Kapitel 2 - Ich will das was alle haben

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Am nächsten Morgen wurde ich von sanften Wincent Weiss Klängen geweckt. Ich stöhnte und schleppte mich in die Küche und kochte mir erstmal einen Kaffee. ‚die Droge der Sozialarbeiter.' erinnerte ich mich an meinen alten Dozenten. Marie war bereits in der Küche und grüßte mich. „Gehen wir heute zusammen zum Bahnhof?" fragte sie. Ich nickte müde und verschwand im Badezimmer, kämmte die Haare und Putze die Zähne. Sollte ich mich heute schminken? Ich überlegte kurz. Ich hoffte ich würde den süßen Typen nochmal zu sehen und entschied mich wenigstens dezent zu schminken, obwohl ich das eigentlich nie tat für in die Uni. Dann zog ich mich um packte noch Schnell was zum frühstücken ein. Ich kraulte noch schnell unsere WG Katze Peach und lies sie dann nach draußen. Peach war uns zugelaufen. Sie war total süß und weil wir alle gerne ein Haustier haben wollten und sie weder gechippt war noch tätowiert war und sie augenscheinlich niemanden zu gehören schien hatten wir uns entschieden sie zu behalten. Marie und ich machten uns auf den Weg. Marie studierte Lehramt an einer anderen Uni, aber unsere Züge fuhren nur wenige Minuten nacheinander deshalb gingen wir, wenn möglich zusammen zum Bahnhof. Am Bahnhof teilten sich unsere Wege und ich ging ans Gleis. Der Zug kam pünktlich und ich lief durch den Zug und hoffte dass ich ihn fand. Als ich sein schönes Gesicht sah setzte ich mich ihm gegenüber. Er blickte kurz auf und lächelte. Ich grinste zurück und steckte die Stöpsel ins Ohr und kramte meine Ausgabe von „Eine wie Alaska" raus um etwas zu lesen. Zwischendrin schaute ich kurz hoch, allerdings hatte ich mich besser im Griff als Gestern. Sein Parfüm stieg mir wieder in die Nase und ich genoss es total. Er blickte nach draußen und ich traute mich nun mehr ihn zu mustern. Er trug wieder einen Anzug, diesmal Dunkelblau und dazu ein Weißes Hemd mit Weinroter Fliege. Die Fliege war allerdings nicht gebunden und so hingen ihm die Ändern um den Hals. Er hatte einen Dezenten Bart, der seinem markantem Gesicht schmeichelte. Seine Augen waren blau, grau. Doch plötzlich richtet sich seine Augen auf mich. Mist, ich hatte ihn zu auffällig angesehen. Er lächelte mich an und ich schaute verlegen weg. Froh drüber, dass ich endlich am Hauptbahnhof ankam stieg ich aus und beeilte mich aus dem Zug, ohne noch einmal nach Hinten zu blicken. Ich lief die Treppen hoch und eilte in Starbucks. Auf diese Peinliche Situation hatte ich meinen Kaffee mehr als verdient. Dann blickte ich auf mein Handy. Jana hatte mir geschrieben, dass sie heute nicht zur Vorlesung kommen würde. Also machte ich mich alleine auf den Weg. Dort lies ich mich auf meine üblichen Platz neben Aaron fallen und folgte der Vorlesung. Danach machte ich mich auf den Weg zu meiner Arbeit. Ich kam gerade an der Schule an in Frankfurt an, als mir mein Kollege entgegen kam. „Hey Camille, Na genauso top motiviert wie ich?" Fragte er und verzog das Gesicht. Ich musste grinsen. „Mal sehen wie viele heute zum Deutschkurs kommen." Till, mein Kollege, und ich betreuten hier an der Realschule plus Flüchtlinge im Deutschintensiv Kurs. Till machte mit ihnen Unterricht und wenn sie fragen haben oder nicht schnell genug mitkamen war ich da um ihnen zu helfen. Meistens brauchten sie bei Arbeitsblättern Hilfe, weshalb es immer gut war, dass wir zu 2. Waren um den Kindern gleichzeitig helfen zu können. „Guten Morgen Frau Anderson. Guten Morgen Herr Muller" Begrüßte Anil mich und Till. Er setze sich auf seinen Platz und grinste mich an. „Müller" korrigierte ihn Till. Ich verdrehte nur die Augen. Umlaute waren für sie eben schwerer außerdem fand Ichs süß, wenn sie das so sagten. „Guten Morgen." Begrüßte ich Anil zurück. Es dauerte nicht lange bis die anderen kamen und die Stunde begann. Ich hatte alle Hände voll zu tun. Ihn bei den Arbeitsblättern