Yes, the good was not without the bad

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Es gibt viele Arten zu sterben. Ich hatte nie groß darüber nachgedacht, wie ich sterben würde, aber an Stelle von jemandem zu sterben, den man liebt, scheint mir ein guter Weg zu sein um zu gehen. 

Sterben ist friedlich, leicht. - Leben ist schwerer.

Still, ganz in mich gekehrt, sitze ich in meinem Wintergarten und schau hinaus. Ich wohne mitten im Wald. Nicht einmal der Postbote kommt zu mir an die Haustür...Mein Briefkasten und meine Türklingel befinden sich fast über einen Kilometer entfernt an einer alten, unbefahrenen Landstraße. 

I know ... ich lebe sehr altmodisch und zurückgeblieben. Aber was sollte ich machen? Als meine Eltern noch lebten haben wir hier ja schließlich auch gewohnt. Klar kommt es komisch, und das bekomme ich auch öfter in der Schule zu spüren, dass ein 19 jähriges Mädchen ganz allein in einem riesengroßen, teuren und hellen Haus mitten im Wald und mitten im Funkloch wohnt. Aber für mich ist das die Realität. Außerdem bin ich ja nicht allein...Ich habe einen Hund (Smartie) und eine Katze (Lotta), sowie auch ein paar Hühner und Enten. Der tägliche Schulweg zieht sich auf eine Spanne von stolzen 10 Kilometern. Dh. ich laufe jeden Tag 20 Kilometer allein durch Wald und Wiesen. Freunde habe ich nicht wirklich und von einem Freund bin ich auch sehr weit entfernt. Wer will schon mit jemandem wie mir sein Leben verbringen ? 

Immer noch ganz in mich gekehrt und verschlafen wende ich meinen Blick von der tollen Waldlandschaft zu meiner großen Wanduhr, die einst mein Vater und ich auf einem Flohmarkt für weniger als 20 Euro ersteigert hatten. Das ist aber schon sehr lange her, so lange, dass es sich anfühlt, als hätte nicht ich, sondern ein anderer Teil von mir dieses Leben damals gelebt. Ich muss mich beeilen. Es ist schon kurz nach Sonnenaufgang als ich meine Schulsachen gepackt und mich von meinen kleinen Freunden verabschiedet habe. Draußen angekommen nehme ich einen tiefen Atemzug und atme die wundervolle Bergluft ein. Ich liebe es hier zu wohnen. 

Eine gute Stunde später stehe ich auf dem Pausenhof und sauge alle bösen Blicke in mich auf, um sie in Gute Blicke zu verwandeln. Glaub mir das funktioniert. Denn das Gute kommt nie ohne das Böse also muss man ja auch irgenwie aus dem Bösen was Gutes ziehen können oder ?

Im Klassenzimmer angekommen laufe ich gegen den Strom an meinen Platz ganz hinten, welcher immer frei ist. Tom und Paul finden sich mal wieder ganz lustig und bewerfen mich mit angespuckten Papierkügelchhen...meine güte, das ist wie im Kindergarten. Ich ignoriere ihr Kindheitsgetue und konzentriere mich auf den Unterricht. Bio ist total mein Fach, wahrscheinlich, weil ich im Wald wohne, hätte Vater jetzt gesagt. Er fand das immer ganz lustig unsere Zurückgebliebenheit mit Humor zu verpacken. Mutter und ich litten oft darunter. 

in der Mittagspause gehe ich in die Stadt, wie immer. Ja, jede Woche verläuft bei mir exakt gleich. Mittags esse ich sogar immer genau das gleiche in meinem Stammlokal. Schon ganz früher hatten wir hier immer zu Mittag gegessen. Als ich das Lokal betrete, kommt mir Veronika schon mit meinem Essen entgegen und lächelt mich an. "Maditha, du weißt gar nicht, wie gut deine Sterne zurzeit stehen ! Wir müssen auf jeden Fall zusammen einen Zirkel machen ! Morgen nach der Schule?" Oh ja das ist Veronika...abergläubischer als alle abergläubischen Menschen auf der Welt zusammen. Ich finde es aber immer ganz lustig, wenn sie sich an den Sternen so erfreut. "Morgen nach der Schule ! Holst du mich ab?" antworte ich und trink einen Schluck Wasser. "Supi" quietscht sie. "Vroni lass doch unsere arme Prinzessin mit deinem Sternen Zeug in Ruhe!"brüllt es aus der Küche. Das war Werner, Veronikas Mann. Als ich noch klein war kümmerten sie sich immer um mich, wie als wäre ich ihre Tochter. 

Mit vollem Magen mache ich mich wieder auf den Weg zur Schule. In der Schule angekommen laufe ich erst noch zu meinem Spind,um meine Bücher für die nächsten Stunden zu holen. Auf dem Weg werde ich von einem riesigen Typen angerumpelt und falle zu Boden. Auf dem Boden angekommen spüre ich wieder diese Blicke und kurze Zeit später höre ich auch das Gelächter aller Mitschüler. Der Typ kniet sich zu mir herunter und zieht mich wieder hinauf auf die Beine. Ein kleines, unterdrücktes "sorry" verlässt seine Lippen und als er wieder weg läuft fängt auch er an zu lachen. Wow bin ich so witzig ?

Ich hebe mein Geschichte Buch vom Boden auf und gehe mit gesenktem Blick in die Klasse.

Was There Nothing?Where stories live. Discover now