Ich hätte nicht gedacht, dass das alles hier so enden wird.
-------Ich versuchte mit aller Kraft, die Personen von mir runterzudrücken, aber ich lag schon halb auf dem Boden, also hochkommen werde ich nicht mehr.
"Hey! Komm her!", rief plötzlich jemand. Ich schaute mich um und erblickte direkt neben mir einen Jungen. "Ja du, komm her!", rief er nochmal. Ich war schon vollkommen verheult und meine Kraft war auch schon weg. "Geht schlecht!", sagte ich sarkastisch. Daraufhin nahm er meine Hand und zog mich zu sich, er hockte halb auf dem Boden und drückte die Menschen über mir weg. Ich sammelte meine letzte Kraft und drückte mich aus dem Menschenhaufen.
Die Schreie und die Massenpanik wurden immer schlimmer. Der Typ zog mich zu sich hoch und bald konnte ich mich dann auch hinhocken, ich sah den Himmel kaum mehr, weil alle Menschen sich über die anderen beugten, kletterten und treteten. "Ich weiß zwar nicht wer du bist, aber wir werden es hier raus schaffen!", rief er mir zu. Er war zwar direkt vor mir aber normales Reden verstand man nicht mal ein bisschen, bei der Hysterie die hier herrschte.
"Da bin ich mir nicht so sicher!", rief ich zurück. "Denke einfach positiv, auch wenn das gerade schwer fällt!", rief er ein letztes Mal und deutete mit den Fingern, dass wir uns auf drei hochdrücken sollen. Ich nickte.
Ich versuche einfach alles um hier raus zu kommen. Es gibt eh keine andere Möglichleit, außer zu ersticken, totgetrampelt oder sonst was zu werden.
Scheiß drauf.
Eins. Zwei. Drei!Und wir drückten uns gemeinsam hoch, um endlich mal atmen zu können, nichtmal mehr ein Blatt Papier passte zwischen mir und den Typen. Das ist aber scheiß egal, da es um Leben und Tod geht.
Jeder war gegen jeden. Jeder wollte überleben.
Wir gaben wirklich alles, einfach alles, um etwas Luft zu bekommen. Ich selbst war auch kurz vor der Ohnmacht, aber ich versuche durchzuhalten. Mein Leben soll immerhin nicht hier und jetzt enden.
Ich schob mit ihm alle Gesichter, Hände, Arme, Beine aus unserer Sicht, damit wir es hoch schafften. Mir tun die kleinen Menschen Leid.
Viele Menschen pressen sich gegen meinen Rücken, schrien mir ins Ohr, weil sie genauso um ihr Leben fürchteten wie ich. Ich war auch eng gegen diesen Typen gepresst, unsere Gesichter waren sich Milimeter nahe, aber unsere Gedanken spielten sich nur ums Überleben ab.
Irgendwie schafften wir es sogar an die Oberfläche und streckten unsere Köpfe nach oben um nicht wieder in dieser Menschenmasse unterzugehen.
Nach einer gefühlten Viertelstunde, obwohl ich nichtmal annäherndmehr ein Zeitgefühl habe, könnte auch so gut eine Stunde sein, hörte ich plötzlich Sirenen überall. Plötzlich überkam mich dann Hoffnung und ich versuchte zu überstehen. Ich sah sogar die Treppe wo alle hin wollten, viele fielen auch runter oder hingen fest, alles staute sich auf der Treppe an. Ein schrecklicher Anblick. Ich habe echt Hoffnung, dass sich das alles hier auflösen wird. Es ging alles so schnell.
Gerade noch am Feiern und Spaß haben und im nächsten Moment fürchtet man um sein Leben und steckt in einer Massenpanik.Ich weine schon nicht mehr, da dieser Schock so tief sitzt. "-lo? Hallo? Gehts? Du musst so viel Ruhe wie möglich bewahren, wir werden das schaffen!", schaute mich der Junge an. Ich schaute zurück und nickte. Ich vertraue ihm jetzt einfach, was soll ich schon machen? Abbauen? Witzig.
Was soll ich schon machen, als abwarten und durchhalten. Ich nahm auch kaum mehr etwas wahr. Klar Hysterie, Geschrei, Geheule und so weiter, aber ich war wie betäubt, ich konnte es einfach nicht fassen, wie ich in so etwas hineingeraten konnte.