zum Perfekt zu helfen. Wiedereinmal stellte ich fest, wie schwer die Deutsche Sprache ist. Ich schaute Faris über die Schulter als er seinen Satz schrieb. „Die Mädchen ging Eisessen." Ich musste schmunzeln. „Faris es heißt das Mädchen. Die Mädchen ist Mehrzahl." Er schaute mich mit großen ungläubige Augen an. „Aber Mädchen doch weiblich." Stieß er völlig entsetzt aus. Ich nicke. „Ja Mädchen SIND weiblich, aber Mädchen ist eine Ausnahme." Erklärte ich ruhig. Faris schnauft Frustriert aus. „Nicht schlimm." Sagte ich und strich dem 5. Klässler über den Kopf. Er stalhte mich kurz an und machte dann weiter. Als es Klingelte stürmten die Kinder die Tür raus und ich blickte Till an. „Gehen wir zusammen Mittagessen? Ich hab einen Bären Hunger und muss noch zu Hausaufgaben betreuen bleiben. Bitte" flehte ich und schob die Lippe vor. „Ja gern, zu Vapiano?" Fragte er und ich stimmte ein. Wir fuhren mit der Straßenbahn zwei Haltestellen und bestellten uns was zu essen. Wir warteten gemeinsam bis unsere Pizza fertig ist. „Cami? Ich brauch mal deinen weiblichen Rat." Er grinste mich an. „Hau raus." Doch dann vibrierte es auf dem Tisch, ein Zeichen dass unser Pizza fertig war. Wir sprangen schnell auf und holten sie ab. Ich biss genüsslich in meine Pizza und wartete darauf, dass er anfing zu erzählen. „Ich will Mell einen Antrag mache." Sagte er dann und ich grinste breit. „OH TILL DAS IST JAA SOOOO Süß" schrie ich fast. Seine Wangen röteten sich leicht. „Ja, aber immer langsam. Ich will was romantisches machen, aber ich bin absolut null der Romantiker. Ich hatte schon so viele Ideen, aber hab sie alle wieder verworfen. Irgendwie wars dann nie Perfekt." Till schaute verlegen auf den Tisch. „Aww. Was hast du denn für Pläne?" Fragte ich. Wir plauderten noch eine Weile, aber zu einer wirklich guten Idee mit der wir beide zufrieden waren kamen wir nicht. Ich versprach mir noch einmal Gedanken darüber zu machen und dann machten wir uns wieder auf den Weg zurück zur Schule. Bei dem schönen Wetter hatten die Kinder zum Glück nicht viel auf und so konnten wir die letzte halbe Stunde in den Hof gehen. Danach machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Ich stieg in den Zug ein und lief einmal durch und hoffte ihn zu sehen. Diesmal hatte ich kein Glück und so lies ich mich im letzten 4er des Zugs nieder. Ich schlug mein Buch auf und las. Zuhause angekommen legte ich mich ins Bett. Ich grübelte über eine Idee wie Till seiner Freundin Mell einen Antrag machen könnte. Mell hatte so ein Glück. Till war echt ein süßer, einer von den Guten Männern und er liebte sie so sehr. Die beiden waren echt ein schönes Paar. Ich seufzte traurig. Irgendwie war ich eifersüchtig, nicht weil ich auf Till stand, aber ich hätte auch gern so viel Glück. Die beiden waren schon seit 8 Jahren zusammen und es sieht ganz danach aus, als könnte keine Krise die beiden trennen. „Cami?" Rief Mara aus der Küche. „Ja?" „Magst du mit bei unserem Spieleabend machen? Sam und Robin kommen auch vorbei und bringen Wein mit." Ich sprang aus dem Bett drückte den Kopf durch die Küchentür. „Hat hier jemand Wein gesagt?" wir lachten beide. Wir richteten noch gemeinsam bisschen Knabberzeug und setzten uns in die Küche, bis Robin und Sam kamen. Gemeinsam spielten wir Phase 10 und tranken gemütlich das eine oder andere Glas Wein. Das war genau das was ich brauchte nach meiner kleinen Kriese vorhin wegen der Verlobung. Meine Freunde fangen an zu Heiraten und Kinder zu kriegen und ich habe nicht mal einen Freund. Als Sam weg war, verzog ich mich in mein Zimmer. Robin übernachtet heute bei Mara, denn die beiden sind auch schon 4 Jahre zusammen. Ich schaltete den TV ein und überlegte was ich gucken könnte. Plötzlich merkte ich, dass ich doch mehr getrunken hatte als gedacht. Ich schaltete ihn wieder aus und beschloss zu schlafen.

Ich wünschte wir würden redenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt