. Diese Zweifel, die mich dazu drängten alleine zu kämpfen und keinem zu vertrauen. Von Außen wirkte ich zwar stark, wie eine Person, die niemanden brauchte, aber die Wahrheit hätte gar nicht weiter davon entfernt sein können. In Wirklichkeit hatte mich mein Vater so sehr zerstört, dass ich jeden von mir stieß, der mir zu nahe kam. Larissa und meine Mutter waren die einzigen Ausnahmen.

Bis vor Kurzem.

››Das hat dich also zu dem gemacht, was du heute bist?‹‹ riss mich Finn aus meinen Gedanken und ich nickte leicht beschämt. Obwohl es mir schwer fiel über meinen Vater zu reden, wollte ich ehrlich zu ihm sein. So oder so hatte ich keinen Grund ihn anzulügen. Seine grauen Augen verdunkelten sich etwas nach meiner Antwort und er starrte intensiv vor sich hin. Ich fragte mich, was ihm wohl durch den Kopf ging. Diesmal konnte ich seine Gedanken nicht aus seinem wunderschönen Gesicht lesen.

Als ich merkte, dass er nichts mehr dazu sagen würde, stellte ich ihm eine neue Frage.››Was ist deine Geschichte?‹‹ meine Augen starrten ihn aufmerksam an und meine Stimme verriet die unglaubliche Neugier, die ich ihm gegenüber empfand. Seit Jahren wollte ich ihm schon diese Frage stellen und die Tatsache, dass ich das unter solchen Umständen machte, war etwas erschreckend. Larissa meinte früher immer zu mir, dass ich wahrscheinlich nie diese Gelegenheit erhalten würde und das glaubte ich früher auch. Schließlich war er immer ein Mysterium für uns alle — vor allem für mich. Deswegen war ich froh, dass ich ihn trotz der Umstände näher kennenlernen konnte. Natürlich respektierte ich seine Grenzen und wenn er nicht über seine Vergangenheit reden wollte, würde ich ihn nicht drängen. Allerdings schien er darüber nachzudenken.

››Wieso ich so bin, wie ich bin?‹‹ fragte er leise und da ich keine Ahnung hatte, ob er sich selbst oder mir diese Frage stellte, nickte ich nur. Stille herrschte für ein paar Sekunden zwischen uns, bis er mir plötzlich in die Augen sah.››Irgendwann werde ich dir meine Geschichte erzählen.‹‹ seine Stimme klang aufrichtig und obwohl seine Worte meine Neugier zu dem Zeitpunkt nicht stillten, waren sie genug, sogar mehr, als ich erwartete zu kriegen. Also nickte ich erneut und suchte mein Gehirn für weitere Fragen ab, die ich ihm stellen konnte. Nicht nur, weil er die einzige Beschäftigung war, die ich zur Zeit hatte, sondern auch, weil er mich tatsächlich interessierte. Seine Vergangenheit, seine Persönlichkeit, sein jetziges Leben. Zum Teil, weil ich schon immer so war. Keine Ahnung wieso oder warum, aber wenn mir jemand interessant vorkam, wollte ich einfach alles über sie wissen. Solange, bis ich verstand wieso sie so waren, wie sie waren. Ich war einfach eine sehr aufmerksame und neugierige Person. Aber anscheinend musste ich mich bei ihm etwas gedulden.