Nach gefühlten Stunden des Kämpfens, merkte ich wie es immer weniger wurde. Nicht viel aber etwas und das löste wirkliche Dankbarkeit aus. Ich bin nicht gläubig, aber ich habe in den letzten Stunden so viel gebetet in Gedanken wie noch nie. Tatsächlich schaffte ich es noch mit dem Jungen zusammen zu bleiben. Er hat die ganze Zeit versucht mich zu beruhigen, mir Mut zugesprochen, dass wir hier raus kommen und die Hoffnung nicht aufgeben sollen. Vielleicht wäre ich ohne seine Hilfe jetzt schon tot.
Ich war kurz vor seinem Auftauchen am Aufgeben. Ich wollte es über mich ergehen lassen und in Gedanken an meine Familie und Freunde sterben. Mag sich alles sehr übertrieben anhören, aber wenn du denkst, dass du gleich totgetrampelt wirst, denkst du nicht an Butterblümchen und Rosenduft. Einfach daran, dass du deine Familie liebst und ihr das nicht ein letztes Mal sagen kannst.
Oder man denkt daran, dass man nicht qualvoll sterben will. Natürlich. Was sonst. Du leidest unter Todesangst und weißt dass es dein Ende ist, außer du überlebst.
"Hey! Es löst sich a-", wollte ich gerade dem Typen sagen, doch er war weg. Weg aus meinem Blickfeld. Scheiße. Ich schaute unter mich, jedoch lag er nicht da, er war nirgends. Neben all diesen Körpern, konnte man nichts erkennen.
Dann muss ich das jetzt alleine schaffen, auch wenn der Mut ohne ihn sinkt. Aber ich merke immer mehr wie sich das hier alles auflöst, ich bin vollkommen erschöpft und kraftlos, aber ich weiß, dass ich noch heute Abend Zuhause im Bett liegen werde und mit Ji- JIMIN!!! Scheiße.
Ob es ihm gut geht? Mein bester Freund ist vielleicht tot. Nein. Er schafft das, er lebt, er kämpft. Ich weiß es.
Jetzt sehe ich auch Blaulicht. Ich sehe die Polizeiwagen. Ich dränge mich, wie die ganze Zeit, zu einen Platz wo ich fliehen kann. DA!
Eine Wiese mit einem Geländer, ein Hügel. Ich muss es dahin schaffen. Ich sehe dort auch Polizisten und Rettungskräfte, die Menschen unter den anderen bergen. Die, die unter allen liegen, die, auf denen getrampelt wird. Das muss so schmerzhaft sein...
Ich drängte mich immer weiter hindurch. Plötzlich aber bekam ich einen Ellebogen, denke ich mal, oder ein Knie, in meinen Rücken gerammt und fiel dadurch mit einem Schrei hin. Nein. Nicht schon wieder. Fuck! Ich versuchte mich durch diese Beine zu schlängeln, zu quetschen, auch wenn andere dadurch fallen. Ich kämpfe um mein Leben. Irgendwie habe ich es hinbekommen zum "Ausgang" zu gelangen und dann griff jemand nach meinem Arm, ich schaute auf und sah eine Rettungskraft. Er zog mit zwei anderen an mir um mich aus der Masse über mir heraus zu bekommen.
Ich gab mir Mühe, aber meine Kraft war erloschen. Wie weggefegt. Ich schloss die Augen und hoffte einfach auf ein Ende dieses Horrors.
Plötzlich merkte ich leere, Freiheit, Kälte. Ich öffnete meine Augen.
Ich bin frei.
Das ist ein Traum, bin ich tot?
Ich sah komplett verschwommen, alles weiß und ich habe ein Piepen auf meinen Ohren, alles taub, bewegen kann ich mich nicht.~~~~~
01.43Uhr1111 Wörter
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《LOVE PARADE 》jjk x kth
Fanfiction《Grundgedanke an die Love Parade 2010, Duisburg | R.I.P》 Die Love Parade. Das Festival wo es um die Feier und Liebe zu der Techno Musik geht, wo alle Menschen zusammenkommen und gemeinsam ihren Spaß in Menschenmassen dort ausleben. Der 17jährige Ju...