Kapitel 1- When we first met

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Genervt stand ich am Bahnhof und wartete auf den Zug. Nachdem ich mich heute morgen total genervt und verschlafen abgemüht hatte um doch noch pünktlich zu kommen, hat dieser blöde Zug Verspätung. Danke Deutsche Bahn. Als der Zug hielt lies ich mich auf den nächsten freien Platz fallen und kramte mein Buch aus dem Rucksack. Ich hätte diesen blöden Text längst lesen sollen, dachte ich. Wieso mache ich nie, dass was ich tun sollte. Genervt von mir selbst schlug ich die Seite auf um diese blöde Theorie doch noch vor dem Seminar zu lesen. Mir stieg ein bekannter Geruch in die Nase, trug der Typ neben mir tatsächlich Hollisterparfüme? Als kurz mein Blick nach links aus dem Fenster wanderte, bemerkte ich die blonde Schönheit neben mir. Er starrte auf sein Handy und nahm keinerlei Notiz von mir. Die Kopfhörer hatte er im Ohr und Augenblicklich schoss mir der Gedanke, was er wohl für Musik hörte, in den Kopf. Ich seufzte leicht und blicke wieder auf mein Buch. Aus dem Augenwinkel sah ich wie sich seine Brust leicht hob und senkte. Er trug einen Anzug und schicke Schuhe, aber ihm noch einmal ins Gesicht zu blicken traute ich mich nicht. Ich musste dringend diesen blöden Text lesen, meine Dozentin würde sonst nur wieder unnötig ausrasten und die ärmste war auch nicht mehr die Jüngste. Ich musste kurz über meine Gedanken schmunzeln, dann blickte ich wieder auf das Buch. So wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht. Mit gesenktem Blick musterte ich seinen Oberkörper. Die Krawatte an seinem Hals saß locker und das Hemd war oben noch offen, wahrscheinlich würde er es erst auf der Arbeit schließen. Höher als zu seinem Hals traute ich mich allerdings nicht zu sehen. Ich schaute nach rechts und hoch auf den Fahrplan und grübelte wo er wohl aussteigen würde. Er arbeitete vermutlich in Frankfurt in irgendeiner Bank. Ich versuchte meine Gedanken wieder zu dem Buch zu bringen, doch sein Parfüm stieg mir wieder in die Nase. Der Geruch von Hollister hatte es mir schon immer angetan, aber er hatte noch was anderes, was meine Nase durchdrehen lies. Ich schloss das Buch und drückte es zurück in meinen Rucksack. Es würde nicht reichen den Text komplett zu lesen mittlerweile war fast die Hälfte der Fahrt vorbei. Ich kramte mein Handy raus und googlte die Zusammenfassung. Ich war mir zwar sicher, das das meiner Dozentin niemals ausreichen würde, aber ich hoffte, dass die anderen den Text aufmerksam gelesen hatten und sie nicht einfach wahllos jemanden rausziehen würde. Nachdem ich es schaffte mich tatsächlich 10 Minuten mit der Theorie der Sozialen Arbeit nach Engelke zu beschäftigen, blickte ich aus dem Fenster und versuchte ihn aus dem Augenwinkel zu beobachten. Dann war meine Endhaltestelle erreicht und ich stand auf. Blickte mich noch einmal um, natürlich nur um sicher zu gehen, dass ich nichts liegen gelassen hatte. Ich blickte ihm noch einmal ins Gesicht und auch seine Blauen Augen musterten mich. Ein Lächeln umspielte sein Gesicht, doch von der Peinlichkeit getrieben blickte ich schnell weg und Verlies dem 4er Platz. An der Tür verdrehte ich noch einmal meine Augen darüber. Ich würde mir ewig dafür in den Arsch beißen ihn nicht angesprochen zu haben, wieso musste ich immer erwarten dass mich jemand anspricht? Ich war nun zwei Jahre Single und es hat bisher keiner getan wieso sollte es jetzt jemand tun? Er würde als Banker sowieso keine Sozialarbeiterin nehmen, redete ich mir ein. Ich lief die Treppen vom Bahnhof hoch und organisierte mir erst einmal einen Chia Latte von Star bucks. Dort wartete schon meine beste Freundin, Jana. „Hey Girl." begrüßte ich sie. Sie lächelte, als sie mich sah. „Na Cami?" „oh man hör auf!" stöhnte ich. „Ich habe grad so nen hotten Typen in der Bahn gesehen." gestand ich. „Echt wie hot?" fragte sie worauf ich grinste. „Blond, blaue Augen und bestimmt 3 Jahre älter als ich. Ich glaube er ist Banker." Jana und ich gingen aus dem Café Shop und machten uns auf den Weg zur Uni. „wäre keine schlechte Partie. Und weiter?" fragte sie weiter. „Nichts weiter ich hab ihn nicht angesprochen" gestand ich resigniert. „Oh" machte sie nur. Ich Zuckte nur mit den Schultern. „Was will ein Banker mit ner Sozialarbeiterin." schnaufte ich. „Cami hör auf dich immer so schlecht zu reden!" knurrte Jana, als wir an der Hochschule ankamen. Ich verdrehte nur die Augen und zuckte die Schultern. Wir lachten beide und setzten uns auf unsere Plätze. Meistens saßen wir relativ in der gleichen Reihe. Unsere Freunde Tobi und Aaron saßen bereits auf den Plätzen und warteten auf uns. Ich nahm neben Aaron Platz und packte meine Sachen aus. „Gehen wir am Wochenende wieder in die Sneak?" fragte Aaron. Ich nickte auch Jana stimmte ein. Wir versuchten es eigentlich immer möglich zu machen zusammen sonntags ins Kino zu gehen. Um halb 9 ist dort immer Sneak preview, das heißt, dass man nicht weiß welcher Film kommt und erfährt es erst im Kinosaal. Gestern war Aaron leider nicht dabei, weil er seiner Freundin beim Umzug helfen musste. „Welcher Film lief gestern?" fragte er. „After Passion." antwortete ich. „Uhhh" machte Aaron und grinste mich an. Er wusste, dass ich den Erotikroman gelesen hatte. „Ja, aber FSK 0!", stöhnte ich genervt. „Nichts ging ab." stimmte Jana ein. Aaron musste lachen. „Echt ich dachte da würde es nur darum gehen." dann verstummten wir denn die Vorlesung Verwaltungsrecht fing an und unser Dozent redete ins Mirko ein. Ich war gerade noch damit beschäftigt mit dem Hochschulw-lan die passende Präsentation runterzuladen. Als Aaron schon stöhnte. „Gott ist das wieder langweilig." ich lies mich eine Zeit lang berieseln und versuchte wirklich aufmerksam dem ganzen zu folgen, aber irgendwann war genug. Ich blickte auf die Uhr. Gerade mal 10 Minuten vergangen. Ich öffnete an meinem Mac Book mein Facebook und checkte die Leute. Hey vielleicht würde ich da meinen Banker von heute morgen finden. Ich klickte eine Weile bei Kommilitonen, von denen ich wusste dass sie aus der Nähe Frankfurt kamen die Freundesliste durch, leider ohne Erfolg. Bei Leuten, die du vielleicht kennst fand ich ihn auch nicht, wäre auch zu schön gewesen. Also begann ich Amazon zu öffnen und nach einem Jumpsuit zu gucken. Ich wollte schon lange einen, der bequem war und nicht zu schick, dass man ihn einfach an schlechten Tagen anziehen kann, wenn man nicht weiß was man anziehen soll und man praktisch nichts falsch machen kann. Als ich einen gefunden hatte, packte ich ihn in den Waarenkorb. Bestellen wollte ich Ihn allerdings noch nicht. Mein Blick viel zu Aaron der bereits die Augen geschlossen hatte. Ich musste grinsen. Dann blätterte ich die Folie auf, bei der unser Dozent auch war und horchte. Hin und wieder versuchte ich mir Notizen zu machen. Dann war endlich die Vorlesung vorbei und wir hatten erstmal Pause. Ich sprang auf und ging erstmal zur Toilette auf dem Weg begrüßte ich allerdings erst noch Tanja und Christina die wieder in der letzten Reihe Platz genommen hatten. Als ich wieder zurück in die Aula kam, holte ich meine Brotdose und begann erstmal zu frühstücken. Dann ging auch schon die nächste Vorlesung los. Psychologie. Ich hörte gespannt zu, denn es interessierte mich echt. Nach der Vorlesung hatte ich erstmal ein Seminar, das wofür ich eigentlich den Text hätte lesen sollen. Wieder rief sich der Typ aus der Bahn in meine Erinnerung. Ich hätte diesen blöden Text einfach lesen sollen statt mich von ihm ablenken zu lassen oder wenigstens jetzt in der Vorlesung. Ich lief gerade die Treppen zu unserem Raum hoch und setzte mich in die letzte Reihe. Ich wartete bis sich der Raum füllte. Dann lies ich die Stunde über mich ergehen. Dank der Zusammenfassung, die eigentlich eher mangelhaft war, fiel es trotzdem nur wenig auf, dass ich den Text nicht gesehen hatte. Ich glaube sie dachte ich hätte ihn einfach nicht aufmerksam genug gelesen. Nach der Stunde hatte ich eigentlich frei. Ich fuhr mit der S-Bahn in die Bibliothek und arbeitete an meiner Hausarbeit, bis mein Akku fast leer war und ich frustriert den Laptop zu schlug. Ausgerechnet dann hatte ich mein Ladekabel vergessen. Ich packte mein Zeug ein und zog meine Jacke über. Dann machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof um wieder nachhause zu fahren. Im Zug setzte ich mich und hörte Musik. Als wir an meinem Bahnhof ankamen stieg ich aus und lief noch eine Weile am stehenden Zug vorbei. Bis ich ihn sah. Ich hätte einfach nur eine Tür weiter vorne einsteigen müssen. Er blickte nicht aus dem Fenster. Dann fuhr der Zug weiter und ich lief nachhause. Dort fütterte ich erstmal die Katze und machte mir dann etwas zu essen. Dann blickte ich auf die Uhr und überlegte wann wohl meine Mitbewohnerinnen kommen würden. 5 min später stand Mara in der Tür. „Hey Camille gehen wir gleich noch schwimmen?" ich nickte und stand auf. Dann räumte ich mein Geschirr in die Spülmaschine und packte mein Zeug. „Bist du so weit?" rief ich, als ich fertig war. „Ja gleich." Ich schenkte mir noch ein Glas Wasser ein und wartete bis sie fertig war. Dann gingen wir zu meinem Auto und ich fuhr zum Schwimmbad. Wir schwammen ein paar Bahnen und genossen danach das warme Außenbecken. Dann duschten wir und machten uns fertig für nachhause. Geschafft von schwimmen fiel ich müde ins Bett und machte noch eine Folge Riverdale auf Netflix an. Dann schlief ich ein.

Ich wünschte wir würden redenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt